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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Warum?«
    »Es gab da einen…«
    Sie unterbrach ihn wieder lachend. »Du meinst den Mann mit den dunklen Locken. Ich habe ihn getroffen. Er hat mir gutgetan. Du kannst im Keller seine Knochen besichtigen.«
    Das hatte Suko nur hören wollen. Und er zeigte sich nicht einmal überrascht, nur angewidert, denn er wußte sehr genau, was diese Person da getan hatte.
    Es war kaum zu fassen. Noch vor kurzer Zeit hatte er Luigi Serrano so sicher und lebensfroh erlebt. Ihn jetzt als Knochenrest im Keller zu wissen, ließ bei Suko, der sich immer beherschen konnte, die Gefühle hochwallen.
    Da war sie vor ihm.
    Er brauchte nur die Waffe zu ziehen und ihr eine Silberkugel in den Körper zu jagen.
    Er tat es nicht. Suko wartete ab. Er mußte von ihr mehr erfahren. Er wollte alles über die Gründe wissen, denn an diesem Fall war nicht nur Deborah beteiligt, sie hatte eng mit der Mafia, der sogenannten Ehrenwerten Gesellschaft zusammengearbeitet, und die Verbindung zwischen Verbrechern und Magie hatte Suko schon immer interessiert.
    Er mußte eine Möglichkeit finden, sie auszuschalten, ohne daß er sie tötete, und darüber dachte er nach.
    Deborah gab sich sicher. Da keine Möbel in diesem Zimmer standen, konnte sie es durchwandern. Auch als dämonisches Wesen war sie eine Person der großen Gesten. Sie streckte die Arme zur Decke, sprach Worte, die Suko nicht verstand, weil sie manchmal in einem Blubbern erstickten, doch er bekam Zeit, um seine Dämonenpeitsche zu ziehen.
    Er tat es sehr langsam, beinahe schon genüßlich. Ebenso langsam schlug er den Kreis, und die drei Riemen rutschten hervor. Suko ließ sie nicht auf den Boden klatschen, er hatte die Peitsche weit genug angehoben, aber Deborah irritierten die schlangenhaften Bewegungen der Riemen aus Dämonenhaut. Sie blieb stehen, hinter sich das Fenster, durch dessen schmutzige Scheibe nur schwach das Tageslicht drang.
    Suko hob die Peitsche an, als Deborah die Waffe betrachtete. »Du willst wissen, was ich hier habe?«
    »Ja.«
    »Das ist eine Peitsche mit drei Riemen. Sie sieht so normal aus, aber ich nenne sie Dämonenpeitsche, weil diese Riemen aus der Haut des Dämons Narana geschnitten wurden. Er war sehr mächtig, und in seiner Haut steckte die meiste Kraft. Eine Kraft, die zerstört, die euch Schwarzblütlern die Existenz nimmt. Auch Ghouls haben keine Chance.«
    Deborah hatte zugehört, sich allerdings nicht gerührt. Schließlich fragte sie: »Du kennst uns?«
    »Nicht nur das. Ich bekämpfe euch. Diesmal bist du an den Falschen geraten, Deborah.«
    Für einen Moment war sie unsicher. Sie wußte nicht, ob sie auf Suko oder seine Waffe schauen sollte, und auf ihrem Gesicht zeichnete sich so etwas wie Schweiß ab. Nur beim ersten Hinsehen sah es so aus, tatsächlich war es der Schleim, der aus den Poren und haarfeinen Rissen drang. Ein Beweis, daß dieses Wesen unter Streß stand. Es mußte die Magie der Peitsche einfach spüren, und deshalb hatte es sich innerlich zurückgezogen. Aber aufgeben würde Deborah nicht so leicht, das stand fest.
    »Du kannst reden!« sagte Suko. »Ich bin sogar dafür, daß du mir einiges erzählst.«
    »Warum?«
    »Weil ich es wissen will. Ich habe das Gefühl, als wären deine Geheimnisse bei mir einfach besser aufgehoben, und ich möchte auch mehr über die Verbindung zwischen dir und der Mafia wissen. Das bereitet uns noch immer Sorgen.«
    »Wer bist du denn, wenn du so fragst?«
    »Ein Polizist, nicht mehr und nicht weniger.« Suko bewegte die rechte Hand. Die drei Peitschenriemen klatschten zu Boden. Schon während dieses Geräuschs zuckte Deborah zusammen und bewegte sich unruhig. Sie suchte nach einem Ausweg, sie quoll, sie zog sich danach wieder zusammen, und Suko hörte Geräusche, die ihn an ein Schmatzen erinnerten. Sie waren typisch für einen Ghoul.
    »Ich werde nicht mit dir reden. Du bist… du bist…«
    »Was bin ich denn?«
    »Ich werde dich ebenso vernichten, wie ich die anderen vernichtet habe.«
    »Wie Carlo Brandi, nicht?«
    »Wer ist das?«
    Suko wußte nicht, ob er angelogen worden war oder nicht. Es konnte durchaus sein, daß sie nicht mal die Namen ihrer Opfer wußte, ihr kam es nur auf das Menschenfleisch an. »Es war der Mann, dem ein Restaurant gehörte.«
    »Ach der…«
    »Dann hast du ihn dir geholt.«
    »Nein, ich bekam ihn.«
    »Von der Mafia.«
    »Zwei Freunde haben ihn mir beschafft. Ich habe viele Freunde, die an mich denken.«
    »O ja, das glaube ich dir sogar. Aber du wirst daran bald auch

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