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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorgehen. Ich plädiere für die gedämpfte Offensive.«
    »Was ist das schon wieder?«
    »Wir werden den Laden so umstellen, daß es nicht auffällt. Dann geht jemand hinein.« Er schaute mich dabei an.
    »Okay, ich bin einverstanden.«
    Sir James warf einen Blick auf seine Uhr. »In einer halben Stunde werden wir abfahren.«
    »Sie auch, Sir?«
    »Ja.«
    »Dann nehmen Sie bitte Mrs. Brandi mit!«
    Er zuckte zurück. »Pardon, ich verstehe nicht.«
    Sophia Brandi erklärte es ihm, und Sie James nickte. »Sie können mit, aber Sie versprechen mir, daß Sie bei mir im Wagen bleiben.«
    »Sicher, Sir, das mache ich.« Für einen Moment verengten sich ihre Augen, in denen Tränen schimmerten. »Ich möchte nur sehen, wie die Mörder meines Mannes gefaßt werden. Tot oder lebendig…«
    Das NAPOLI war wirklich keine der zahlreichen Pizzabuden, wie es sie zu Hunderten in London gab. Dieses Lokal hatte Stil, sofern man das überhaupt von einem Schnellimbiß behaupten konnte.
    Die Kollegen einer Sondereinsatztruppe waren von Sir James alarmiert worden und hatten den Bau umstellt, daß sie erstens nicht bemerkt wurden und daß zweitens auch niemand hinaus konnte, ohne nicht von ihnen gesehen zu werden.
    Das Lokal lag nicht direkt an der Straße, sondern inmitten einer Galerie, in der auch andere Geschäftsinhaber auf Touristenfang machten. Man konnte dort alles kaufen, was man im Prinzip nicht brauchte, und wer Hunger hatte, ließ sich die Pizzen schmecken.
    Ich war nicht allein in die Galerie gegangen. Sophia Brandi befand sich an meiner Seite. Zwei Schritte hinter uns gingen zwei Kollegen vom Sonderkommando, die sich in nichts von den anderen Passanten in der Galerie unterschieden.
    Die Witwe ging an meiner rechten Seite. Ich schaute hin und wieder in ihr Gesicht, das den harten Ausdruck nicht verloren hatte. Eine Art von wütendem Trotz zeichnete die Züge, und die Lippen hielt sie fest zusammengepreßt.
    Sie redete nicht. Auch auf meine Fragen antwortete sie nicht. Ihr Blick war unverwandt auf die bunte Leuchtreklame über der Tür gerichtet, wo das Wort NAPOLI erstrahlte. Jeder Buchstabe flimmerte dabei in einer anderen Farbe.
    Der Eingang war breit. Die Glastüren standen offen, und mein Blick fiel in einen sehr sauberen Laden, als ich mit Sophia in sicherer Distanz stehenblieb.
    Helle Fliesen bedeckten den Boden des Imbisses, der in zwei Hälften geteilt war.
    In eine kleinere, wo sich der Bereich der Theke befand mit den Öfen dahinter. Wo auch die Pizzabäcker ihren Teig dünn ausrollten und ihn mit geschickten Händen hochwarfen, ihn rotieren oder sich überschlagen ließen, um ihn dann geschickt aufzufangen.
    Man brauchte viel Personal, um die Gäste zufriedenzustellen, denn der Laden war außerordentlich gut besucht. Es gab keinen freien Tisch.
    Sophia Brandi schaute sehr genau hin. Wir waren nahe des Eingangs stehengeblieben. Der Sichtwinkel erlaubte es uns, den Bereich der Theke zu überblicken, wo sich – von den Bedienungen abgesehen – das meiste Personal tummelte.
    Alle waren gleich angezogen. Sie trugen weiße Sweat Shirts mit dem Aufdruck NAPOLI. Die anderen Passanten kümmerten sich nicht um uns. Zahlreiche Gäste betraten den Laden oder verließen ihn wieder.
    Viele nahmen sich ihre Mahlzeit mit, Pizzastücke groß wie Kuchenschnitten, die auch im Gehen gegessen werden konnten.
    Die Frau neben mir rieb ihre Augen. Ich wartete auf ein Zeichen, doch sie rührte sich nicht. Auch ich hatte hineingeschaut. Die Entfernung war auf der einen Seite ziemlich groß, auf der anderen bewegten sich die Leute sehr schnell.
    Dort war eben kontrollierte Hektik angesagt.
    »Er ist da!«
    Sophias Stimme hatte mich aus meinen Gedanken gerissen. »Wer und wo?«
    »An der Kasse hockt er. Das ist der Killer. Das ist dieser Cattani.«
    »Aber er hat nicht geschossen.«
    »Er war dabei!«
    »Gut!« Ich hatte ebenfalls hingeschaut. Es war meist unmöglich, hinter die Kasse zu schauen, weil sie von zahlenden Gästen umlagert war. Von mir kriegten die in der Nähe stehenden Männer des Sonderkommandos ein Zeichen.
    Sie wußten jetzt Bescheid, daß ich einen Erfolg errungen hatte.
    »Fehlt noch der zweite.«
    »Vielleicht hat er frei«, sagte ich.
    Sophia nickte, bevor sie mich anschaute. »Holen Sie sich den Hundesohn. Gehen Sie hinein, Mr. Sinclair.«
    »Das werde ich.«
    Wieder bekamen die beiden in der Nähe lauernden Kollegen ein Zeichen. Sie wußten jetzt Bescheid. Andere zogen den Ring enger, und der Mann hinter der Kasse

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