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Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde

Titel: Decker & Lazarus 07 - Weder Tag noch Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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nicht will, daß herauskommt, an was für seltsame Orte Arik alles gereist ist«, schlug Decker vor. »Wenn Arik für eine Geheimorganisation gearbeitet hat, würde sein Paß minutiös Aufschluß darüber geben, wo und wann er eingesetzt wurde.«
    »Guter Punkt. Der Mann hat wirklich komische Reiseziele gehabt.« Marge hielt inne. »Sagtest du nicht, er wäre sechs Jahre beim israelischen Militär gewesen? Oder war das sein Partner, Gold?«
    »Das war Gold. Apropos, wir sollten sofort mit Shaul reden … ihn wissen lassen, was seinem Partner zugestoßen ist.«
    »Wenn er es nicht schon weiß.«
    »Ja, da hast du recht. Solange wir es nicht besser wissen, ist er unser Hauptverdächtiger.«
    »Er und die Jungen sind Hauptverdächtige.«
    »Die Jungen …« Decker grübelte kurz. »Doch, ich habe die Jungen schon noch auf der Rechnung. Ich werde Davidson bitten, ein paar Leute auf die Airlines anzusetzen. Außerdem sollte jemand Busfahrpläne und die Taxis überprüfen. Aber eins nach dem anderen. Da wir mit dem Schließfachschlüssel nichts anfangen können, solange wir die nötigen Papiere nicht haben, laß uns Gold einen Besuch abstatten und hören, was er zu dem Mord an seinem Partner zu sagen hat.«
    »Was machen wir mit dem Haus?«
    »Siegel drauf und hoffen, daß es niemand bricht«, antwortete Decker lakonisch. »Kommst du?«

18
    »Es nimmt niemand ab«, sagte Marge. »Ich habe Golds Privatnummer. Soll ich es da mal versuchen?«
    »Wie weit ist es noch bis zu seiner Wohnung?«
    »Etwa fünfzehn Minuten.«
    »Ich setze auf den Überraschungseffekt. Kennst du dich hier aus?«
    »Ja, fahr den Ventura Boulevard rein.« Marge gab ihm die genaue Adresse.
    Die Hausnummern gehörten zu mehreren neuen, gesicherten Gebäuden im mediterranen Stil, alle dreistöckig, rosafarben verputzt und mit Ecksteinen in Apricot abgesetzt. Die Wohnhäuser nahmen einen ganzen Block ein. Vor ihnen zog sich eine grüne Rasenfläche hin. Einzelne Bäume und große Büsche waren angepflanzt worden, um dem Neubaugebiet ein etwas zugewachseneres Aussehen zu verleihen. Aber es war keine kosmetische Glanzleistung, es wirkte so, als würde man einem Baby Lippenstift auftragen. Die Häuser schienen auf einem sehr weitläufigen Gelände errichtet worden zu sein, wenn man von der Zahl der Tennisplatz-Flutlichter ausging, die im Hintergrund zu erkennen waren.
    Decker war nicht sicher, welches Haus das von Gold war, deshalb parkte er in der Mitte auf einem Besucherparkplatz. Er und Marge stiegen aus dem Plymouth und begannen, die geschlängelten Pflasterwege zum Gebäude auf der Rechten entlangzugehen.
    Marge stellte indigniert fest: »Gold und Yalom sind … waren Partner. Aber Gold wohnt hier und Yalom in einer großen Villa.«
    »Arik war der Seniorpartner«, gab Decker zu bedenken. »Das hat Gold mir erzählt. Und du vergißt, Delia hatte Geld.«
    »Trotzdem, es ist ein krasser Unterschied.«
    Decker sagte: »Sieht doch ziemlich klasse aus für einen Junggesellen. Wette, es gibt einen Haufen Whirlpools und Fitneßräume – gute Möglichkeiten, Frauen kennenzulernen.«
    Marge dachte darüber nach. Sie konnte sich ein kleines Haus leisten, wohnte aber freiwillig in einem Apartment. Da war sie für sich, hatte aber trotzdem Menschen in der Nähe. Das gefiel ihr. Sie schaute zu Decker auf. »Warum bist du dann nicht in ein Apartmenthaus gezogen nach deiner Scheidung?«
    »Ich hatte Cindy. Ich wollte, daß sie ein Zuhause hatte, wenn sie mich besuchen kam.« Decker warf einen Blick auf seinen Zettel. »Ich glaube, Gold wohnt im dritten Stock. Das Gebäude hat eine Überwachungsanlage. Wir müssen erst durch die Kontrolle. Willst du das Reden übernehmen?«
    »Du machst das, du bist ihm schon mal begegnet.«
    Decker fand die Namenstafel und drückte auf den roten Knopf, der zu Golds Namen gehörte. Einige Sekunden später hörten sie eine tiefe Stimme, die unzusammenhängende Worte durch die Gegensprechanlage krächzte.
    Decker sagte: »Polizei, Mr. Gold. Können wir hereinkommen und kurz mit Ihnen reden?«
    Pause. Dann tönte Decker ein lautes Summen ins Ohr. Sie drückten gegen die Glastür und traten in ein Atrium mit Ficus und Farnen in großen Übertöpfen. Die Aufzüge warteten an der Rückwand. Sie nahmen einen in den dritten Stock. Gold stand im Flur vor seiner Wohnungstür. Als sie näherkamen, merkten beide sofort, wie ungepflegt er war – unrasiert, das Hemd hing ihm aus der ausgebeulten Hose. Er hielt ein halb volles Glas in der Hand und

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