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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war völlig ahnungslos, als ich das NAPOLI betrat. Ich ging nicht dorthin, wo ich bedient wurde, sondern wandte mich direkt der Kasse zu. Dabei hatte ich nur Augen für den Kassierer. Ich dachte darüber nach, wie ich ihn überwältigen konnte, als mir etwas dazwischenkam.
    Links von mir wurde eine Tür geöffnet. Ich hatte sie zuvor kaum gesehen, weil sie sich perfekt in die Wand integriert hatte. Aus ihr trat ein Mann, der auf einem fahrbaren Ständer eine riesige Abfalltonne vor sich herschob.
    Er war es!
    Dasselbe flache Gesicht, die unverwechselbaren Augen. So sah Donaldo Lucca aus. Er war der eigentliche Mörder, denn er hatte Carlo Brandi erschossen. Hier trug er die gleiche Kleidung wie alle Bediensteten, und er schob den Abfallwagen vor sich her, um dahinein kleinere Eimer zu entleeren. Ich stand ihm im Weg, was ihm überhaupt nicht paßte. Er hätte mich sogar überfahren, wenn ich nicht zur Seite gegangen wäre, und er warf mir einen kalten Blick zu, als er mich passierte.
    Donaldo Lucca fuhr auf den ersten Abfalleimer zu. Er brauchte dort nur den Plastiksack hervorzuholen und ihn in die große Tonne zu stopfen.
    Anschließend legte er einen neuen hinein.
    Eine günstige Situation. Zudem stand er nahe der Tür. Da konnte ich gut zuschlagen.
    Zwei Kollegen hatten ebenfalls die Pizzeria betreten. Ich zeigte ihnen Lucca.
    Einer der Männer ging auf mich zu und stellte mir zischend eine Frage.
    »Sie oder wir?«
    Donaldo Lucca war noch immer beschäftigt. »Machen Sie es! Nehmen Sie ihn in die Zange. Die Gelegenheit kommt nicht wieder.«
    »Okay.«
    Sie waren schnell. Und sie überraschten den Mann, wie er wohl noch nie in seinem Leben überrascht worden war. Keiner der Gäste bekam mit, was da ablief. Wenn jemand hinschaute, dann sah er einen in Weiß gekleideten Mann, der zwischen zwei anderen herging, wobei er allerdings etwas steif wirkte.
    Ich schaute zur Kasse hin. Dort hockte Manfredo Cattani und kassierte.
    Wer ihn so sah, wäre nie auf die Idee gekommen, einen Mörder vor sich zu haben. Das war die typische Mafia-Art. Sie intrigrierte, sie sorgte für Verstecke, in denen ihre Leute sicher waren. Cattani hatte viel zu tun. Er würde auf mich kaum achten. Er tippte die Zahlen in den Computer ein und nahm das Geld entgegen.
    Es war natürlich schlecht, ihn vor der Theke aus verhaften zu wollen. Ich mußte dahinter. Es gab in der Mitte eine Lücke. Da konnte ein Brett in die Höhe gehoben werden, um den dahinter arbeitenden Menschen die Chance zu lassen, ohne Turnübungen den Gastraum zu betreten. Die laute Musik hörte ich nicht mehr, auch an das Gewimmel der Menschen hatte ich mich gewöhnt.
    Die Gesichter tanzten vor meinen Augen. Ich sah Pizzen, ich sah Salate, ich stand an der Theke und hatte mir genau gemerkt, wo ich das Brett anheben mußte.
    Dann ging alles blitzschnell. Ich stemmte es in die Höhe und huschte hinter die Theke. Bevor jemand reagieren konnte, hatte ich mich nach links gedreht, und war mit zwei langen Schritten bei Cattani, der einen Sinn für Gefahr haben mußte, denn er schwang mir auf seinem Stuhl hockend entgegen.
    Er sah mich, er sah die Waffe und sprang auf.
    Ich traf ihn in den Magen.
    Der Berettalauf schien darin zu verschwinden, so wuchtig hatte ich zugestoßen. Cattani sackte zusammen. Er schlug mit dem Rücken gegen den Stuhl, der zurückrollte und von der Wand aufgefangen wurde.
    Der Mann selbst sank vor mir auf die Knie, und ich zerrte ihn hoch. Wie eine Puppe hing er in meinem Griff, die Augen verdreht, das Gesicht schmerzverzerrt. Er hatte beide Hände auf seine getroffene Stelle gepreßt, ich zerrte sie ihm weg und ließ mit einer routinierten Bewegung die Handschellen um die Gelenke schnappen.
    Das war es gewesen!
    Cattani lag vor mir und stöhnte.
    Ich drehte mich kurz um.
    Die anderen Mitarbeiter schauten mich an, griffen aber nicht ein, denn vier Kollegen standen in der Nähe und schirmten mich ab. Sie hatten ihre Waffen nur halb gezogen, aber so, daß sie vom Personal nicht gesehen werden konnten. Da sich alles hinter der Theke und auch blitzschnell abgespielt hatte, war dieser Vorgang von den Gästen kaum gesehen worden. So konnte es auch zu keiner Panik kommen.
    Ich entdeckte die Tür in der Wand, öffnete sie und zerrte Cattani in einen Flur. Die Tür rammte ich wieder zu und war froh, Ruhe zu haben. Um das Stöhnen des Mannes kümmerte ich mich nicht.
    Wir befanden uns in einem Flur. Eine Eisentreppe führte in die Höhe.
    Weiter hinten sah ich ein großes

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