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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Bier.
    »Kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten.«
    Er lachte. »Ganz genau. Hübsches Kleid, übrigens.«
    »Verpissen Sie sich, mit Verlaub.«
    Er grinste.
    Er hatte etwas − die Art, wie er sie ansah. Vom ersten Augenblick an hatte sie das Gefühl, als wäre sie eine kleine Glasmurmel, die einen Hügel hinunterrollte, auf ein unentrinnbares Ziel zu.
    Sie widmete sich wieder ihrem Glas.
    »Engländerin, was?« Er klopfte auf den Boden einer Zigarettenschachtel. »So wie Sie da drüben das sagen, klingt es richtig charmant.«
    Sie kippte auch das zweite Glas Whiskey hinunter und legte ihr Geld auf den Tresen.
    »Sie sollten aber nicht allein trinken«, sagte er und bot ihr eine Zigarette an.
    Sie ignorierte sie. »Ich bin allein in bester Gesellschaft. Abgesehen davon«, schloss sie, »gehe ich jetzt nach Hause.«
    »Gute Idee.« Er steckte sich zwei Zigaretten zwischen die Lippen, zündete sie an und reichte ihr eine.
    Sie lehnte sich an den Tresen. Es hatte sie erwischt. Heiß, sengend bahnte sich das Gefühl den Weg durch ihre Kehle hinunter in den Magen. Und schon arbeitete ihr Kopf einen winzigen Bruchteil langsamer. Das Überdruckventil war geortet worden und würde jetzt jede Minute geöffnet werden. Sie fühlte sich gefährlich, frei. »Und wenn ich nicht rauche?«
    »Dann habe ich mich wohl lächerlich gemacht.« Er lächelte.
    Er sah nicht einmal gut aus. Sie erinnerte sich daran, dass sie damals gedacht hat: Er sieht nicht einmal gut aus − jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne. Aber er war sich seiner Sache unglaublich sicher.
    Sie schob sich auf einen Barhocker, nahm die Zigarette. »Wollen Sie mir keinen ausgeben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie haben genug.«
    Sie nahm einen tiefen Zug und stieß den Rauch langsam durch die Nase aus. »All das, und dazu kann er auch noch Gedanken lesen.«
    »Wo ist Ihre Verabredung?«
    »Tanzt mit einer anderen. Und Ihre?«
    Er schnippte ein wenig Asche in einen Aschenbecher. »Tut zweifellos gerade dasselbe.«
    »Na ja, es ist ein Ball.«
    »Ich heiße übrigens Alex.«
    »Cate.«
    »Was machen Sie?«
    »Ich bin Künstlerin.«
    »Kenne ich Ihre Arbeiten? Sind Sie berühmt?«
    »Ja klar.« Sie sah ihn von der Seite an. »Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um zu investieren, bevor mein Wert in die Höhe schießt.«
    Er lachte. »Tatsächlich?«
    »Was ist mit Ihnen?« Sie stützte das Kinn in die Hand. »Sind Sie berühmt?«
    »Ja.« Er nahm einen Zug. »Reich und berühmt.«
    »Und warum erkenne ich Sie dann nicht?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Was machen Sie?«
    Er sah sie an. »Sie haben wirklich keine Ahnung, wer ich bin?«
    »Klar doch. Sie sind der Typ, der mir nichts zu trinken spendieren will.«
    Er nickte dem Barkellner zu, und der schenkte zwei weitere Whiskey ein. Wieder trank Cate ihr Glas in einem Zug leer. »Danke.« Dann drückte sie ihre Zigarette aus, glitt vom Hocker und nahm ihre Tasche. »Einen schönen Abend noch.«
    »Das war’s?« Er steckte die Zigaretten in seine Brusttasche und erhob sich ebenfalls.
    »Ja, das war’s.«
    »Wie lautet Ihr Nachname?«
    »Was interessiert Sie das?«
    »Sind Sie immer so unhöflich?«
    »Betrachten Sie mich als direkt.«
    »Essen Sie je etwas?«
    »Andauernd.«
    Er schob die Hände in die Taschen und schaukelte auf den Fersen. »Wie stehen Sie zu fremden Männern?«
    »Das ist meine Lieblingssorte.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.« Sie nickte. »Und am liebsten ist es mir, wenn sie Fremde bleiben.«
    Sie drehte sich um und verließ, leise in sich hineinlächelnd, die Bar.
    Im Ballsaal war das Fest in vollem Gange. Der Whiskey machte ihr Mut, und inzwischen war ihr Kleid nichts Neues mehr. Derek flatterte um Hailey Cashelle und ihren Tisch herum, schenkte ihr nach, beugte sich vor, um keine Bemerkung von ihr zu versäumen, und lachte laut. Er glühte wie jemand, der es geschafft hat. Sie hatte ihren Zweck erfüllt. Wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt, sich zu entschuldigen und zu gehen.
    Sie eilte durch die Menschenmenge auf ihn zu, da packte jemand ihre Hand. Sie drehte sich um.
    Er fixierte sie mit seinen dunklen Augen. »Kann ich diesen Tanz haben?«
    »Ich wollte eben …«
    Er zog sie an sich. »Halten Sie den Mund, und tanzen Sie mit mir.«
    Er roch gut, seine Hand liebkoste ihren nackten Rücken. Er wirbelte sie herum. »Ich habe einen Auftrag für Sie.«
    »Sie kennen nicht einmal meine Arbeit!«
    »Na und?«
    »Und ich kenne Sie nicht.«
    »Was wollen Sie wissen? Meine

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