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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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wahr?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ich spreche nicht nur von Antwerpen und Israel, Mr. Gold. Ich spreche von Rußland, Zambia, Südafrika, Angola, Mosambik –«
    »Das war vor langer Zeit«, grunzte Gold.
    »Dem Paß nach erst vor kurzem«, erklärte Marge.
    Gold setzte sich auf, aus seinem Mundwinkel lief Spucke. Er wischte sie mit dem Handrücken weg. »Sie sagen, Arik ist erst kürzlich in Afrika gewesen?«
    »Ariks Paß nach war er erst vor einem Monat in Angola.«
    »Sie haben Ariks Paß?«
    Marge nickte.
    Einen Augenblick lang sagte Gold nichts. Irgend etwas in seinen Augen erstarb. »Wo, sagten sie, war er sonst noch?«
    »Rußland, Zambia, Südafrika, Mosambik. Und andere Länder, an die ich mich nicht erinnern kann.«
    Stille senkte sich über den Raum. Gold griff in die Tasche und zog ein Päckchen Zigaretten heraus. Er zündete mit fester Hand eine Zigarette an. Ariks Reiseaktivitäten schienen ihn ernüchtert zu haben. Er sagte: »Ich weiß nicht, warum Arik nach Afrika fliegen sollte.«
    »Sie müssen selber schon öfter dort gewesen sein.« Decker zeigte zur Wand. »Sie haben da ein paar sehr schöne primitive Kunstwerke.«
    Golds Blick wanderte zu seinen Sammlerstücken. »Ja, ich war in Afrika.« Er blies eine Rauchwolke aus. »Aber ich weiß nicht, warum Arik jetzt dorthin reisen sollte. Der Mistkerl ist kein Kunstsammler. Der würde nicht merken, was Schönheit ist, selbst wenn sie ihn in den Hintern beißt.«
    Marge und Decker sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
    Decker hakte nach. »Was meinten Sie damit, daß Arik jetzt nach Afrika fährt? Ist er denn schon früher dort gewesen?«
    »Viele Male.«
    »Wozu?«
    »Um Geld zu verschwenden.«
    Decker sah Marge an. Sie nahm den Faden auf.
    »Wie hat er Geld verschwendet?« fragte sie.
    »Er hat in verrückte Unternehmungen investiert. Arik hatte Flausen im Kopf. Er dachte, er könnte der nächste VerHauten werden. Er nahm das Geld seiner Frau und spülte es im Klo runter. Ich dachte, er hätte das hinter sich. Aber vielleicht doch nicht, dieser idiotische Mistkerl.«
    Gold ließ sich in seiner Couch zurückfallen.
    »Was? Sie glauben jetzt, ich bringe ihn um, weil ich ihn einen Mistkerl nenne? Er ist ein Mistkerl. Mit mir, seinen Kindern, mit seiner Frau. Schmeißt ihr Geld raus, als wäre es sein eigenes.«
    Decker fiel auf, daß er erweiterte Pupillen hatte. Vielleicht vom Alkohol, vielleicht auch, weil er log. »Warum könnte Arik nach Rußland gefahren sein? Hat das irgend etwas mit den Diamantenminen dort zu tun?«
    Gold starrte Decker an. »Vielleicht ist er zu den Minen gefahren und hat Steine gekauft. Wenn ja, hat er mir nichts davon gesagt.«
    »War Arik Ihnen gegenüber als Partner immer ehrlich, Mr. Gold?« wollte Marge wissen.
    »Ehrlich, wenn es darauf ankam?«
    »Was heißt das?« fragte Marge.
    »Das heißt, daß ich nie betrogen wurde.«
    Decker wartete auf mehr. Als nichts kam, sagte er: »Warum, glauben Sie, hat er Ihnen nichts von seinen Reisen nach Afrika erzählt? Denken Sie, er hat wieder in Unternehmungen investiert?«
    »Nicht mit Geld aus dem Geschäft. Das habe ich unter Kontrolle.« Gold kippte das Handgelenk und sah auf die Uhr. »Ich rufe Orit an. Vielleicht weiß sie, wann die Beerdigung ist.« Er sah auf. »Oder vielleicht wissen Sie das?«
    »Wir haben die Leichen noch nicht freigegeben, Mr. Gold.«
    »Dann warte ich, bis sie mich anruft. Es ist schrecklich, was passiert ist. Schrecklich für Dalia. Sie war wirklich eine wunderbare Frau.« Er zog kräftig an seiner Zigarette und stieß eine Wolke Gift aus. Marge wedelte sich den Rauch aus dem Gesicht, Decker inhalierte tief.
    »Waren Sie eifersüchtig, als sie Arik heiratete?« fragte er.
    »Nein, ich war nicht eifersüchtig.« Golds Unterlippe zitterte. »Was macht das schon für einen Unterschied? Sie ist …«
    Marge sah den Israeli an. Seine Augen waren feucht. Sie dachte an Ariks Reisen, die er anscheinend vor seinem Partner geheim gehalten hatte. Dann dachte sie an Golds Wagen, der vor dem Haus der Yaloms geparkt war. Wer betrog hier eigentlich wen?
    Schließlich sagte Marge. »Sie haben Dalia sehr nahe gestanden.«
    Golds Kopf fuhr hoch. »Ja. Als Freunde. Ich habe das Ihrem Partner schon erklärt.«
    Decker nickte: »Mr. Gold, sind Sie wütend, daß Ihr Partner nach Afrika gereist –«
    »Ja, ich bin sauer«, unterbrach ihn Gold. »Ich muß mich doch fragen, was Arik dort gemacht hat. Bin ich betrogen worden? Er hat Geld aus dem Geschäft zum Reisen

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