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Debütantinnen - Roman

Titel: Debütantinnen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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anfälliger für solche Tendenzen.
    Wann sehe ich Dich wieder? Vielleicht können wir das nächste Mal ins Theater gehen? Oh, ich vermisse Dich so!
    Stets Deine
    B

A ls Cate sich der Upper Wimpole Street näherte und Jacks Triumph am Bordstein parken sah, schwappte eine Welle ganz unerwarteter pubertärer Erregung über sie. Sie drehte den Schlüssel im Schloss. Es war das erste Mal seit ihrem Abend auf dem Primrose Hill, dass sie ihn sah. Doch obwohl sie sehr nervös war, schienen die Dinge plötzlich leichter zu bewältigen zu sein. Rachel würde etwas kochen, sie würden essen und sich am Esszimmertisch entspannen … Sie freute sich auf ein angenehmes Gespräch und das Vergnügen, mit ihm zusammen zu sein.
    Im Flur ließ sie ihre Tasche zu Boden plumpsen und ging durch in die Küche. Tatsächlich, Rachel war an der Arbeitsplatte damit beschäftigt, Gemüse klein zu schneiden, und Jack stand am hinteren Ende des schmalen Raums, die Hände in den Taschen, und schaute aus dem Fenster. Sie wandten sich ihr zu, als sie hereinkam.
    »Hallo.« Sie lächelte. »Was für eine nette Überraschung. Bleiben Sie zum Essen?« Sie klang ein wenig gezwungen, wie eine Gastgeberin in einem Film aus den 1950er Jahren.
    »Ich versuche, ihn zu überreden. Schau.« Rachel wies mit einem Nicken auf den Tisch. »Er hat die Korrekturfahnen für den Katalog in Rekordzeit fertiggestellt!«
    Cate nahm den dicken Stapel Papier vom Tisch.
    »Sieht phantastisch aus, nicht wahr?« Rachel strahlte.
    »Ja.« Cate blätterte durch die Seiten mit den Fotos. Es war seltsam, alles so leidenschaftslos präsentiert zu sehen. Sie hatte gedacht, es würde länger dauern. »Toll gemacht.«
    »Danke.« Jack hatte sich wieder umgedreht und starrte hinaus auf die Straße. Er schien weit weg zu sein und wirkte unnahbar.
    Sie sah Rachel an, die ihr ein beruhigendes Lächeln schenkte.
    »Was machst du?«, fragte Cate und umarmte sie.
    »Risotto. Pass auf, ich muss rasch noch mal runter und noch ein paar Kleinigkeiten besorgen. Ihr beide könnt euch doch allein amüsieren, oder?« Sie wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab, knotete sie dann auf und legte sie über eine Stuhllehne. »Im Kühlschrank ist Wein. Ich kaufe ein paar Erdbeeren, Sahne und Baiser, dann kann ich uns eine Pavlova machen. Ich bin gleich wieder da.«
    »Kein Problem.« Cate schaute zu Jack hinüber.
    Doch der kehrte ihr immer noch eisern den Rücken zu.
    Im Flur holte Rachel ihre Tasche und ihre Schlüssel und eilte die Treppe hinunter. Die Tür fiel ins Schloss.
    Cate setzte sich an den Küchentisch.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte er, ohne sich umzudrehen.
    Cate nahm den Teelöffel, spielte mit ihm.
    »Ja. Und Ihnen?«
    »Gut.«
    »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte sie.
    »Nein danke.«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Nicht lange.«
    Sie nickte vor sich hin. Der Löffel fiel klappernd auf die hölzerne Tischplatte.
    Er drehte sich um.
    »Störe ich Sie?«
    »Nein. Es tut mir leid. Ich bin nicht … Ich bin nur müde, das ist alles. Also, wie geht es Ihnen?«
    »Gut. Darüber haben wir schon gesprochen.«
    »Ja. Nun.« Er versuchte, sich zu konzentrieren, doch dann gab er es auf und rieb sich die Augen. »Neulich abends, auf dem Hügel, warum haben Sie es mir erzählt?«, fragte er schließlich.
    »Ich weiß nicht.« Seine Direktheit hatte fast etwas Vorwurfsvolles. »Es tut mir leid.«
    »Stecken Sie in Schwierigkeiten?«
    »Warum? Wollen Sie mich retten?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine nur, wenn Sie Hilfe brauchen, ich meine, wenn ich etwas für Sie tun kann …«
    »Nein. Es ist sowieso alles vorbei.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Als es anfing, wusste ich es nicht. Und als ich es wusste, ich meine, als ich es kapierte …« Sie unterbrach sich.
    »Sind Sie gegangen«, schloss er.
    »Ja.«
    »Dann«, sein Blick suchte ihr Gesicht, »ist es jetzt vorbei?«
    Sie wirbelte den Löffel herum. »Ja. Ja, vermutlich.«
    »Also, es ist doch vorbei, oder etwa nicht? Sie haben nicht gewusst, dass er verheiratet war, und als Sie es erfahren haben, sind Sie gegangen. Und jetzt ist es vorbei, richtig?«
    »Sie haben immer alles gerne hübsch ordentlich in einer Schachtel verschnürt. Zuerst ist dies passiert und dann das …«
    »Fakten. Das nennt man Fakten.«
    Sie schaute auf. »Ist Ihr Leben so? Eine Ansammlung von Fakten, Jack? Stichpunkte auf der Zeitachse immer wichtigerer Errungenschaften?«
    Er seufzte und fuhr sich frustriert mit den Fingern durchs Haar. Es

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