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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sollte das denn?« flüsterte Oliver.
    »Schwesterchen hat mal ihren Bruder gewarnt, daß Polizei im Haus sei«, sagte Decker. »Also dachte ich, daß die Gute diesmal die Überraschung auf ihrer Seite haben sollte.«
    »Klar doch.«
    Fern führte sie in einen keilförmigen Raum. Im Gegensatz zu der sanften Beleuchtung in der überkuppelten Empfangshalle wirkte das Büro im grellen Licht der Leuchtstoffröhren äußerst uneinladend. Eine junge Frau mit glatten braunen Haaren saß tief über den Schreibtisch gebeugt. Sie steckte sich eine lange Haarsträhne hinters Ohr, dann klopfte sie mit einem Bleistift auf die Schreibtischplatte. Als Fern sich räusperte, blickte sie noch nicht mal auf.
    »Was gibt’s, Fern?«
    »Polizei, Ms. Ness.«
    Kelley Ness fuhr mit dem Kopf hoch. Sie trug ein rotes Top mit rundem Ausschnitt. Eine dünne, eng anliegende Goldkette stellte ihren langen, schlanken Hals heraus. Decker hielt ihr seine Dienstmarke hin. »Detective Sergeant Decker. Und das ist Detective Oliver.«
    Kelley schwieg. Sieht nicht schlecht aus, das Mädel, dachte Decker. Wär sogar ganz hübsch, wenn sie nicht so ein finsteres Gesicht machen würde. Sie ähnelte ihrem Bruder, aber er war als Mann attraktiver als sie als Frau. Decker fragte sich, ob das zu Spannungen zwischen den beiden führte. Er fand, daß Kelley ziemlich verängstigt guckte, und fragte sich, warum. Während er seine Dienstmarke wieder in die Brusttasche seines Hemds schob, sagte er: »Wir möchten mit Ihrem Bruder Mike reden. Ist er da?«
    Kelley schwieg beharrlich.
    »Ms. Ness?« sagte Oliver.
    Kelley biß sich auf die Lippe. Ihr Blick raste zwischen den beiden Männern hin und her. »Ich … ich ruf in seinem Zimmer an …«
    Decker legte eine Hand auf den Telefonhörer. »Warum bringen Sie uns nicht einfach zu ihm? Sie arbeiten doch so hart. Sie könnten bestimmt eine Pause vertragen.«
    »Ich … ich habe keine Zeit …«
    »Nehmen Sie sich Zeit, Ms. Ness.« Olivers Lächeln war zum Dahinschmelzen. »Bitte.«
    Kelley richtete sich langsam von ihrem Stuhl auf. Das rund ausgeschnittene Top stellte sich als Kleid heraus. »Ich weiß nicht genau, wo er ist.«
    »Wir haben Zeit für eine ausgedehnte Führung«, sagte Decker.
    Kelley nahm plötzlich eine straffere Haltung an. »Decker … Sie sind doch derjenige, der Lilah gestern gerettet hat.«
    Yeah, das ist tatsächlich erst gestern passiert, dachte Decker. Scheint schon Wochen her zu sein. Das kommt davon, wenn man von achtundvierzig Stunden vierzig arbeitet.
    »Lilah hat mir aufgetragen, Sie nicht ins Haus zu lassen.«
    »Das wäre aber nicht sehr klug.«
    »Ganz und gar nicht«, pflichtete Oliver bei.
    »Lilah ist im Augenblick ein bißchen sauer auf mich«, sagte Decker. »Aber ich möchte ja auch gar nicht zu ihr. Ich möchte mit Ihrem Bruder reden.«
    »Worüber?«
    Oliver kratzte sich am Kopf und stellte sich rechts neben Kelley. »Über dies und das, Ms. Ness.«
    Decker stellte sich auf ihre linke Seite. »Wird nicht allzu lange dauern.«
    »Wir sind gleich wieder weg«, sagte Oliver und schob sie vorsichtig zur Tür.
    »Ein bißchen länger dauert’s vielleicht doch.« Decker machte das Licht im Büro aus.
    »Yeah, ein bißchen länger vielleicht schon.« Oliver machte die Tür hinter ihm zu. »Aber nicht viel länger.«
    Kelley schaute so traurig zu ihrem Büro zurück wie ein Kind, das gezwungen wird, das Sommerlager zu verlassen.
    »Nach Ihnen, Ms. Ness«, sagte Decker.
    Kelley seufzte, dann ging sie die Treppe hinunter. Links von der Treppe führte eine offene Tür in einen schwach erleuchteten, mit Teppichboden ausgelegten Flur.
    »Sollen wir die Geschwister trennen?« flüsterte Oliver.
    Decker schüttelte den Kopf. »Ich möchte sehen, wie sie sich gemeinsam aufführen.«
    »Stecken sie unter einer Decke?«
    Decker zuckte die Achseln.
    Kelley blieb am Ende des Flurs stehen – vor Zimmer 12. Sie hob die Faust, um zu klopfen, tat es aber nicht. Oliver klopfte für sie. Eine gedämpfte männliche Stimme sagte, es sei offen. Decker drehte den Knauf und ließ Kelley vorgehen.
    Innerhalb weniger Sekunden hatten Bruder und Schwester sich eine Menge mitgeteilt, ohne ein Wort zu sagen. Keiner schien sonderlich erfreut über die Situation, aber Ness machte einen gelassenen Eindruck. Er trug eine graue Trainingshose und ein hautenges, schwarz-rosafarbiges Muskelshirt und saß im Lotussitz auf dem Bett. »Wo ist denn Ihre Kollegin? Die gefiel mir. Sie war richtig süß.«
    Oliver steckte die

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