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Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen

Titel: Deborah Crombie - 05 Das verlorene Gedicht 06 Boeses Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Bereich immer ostentativ auf Ehrlichkeit bestanden ... aber für ihr Privatleben hat das offenbar nicht gegolten.« Sie sah von ihrer Teetasse auf. »Und Martin Lowell war nicht der einzige, sagen Sie?«
      »Bei weitem nicht. Annabelle hatte wohl ein Verhältnis mit einem gewissen Lewis Finch ... und mit dessen Sohn Gordon.«
      »Lewis Finch? Mit dem Lewis Finch?« wiederholte Teresa. »Sind Sie sicher?«
      »Kennen Sie ihn?«
      »Nein, ich ... nur dem Namen nach«, erwiderte Teresa unsicher.
      »Wußten Sie, daß William Hammond Finch nicht ausstehen kann?«
      »Aber alle bewundern Lewis Finch«, protestierte Teresa. »Er hat für das >Island< so viel getan ... Ich weiß, daß Annabelle große Stücke auf ihn hielt.«
      »Hat Annabelle mit Ihnen über Finch gesprochen?«
      »Nicht privat. Aber mir war klar, daß sie ihn kannte.«
      »Und sein Sohn Gordon? Hat sie ihn je erwähnt?«
      »Nein, nie. Ist mir ganz neu, daß Lewis Finch einen Sohn hat.«
      Gemma fragte sich, ob Annabelle diese Dinge aus reinem Kalkül für sich behalten hatte oder ob sie es einfach genossen hatte, Geheimnisse zu haben. »Annabelle hat am Abend ihres Todes mit Gordon Finch gesprochen ... er war der Straßenmusiker, den Reg Mortimer im Tunnel gesehen hatte. Das war kurz nachdem sie Reg gesagt hatte, daß sie einen anderen liebe ... und nach dem Streit wegen ihrer Affäre mit Martin Lowell. Sie werden verstehen, daß es schon deshalb nicht gut für Reg aussieht.«
      Teresa wollte aufstehen, schloß dann die Augen und sank auf ihren Stuhl zurück. Sie war leichenblaß geworden. »Ich habe mich wie eine Idiotin benommen.«
      »Warum? Was ist passiert?« fragte Gemma hastig.
      Teresa schlug die Augen auf. Erst jetzt schien ihr bewußt zu werden, was sie gesagt hatte. »Das ist persönlich ... hat nichts mit Ihren Ermittlungen zu tun.«
      »Teresa, wenn das irgendwie mit Reg zusammenhängt, sollten Sie mir lieber reinen Wein einschenken. Wenn Sie ihn decken, machen Sie sich vielleicht der Komplizenschaft schuldig ... aus falsch verstandener Loyalität.«
      »Nein, ehrlich ... ich weiß nichts. Es ist nur ...« Sie zögerte. »Haben Sie je etwas so Dummes getan, daß man denken könnte, Sie hätten den Verstand verloren?« fügte sie atemlos hinzu.
      Unwillkürlich dachte Gemma an ihren Tanz im Park mit Gordon Finch. War Teresa ebenso empfänglich für Regs Charme? »Warum erzählen Sie’s mir nicht einfach?«
      »Nein, ich ...«
      Teresa fuhr zusammen, als das Telefon klingelte. Nach einem Blick auf Gemma hob sie den Hörer ab. Sie hörte zu, murmelte gelegentlich eine Antwort, dann legte sie langsam auf.
      »Das war Mr. Hammond. Er möchte, daß wir für morgen vormittag eine Verwaltungsratssitzung einberufen. Martin Lowell besteht darauf.«
      »Und das bedeutet?«
      »Es soll entschieden werden, wer Annabelles Job als Geschäftsführerin übernimmt.«
      »Dann heißt es wohl Sie oder Reg, stimmt’s?« wollte Gemma wissen.
      »Es sei denn, William beschließt, die Firma selbst wieder zu übernehmen. Oder man einigt sich auf einen Außenseiter.« Teresa spielte geistesabwesend mit Papieren. »Ich muß die Finanzberichte vorbereiten ...«
      Gemma beugte sich vor. »Teresa, Sie müssen mir sagen, was zwischen Ihnen und Reg vorgefallen ist. Sie können nicht beurteilen, inwiefern das für unsere Ermittlungen wichtig ist.«
      Teresa schüttelte energisch den Kopf. Gemma entging nicht, daß sie erneut rot geworden war. »Nein, ich kann nicht. Und ich will nicht. Ich war eine dämliche Kuh, weil ich mir eingeredet habe, ich könnte ihn trösten ...« Sie schluckte. Ihre Hände hantierten fahrig mit den Papieren auf ihrem Schreibtisch. »Aber er wollte keinen Trost. Er wollte es Annabelle heimzahlen, weil er herausbekommen hatte, was sie getan hatte. Und ich kam da gerade recht.«
      »Teresa, haben Sie mit Reg geschlafen? Ist es das? Falls er sich Ihnen anvertraut hat ...«
      Teresa lächelte. »Offenbar hat er mir nicht mal die Hälfte von dem erzählt, was er Ihnen gesagt hat. Ich kann Ihnen nicht behilflich sein.« Sie stand auf. »Ich muß die Zahlen für die Finanzberichte vorbereiten. Außerdem bin ich wohl auch für die Marketingberichte zuständig ... jetzt, da Reg sich so rar macht.«
      Gemma wußte, daß sie im Augenblick mit Teresa nicht weiterkam. Sie zog ihre Visitenkarte aus der Handtasche und legte sie auf Teresas Schreibtisch. »Rufen Sie mich an,

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