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Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer

Titel: Deborah Crombie - 03 Und Ruhe in Frieden 04 Kein Grund zur Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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den Friedhof. Aus der Ferne hörte er das Knallen von Autotüren und Motorengeräusche, dann blieb nur das Rauschen des Windes und das Rascheln der Blätter im dichten Gras.
      Was er halbwegs gesucht hatte, fand er hinter dem Kirchturm unter einer ausladenden alten Eiche.
      »Die Familie«, sagte jemand hinter ihm, »scheint über die Maßen gesegnet, aber auch gestraft zu sein.«
      Ein wenig erschrocken drehte Kincaid sich herum. Der Pastor stand mit lose gefalteten Händen und leicht gespreizten Beinen am Grab und betrachtete den Grabstein. Der Wind schlug ihm seine Gewänder um die Beine und blies die dünnen Strähnen grauen Haars über seinen knochigen Schädel.
      Auf dem Grabstein stand schlicht: >Matthew Asherton, geliebter Sohn von Gerald und Caroline, Bruder von Julia<.
      »Haben Sie ihn gekannt?« fragte Kincaid.
      Der Geistliche nickte. »In vieler Hinsicht ein ganz normaler Junge, doch wenn er gesungen hat, war er wie verwandelt, als wäre er über sich selbst hinausgewachsen.« Er blickte von dem Grabstein auf. Seine Augen waren von einem zarten, klaren Grau. »O ja, ich habe ihn gekannt. Er hat in meinem Chor gesungen. Und ich habe ihn den Katechismus gelehrt.«
      »Und Julia? Haben Sie Julia auch gekannt?«
      Der Geistliche musterte Kincaid einen Moment und sagte dann: »Sie sind mir vorhin schon aufgefallen, ein neues Gesicht in der Gemeinde, ein Fremder, der hier, auf dem Friedhof, offenbar etwas suchte. Aber ich hatte nicht den Eindruck, daß es Ihnen um Sensationsmache geht. Sind Sie ein Freund der Familie?«
      Kincaid nahm seinen Dienstausweis heraus und klappte ihn auf. »Duncan Kincaid. Ich untersuche den Tod von Connor Swann«, sagte er, doch noch während er sprach, fragte er sich, ob das nun die ganze Wahrheit war.
      Der Pastor schloß einen Moment die Augen, als halte er ein innerliches Zwiegespräch, dann öffnete er sie wieder und zwinkerte kurz, ehe er Kincaid mit durchdringendem Blick ansah. »Kommen Sie doch mit hinüber zu einer Tasse Tee. Im Haus spricht es sich besser als in diesem fürchterlichen Wind.«
      »Eine große Begabung ist schon für einen Erwachsenen eine schwere Bürde und Verantwortung, um so mehr für ein Kind. Ich weiß nicht, was aus Matthew Asherton geworden wäre, wäre er am Leben geblieben, um dieser Begabung gerecht zu werden.«
      Sie saßen im Arbeitszimmer des Pastors beim Tee. Er hatte sich als William Mead vorgestellt, und während er den elektrischen Wassertopf einschaltete und das Teegeschirr auf ein Tablett stellte, erzählte er Kincaid, daß seine Frau im vorangegangenen Jahr gestorben war. »An Krebs«, hatte er hinzugefügt, das Tablett genommen und Kincaid bedeutet, er solle ihm folgen. »Sie war überzeugt, daß ich allein niemals zurechtkommen würde, aber irgendwie wurschtelt man sich durch. Obwohl ich zugeben muß«, sagte er, als er die Tür zum Arbeitszimmer öffnete, »daß der Haushalt nie meine starke Seite war.«
      Die Unordnung in seinem Arbeitszimmer bestätigte seine Worte, doch sie hatte etwas Gemütliches. Bücher, die irgendwann einmal aus dem Regal genommen worden waren, lagen überall herum, selbst auf dem Boden, und an den Teilen der Wände, die nicht von Regalen bedeckt waren, hingen Landkarten.
      Während der Pastor einen kleinen Tisch freimachte, um das Tablett darauf abzustellen, trat Kincaid zu einer sehr alt aussehenden Karte, die hinter Glas hing.
      »Saxtons Karte der Chilterns, 1574. Es ist eine der wenigen Karten, die den gesamten Gebirgszug zeigen.« Der Pastor hüstelte ein wenig hinter vorgehaltener Hand, dann fügte er ehrlich hinzu: »Es ist natürlich nur eine Kopie, aber ich freue mich trotzdem daran. Das ist nämlich mein Hobby - die Landschaftsgeschichte der Chilterns.
      Leider«, fuhr er fort, als legte er ein Geständnis ab, »nimmt diese Liebhaberei weit mehr meiner Zeit und meines Interesses in Anspruch, als sie eigentlich sollte, aber wenn man fast ein halbes Jahrhundert lang jede Woche eine Predigt geschrieben hat, verblaßt der Reiz des Neuen. Und heutzutage besteht selbst in einer ländlichen Gemeinde wie dieser der größte Teil unserer Arbeit darin, bei Problemen des täglichen Lebens zu helfen. Ich kann mich nicht erinnern, wann das letzte Mal jemand mit einer Glaubensfrage zu mir gekommen ist.« Er trank einen Schluck von seinem Tee und sah Kincaid mit einem etwas wehmütigen Lächeln an.
      Kincaid erwiderte das Lächeln und kehrte zu seinem Stuhl

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