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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ist. Das muß man ihr lassen. Dazu gehört schon einiges.«
    »Oder man muß eine Schraube locker haben«, äußerte Marge.
    »Honey muß doch blöd gewesen sein, wenn sie glaubte, daß man ihr nicht auf die Schliche kommen würde.«
    Decker ging darauf nicht ein. »Weißt du, Margie, Tote sind nicht leicht zu bewegen. Den Kerl zu ertränken, dann ins Auto zu schleifen und in sein Büro hochzuwuchten … ihn dann zu erschießen und alles zu verwüsten – das ist eine ziemliche Anstrengung für eine zarte Frau.«
    »Ganz genau, was ich denke. Sie muß Hilfe gehabt haben, Pete. Unglücklicherweise kann die Polizei keinen Komplizen finden.«
    »Und zwar einen, der von Anfang an dabei war«, sagte Decker. »Jemand muß ihr beim Ertränken geholfen haben. Allein hätte sie einen ausgewachsenen Mann nicht unter Wasser halten können.«
    »Es sei denn, der Typ stand unter Drogen.«
    »Irgendwas im Blut?«
    »Sturgis hat nichts gesagt, also nehme ich an, daß die Tests negativ waren. Es sei denn, der Typ war mit irgendeinem seltenen Gift vollgepumpt, das bei einem normalen Blutbild nicht in Erscheinung tritt.«
    »Honey hatte einen Helfer«, stellte Decker fest.
    »Wahrscheinlich. Könnte ein Mitglied der Gemeinschaft gewesen sein. Vielleicht sogar eins von ihren Kindern … der halbwüchsige Junge.« Marge war einen Moment lang still. »Sagtest du nicht, die Kids sahen aus wie mißhandelte Kinder?«
    »Da habe ich laut gedacht, aber die Anzeichen waren auch tatsächlich vorhanden.« Decker hielt inne. »Die glauben also, daß Honey ihn ertränkt und dann in Panik erschossen hat, damit es wie ein Raubmord aussieht. Irgendwas paßt da nicht, Marge.«
    »Ganz deiner Meinung. Also, Rabbi, du brauchst nichts weiter zu tun, als die Frau zu finden und ihr ein paar Fragen zu stellen. Dürfte nicht so schwer sein. Israel ist ein sehr kleines Land. Ich weiß das, weil ich auf der Landkarte nachgesehen habe.«
    Decker lachte. »In Wirklichkeit ist es größer, Dunn. Ich werde Rina fragen, ob ihr irgendwas dazu einfällt.«
    Wenn ich sie wiederfinden kann!
    Marge informierte ihn weiter: »Das Department meint, wenn sie schon deine transatlantische Eskapade in der Yalom-Sache bezahlen, kannst du dich auch gleich um den Klein-Mord kümmern. Davidson war total aufgeregt über die neueste Entwicklung, letzt wird er Manhattan auffordern, sich ein bißchen an deinen Überseekosten zu beteiligen, wo du doch an ihrer Sache arbeitest.«
    »Unser Lieutenant hat es gern rechnerisch korrekt.«
    »Unser Lieutenant ist ein Esel.«
    »Hat er dir das Leben schwergemacht?«
    »Nicht wirklich. Aber nur, weil ich Erfolge vorzuweisen hatte.« Marge holte Luft. »Fertig zum Mitschreiben?«
    »Jawoll.«
    »Wir haben die Flugtickets der Yalom-Jungen aufgespürt. Sie sind von L. A. nach Vancouver geflogen. Danach von Vancouver nach Toronto. Dann nahmen sie ein drittes Flugzeug von Toronto nach Israel. Jetzt haben wir endlich die Bestätigung, daß die Jungen in Israel sind.«
    »Ich bin dabei, sie zu suchen. Bisher ohne Erfolg. Aber ich bin auch erst einen Tag hier. Sonst noch etwas?«
    »Yep. Ich habe ein paar Nachforschungen über unsere Freundin Kate Milligan angestellt.«
    Decker merkte selber, wie er den Hörer umklammerte. Er bemühte sich, die aufsteigende Angst zu unterdrücken, aber das war vergebene Liebesmüh. »Was?«
    Einen Moment lang herrschte Stille. »Alles in Ordnung, Pete?«
    »Ja, mir geht’s gut. Was ist mit Milligan?«
    Marge konnte nicht begreifen, warum sein Ton plötzlich so barsch geworden war, aber vielleicht würde er ihr das später erklären. »Es sieht so aus, als hätte Kate in letzter Zeit ein paar interessante Investitionen für ihre Altersversorgung getätigt. Und zwar ausgerechnet bei Southwest Mines und West African Consolidated.«
    »Die Firmen, in die Arik Yalom investiert hatte.«
    »Pete, sie hat Southwest Mines gekauft, nachdem sie Bankrott gemacht hatten.«
    Decker stutzte einen Moment. »Vielleicht hat Milligan auf gut Glück investiert, oder aber sie hatte Insiderinformationen, daß die Firma aufgekauft und umstrukturiert werden würde.«
    »Und wer würde so eine Firma wohl aufkaufen, Pete?«
    »VerHauten.«
    »Direkt ins Schwarze, Rabbi«, lobte Marge. »VerHauten hält die Aktienmehrheit der kürzlich erloschenen Southwest Mines, während Milligan und Yalom als nicht ganz unerhebliche Kleinaktionäre eingetragen sind. Möchtest du vielleicht ein paar von meinen Theorien hören, was da passiert

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