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Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen

Titel: Decker & Lazarus 05 - Du sollst nicht luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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erfahren, wenn wir ihn nicht fragen. Und vielleicht auch dann noch nicht mal.« Oliver sah auf seine Uhr. »Es ist noch früh. Was halten Sie davon, wenn wir Mr. Ness mal in der Beauty Farm besuchen?«
    »Von mir aus ja«, sagte Decker. »Ich gebe das nur schnell an Burbank durch. Ich möchte die nicht völlig übergehen.«
    »Yeah, bringt nichts, wenn die Kollegen sauer auf einen sind.« Oliver ließ einen Zehner auf dem Tisch liegen. Das waren nach Deckers Berechnungen vier Dollar Trinkgeld bei einer Rechnung von sechs Dollar. Kein Wunder, daß Scottie beliebt bei den Damen war.

27
    Die Beleuchtung war sanft und indirekt, im Kamin züngelten blauweiße Gasflammen um künstliche Holzscheite. Auf jedem Couchtisch stand eine Schüssel mit Potpourri, das einen Duft nach Apfel und Zimt verströmte, der schon fast penetrant war. Um den Kamin saß eine Gruppe von zwanzig Frauen. Einige hatten noch ihre Sportsachen an – Strumpfhosen, Trikots und Sweatshirts. Ihre Haare waren immer noch zu Pferdeschwänzen gebunden oder wurden von Schweißbändern aus der Stirn gehalten. Andere trugen übergroße Pullover, Leggings, Knöchelwärmer und Turnschuhe. Alle hatten Make-up im Gesicht, und die Haare waren perfekt gefönt. Sie hörten einer jungen Frau zu, die in der Mitte des Halbkreises stand und mit mehreren Stücken durchsichtigen Stoffs herumwedelte. Ihre blonden Haare reichten ihr bis zur Taille, und sie trug ein schwarzes Minikleid, in dem sich jede Kurve abzeichnete.
    Oliver lehnte sich gegen die Eingangstür und sah Decker an. »Würden Sie nicht auch gern mit der Tussi in der Mitte tauschen?«
    Decker steckte die Hände in die Jackentasche. »Wissen Sie, was ich echt zum Kotzen finde?«
    »Abgesehen von der Tatsache, daß Sie diese wunderbaren Exemplare nicht alle auf einmal bumsen können?«
    »Sehen Sie sich das doch mal an, Scottie. Hier läuft die Klimaanlage auf vollen Touren, damit es kalt genug ist, um ein Feuer anzumachen. Mein Gott, draußen ist es dreißig Grad. Wenn man’s warm haben will, macht man ein Fenster auf. Verstoßen die nicht gegen irgendeine idiotische Gesundheitsverordnung?«
    »Was halten Sie davon, Pete?« Oliver legte Decker eine Hand auf die Schultern. »Sie sehen die Gesetzesvorschriften durch, und ich interviewe die Frauen.«
    Sie hörten einen Augenblick der blonden Frau zu. Sie reichte quadratische Stücke Stoff und einen Handspiegel herum und bat die Frauen, sich den Stoff ans Gesicht zu halten. Decker hörte gerade, daß Creme- und Pfirsichfarben die Rosttöne milderten, als eine verkniffen wirkende junge Frau mit einer rosa Brille auf sie zukam. Sie trug ein gestärktes weißes Leinenkostüm mit einem kurzen, engen Rock. Sie hatte keine Strümpfe an, und ihre Füße steckten in fersenfreien Schuhen. »Guten Abend, Gentlemen. Mein Name ist Fern Purcel. Kann ich ihnen helfen?«
    »Yeah, das können Sie.« Olivers Augen schweiften von Ferns Beinen zu dem Kreis von Frauen. Er zeigte auf sie. »Was machen die da?«
    Ferns Züge verhärteten sich. »Das ist Elizabeth Dumay – von Dumay Cosmetics. Sie war so freundlich vorbeizukommen, um die Frauen in Farben zu unterrichten.«
    Oliver sah Decker an. »Was zum Teufel ist denn Farben?«
    »Rot, blau, grün …«
    »Dann kommt Ihnen das auch spanisch vor.«
    »Nee, ich kenn mich da schon schwer aus.« Decker holte seine Dienstmarke heraus und zeigte sie Fern.
    »Nein, nicht schon wieder!« sagte sie. »Worum geht es denn diesmal? … Nein, ich will es gar nicht wissen. Warten Sie bitte hier, ich hole Ms. Ness.«
    Oliver horchte auf. »Ms. Ness?«
    »Mikes Schwester«, sagte Decker. »Soweit ich weiß, ist sie Geschäftsführerin hier.«
    »Haben Sie schon mal mit ihr gesprochen?«
    »Ich nicht, aber meine Partnerin.«
    »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, geh ich sie holen«, sagte Fern.
    Decker faßte sie vorsichtig am Arm und ließ sie wieder los. »Ich möchte Ihnen nicht die Zeit stehlen. Wie wär’s, wenn Sie uns persönlich zu Ms. Ness’ Büro führen?« Er deutete mit dem Kopf zu den Frauen hin. »Wir wollen doch hier kein Aufsehen erregen.«
    Die dunklen Augen hinter der rosa Brille wanderten vom Kamin zu dem Treppenabsatz im Obergeschoß. Dort muß Kelleys Büro liegen, dachte Decker und wies mit einem Arm schwungvoll auf das Treppengeländer. »Nach Ihnen, Ma’am.«
    Zunächst rührte sich niemand. Dann ging Fem zögernd auf die Treppe zu und begann hinaufzusteigen. Die Männer folgten ihr in einem gewissen Abstand.
    »Was

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