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Deborahs Totenacker

Deborahs Totenacker

Titel: Deborahs Totenacker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Heimat zurückgezogen. Wenn mich nicht alles täuscht, verbringt er den Winter auf Sizilien. Wen Sie in vier Wochen wieder anrufen, werden Sie ihn sicherlich erreichen.«
    »Das hätte mir auch ein anderer sagen können.«
    »Nun, ich habe Ihnen erklärt, wie es ist. Man arbeitet ja gern mit den Behörden zusammen.«
    »Natürlich«, spottete ich, »sehr gern.«
    »Kann ich Ihnen denn helfen?«
    »Wir können es ja mal versuchen. Ihnen sagt nicht zufällig der Name Carlo Brandi etwas?«
    Er überlegte, wiederholte den Namen murmelnd einige Male und gab dann bedauernd zu, daß er damit beim besten Willen nichts anfangen konnte.
    »Er betrieb ein Restaurant, das sehr beliebt ist.«
    »Sorry, da sind Sie bei mir an der falschen Adresse. Ich muß sehr auf mein Gewicht achten. Die Küche meines Heimatlandes ist die beste der Welt, leider bin ich von meinem Arzt auf Diät gesetzt worden.«
    »Schade, da kann man wohl nichts machen.«
    »So ist es, Mr. Sinclair. Sonst noch was?«
    »Ja!« sagte ich und überraschte ihn damit. »Den Namen Mancini werden Sie schon gehört haben.«
    »Aber sicher, Mr. Sinclair. Er ist ein weltberühmter Komponist. Denken Sie an die Musik zu dem Film des Inspektor Vlou…«
    »Hören Sie auf«, unterbrach ich ihn, »Sie wissen genau, daß ich diesen Mancini nicht meine.«
    »Welchen denn?«
    »Umberto Mancini, den Unternehmer…«
    »Hm.«
    Eine kurze Pause. »Was macht er denn?«
    »Er ist wie viele Ihrer Landsleute Importeur. Obst, Gemüse, eben italienische Spezialitäten. Sie wissen schon.«
    »Tut mir leid, aber ihn kenne ich ebensowenig wie diesen Brandi. So hieß er doch…«
    »Sehr richtig.«
    Sineri versuchte nun, mich aufs Glatteis zu führen. Seine Stimme klang seidenweich, als er fragte: »Was ist denn mit den beiden Menschen, daß Sie ausgerechnet mich nach ihnen fragen?«
    »Einer von ihnen ist tot.«
    »Ach, das tut mir leid.« Er sprach den Satz so aus, daß ich merken mußte, wie er log.
    »Die Familie Mancini hat es auch getroffen, denn Umberto verlor seinen Sohn.«
    Ich hörte ihn atmen. »Wenn Sie mir das als Polizist sagen, muß ich davon ausgehen, daß beide Männer wohl keines natürlichen Todes gestorben sind, denke ich mal.«
    »Sie haben richtig gedacht.«
    Sineri fing an zu lachen. »Suchen Sie den Mörder etwa bei mir?«
    »Nicht direkt. Es hätte nur sein können, daß ich einen Hinweis bekomme.«
    »Da kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Schon gut. Schönen Tag noch, Mr. Sineri.«
    »Ja, Ihnen auch. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie den oder die Mörder gefunden haben.«
    Ich knallte den Hörer auf den Apparat, und Glenda Perkins konnte mir ansehen, wie sauer ich war. »Ein Schuß in den Ofen. Da beißt man auf Granit.«
    »Hast du mit etwas anderem gerechnet?«
    »Nein.« Ich stand auf, rammte die Hände in die Hosentaschen und wanderte durch das Büro. »Im Prinzip natürlich nicht, nur hätte ich gern Costello Auge in Auge gegenübergesessen.« Ich schaute auf meine Schuhe und dachte daran, daß sie mal wieder geputzt werden konnten.
    »Das ist wohl nicht mehr möglich.«
    »Stimmt. Er schottet sich ab.«
    »Dann glaubst du auch nicht, daß sich Costello auf der Insel Sizilien aufhält?«
    Glenda schob die Unterlippe vor und schüttelte den Kopf. »Nein, bestimmt nicht.«
    Ich betrachtete meine Fingernägel, als könnte ich von ihnen die Lösung ablesen. »Dann wird Suko wohl unser einziges Eisen im Feuer bleiben, denke ich mal.«
    »Wieso? Hast du Sophia Brandi vergessen? Ich kann mich noch an deine Worte erinnern, John. Du hast mir selbst erzählt, welch eine außergewöhnliche Frau sie ist, daß wir auf sie bauen können. Daran solltest du dich erinnern.«
    Ich winkte ab. »Nein, das ist…«
    Es klopfte, dann wurde die Tür des Sekretariats aufgestoßen. Wir konnten es deshalb sehen, weil die Bürotür nicht geschlossen war. Ein Mann und eine Frau betraten das Vorzimmer. Sophia Brandi und der Kollege vom Erkennungsdienst.
    Beiden Gesichtern war anzusehen, daß es einen Erfolg gegeben hatte.
    Sophias Ausdruck zeigte eine Mischung aus Triumph und finsterer Entschlossenheit. Sie hatte auch als erste das Büro betreten. Zweimal nickte sie mir zu.
    »Erfolg?« fragte ich.
    »Ja, wir haben sie!«
    Ich schaute meinen Kollegen an, der lächelte und nickte. Dann legte er mir zwei Fotos auf den Schreibtisch. Glenda und ich beugten uns darüber. Wir sahen die Gesichter, prägten sie uns ein, und ich mußte zugeben, daß sie mir fremd waren.
    Einer hieß Manfredo

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