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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Gästezimmer bleiben kann, und als ich heute morgen mit Laura Miller gesprochen habe, hat sie auch angeboten, Kit bei sich aufzunehmen, zumindest bis zum Schuljahresende.« Gemma stützte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. »Das braucht der Junge - Schule und Freunde und so was wie ein normales Familienleben.«
      »Da rennst du bei mir offene Türen ein, Liebes.«
      »Du mußt nur die Großeltern überzeugen. Eugenia hat Laura einen Korb gegeben.«
      »Ich weiß.« Er griff nach seinem Handy. »Aber ich habe nicht die Absicht, mit Eugenia über irgend etwas zu verhandeln. Ich werde die Sache nach meinem Gutdünken regeln.«
      Er drückte ein paar Tasten. »Hallo, Bob. Duncan hier.« Nach einem Moment sagte er. »Nein, nein. Es geht ihm gut. Aber er bleibt die Nacht über hier bei Freunden in London. Beide sind Psychologen. Sie wissen, wie man sich in einer solchen Situation verhält.« Er hörte kurz zu und fuhr dann fort: »Ich schätze, du kannst Eugenia überzeugen, daß sie jetzt Ruhe braucht. Du hast meine Telefonnummer. Ich bin jederzeit für dich erreichbar. Wir reden morgen weiter.«
      Damit legte er auf. Gemma merkte plötzlich, daß sie nicht mehr allein waren. Sie drehte sich um. Kit stand in der Küchentür. Bevor Kincaid etwas sagen konnte, berührte sie seinen Arm und deutete zur Tür.
      »War das mein Großvater?« fragte Kit mit ausdrucksloser Miene.
      Kincaid nickte. »Hazel und Tim laden dich ein, über Nacht hierzubleiben - vorausgesetzt, es ist dir recht.«
      »Warum kann ich nicht bei dir bleiben?«
      »Komm, setz dich her und trink eine Tasse Tee«, forderte Gemma Kit auf und verschaffte Kincaid damit Zeit, sich seine Antwort zu überlegen.
      Als Kit langsam zum Tisch kam, sagte Kincaid: »Sicher könntest du auch auf meinem Sofa schlafen. Aber bei mir gibt’s keinen Zugang zum Garten für Tess. Ich wohne im obersten Stock.« Er hielt einen Moment inne. »Wenn du lieber hierbleibst, solange ich in der Nähe bin, kann ich bei Gemma nebenan übernachten. Vorausgesetzt, sie ist einverstanden.«
      Gemma zog ihm eine Grimasse und reichte Kit die Tasse Tee. »Ich denke, das können wir hinkriegen.«
      »Was ist mit morgen?« erkundigte sich Kit vorsichtig.
      »Daran arbeiten wir noch.« Kincaid beobachtete ihn, während er seinen Tee trank. »Möchtest du eine Weile bei den Millers bleiben, wenn wir das vereinbaren könnten? Sie möchten, daß du zu ihnen kommst, und dann könntest du wieder in die Schule gehen und deine Freunde sehen.«
      »Was ist mit Tess?«
      »Laura freut sich, wenn du sie mitbringst«, erwiderte Gemma. Laura war im Gegenteil sogar wütend geworden, als sie von Eugenias Weigerung erfahren hatte, den Hund ins Haus zu lassen.
      Kit starrte in seine Tasse Tee und runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, ob ich wieder in die Schule will.«
      »Die ersten Tage ist es sicher ein bißchen peinlich«, sagte Gemma. »Weil die anderen nicht wissen, was sie zu dir sagen sollen. Aber das regelt sich von selbst.«
      Kit schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht. Es ist Miß Pope.«
      Gemma sah Kincaid an, der überrascht die Augenbrauen hochzog.
      »Wer ist Miß Pope?« fragte er. »Eine Lehrerin von dir?«
      »Englisch.« Kit zog eine Grimasse. »Ich hasse Englisch. Ich will Biologe werden - wie Nathan. Und ich hasse Miß Pope.«
      Gemma spürte, daß mehr dahintersteckte als die Abneigung gegen ein bestimmtes Unterrichtsfach. »Hat Miß Pope etwas gesagt, das dich richtig wütend gemacht hat?«
      Kit nickte. »Sie ... hat schlecht über meine Mutter geredet. Über meine Mum und meinen Dad. Sie hat behauptet, wenn Mum eine gute Ehefrau wäre, wäre Dad nie fortgegangen.«
      »Großer Gott!« flüsterte Kincaid. Dann sagte er vorsichtig: »Kit, hast du deiner Mutter davon erzählt?«
      Kits Augen füllten sich mit Tränen. Er wischte sie wütend weg und nickte. »Am Tag bevor sie ... Zuerst dachte ich, daß sie deshalb gestorben ist, weil sie sich so aufgeregt hat. Sie haben gesagt, daß es ihr Herz war. Aber gestern nacht ...« Er hielt inne und zog die Nase hoch.
      »Weiter«, drängte Kincaid. »Was ist gestern nacht gewesen?«
      »Tess war nicht der einzige Grund, weshalb ich fortgelaufen bin. Ich habe sie reden gehört. Großmutter hat gesagt, daß Mum ... sie hat gesagt, daß Mum ermordet worden ist. Aber ich versteh das nicht. Warum wollte jemand meine Mutter umbringen?«
      Kincaid schloß

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