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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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die Wand prallte.
    »Setz dich!«, befahl er und schlug die Tür hinter sich zu.
    Whitman gehorchte.
    »Na, das war ja wirklich schlau, Chris. Jetzt sitzt du bis zum Hals in der Scheiße.«
    »Tut mir Leid.«
    »Es tut dir Leid?« Decker tigerte beim Sprechen im Raum auf und ab. »Glaubst du etwa, eine Entschuldigung kann mich davon abhalten, dich ins Loch zu stecken? Glaubst du, die Entschuldigung wird bei deinem Bürgen besonders gut ankommen? Oder bei deinem Onkel, der gerade erst fünfzig Riesen Kaution für dich locker gemacht hat? Ich will dir mal was sagen, Whitman. Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan. Ich dachte, du wärst clever. Ich dachte, du wärst ein schlauer Kopf. Jetzt merke ich erst, dass ich es mit einem handelsüblichen Blödmann zu tun habe.«
    Whitman sagte nichts. Er war so still wie ein eingeschüchterter Welpe.
    Decker blieb stehen und fuchtelte mit den Armen in der Luft. »Ich habe dir gesagt, dass ich nichts versprechen kann. Wenn du was anderes gehört hast, hast du dich geirrt! Dein Mädchen geht den Bach runter, und das ist verdammt noch mal einzig und allein dein Fehler! Hör auf, dich nach Bösewichtern umzusehen. Sieh stattdessen in den Spiegel.«
    »Werden Sie mich jetzt wegen tätlichen Angriffs verhaften?«
    »Worauf du wetten kannst, Freundchen, und das ist eine Beschuldigung, die an dir kleben wird wie Pech.«
    Whitmans Augen schossen kreuz und quer durch den Raum. »Rufen Sie den Staatsanwalt an. Er soll kommen. Ich will einen Handel abschließen.«
    »Einen Handel?« Decker konnte es nicht glauben. »Einen Handel ?! Whitman, hast du toten Stein zwischen den Ohren? Du hast nichts, womit du handeln könntest.«
    Whitman versuchte ihm in die Augen zu sehen, hielt aber nicht durch. Er zwinkerte wieder. »Ich … ich will … ein Geständnis ablegen. Ich will wissen, was er mir für ein Geständnis bietet.«
    Decker zögerte. Er bezweifelte, dass er eben richtig gehört hatte. Es surrte ihm immer noch in den Ohren von dem Schlag in den Bauch. In seinem Schädel hämmerte es. Er senkte die Stimme. »Sagtest du gerade, dass du gestehen willst?«
    Whitman nickte. »ja.«
    »Was gestehen, Chris?«
    »Cheryl …« Whitman ließ das Bein auf der Fußspitze wippen. »Den Mord an Cheryl Diggs.«
    »In Ordnung.« Decker spürte selber, wie er schnaufte, und gemahnte sich, normal zu atmen. »In Ordnung. Nichts dagegen. Ich habe dich tatsächlich richtig verstanden. Du sagtest, du willst den Mord an Cheryl Diggs gestehen. Ist das korrekt?«
    Whitman leckte sich über die Lippen und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich will mit dem Staatsanwalt verhandeln. Wenn ich bekomme, was ich will, bekommen Sie, was Sie wollen.«
    Decker sagte: »Okay, Chris. Ich bereite das vor, so schnell ich kann. Willst du deinen Anwalt anrufen?«
    Whitman schüttelte den Kopf. »Der würde mich das nicht durchziehen lassen. Er … mein Onkel … nein. Nein, ich will meinen Anwalt nicht dabeihaben.«
    »Du verzichtest auf einen Anwalt?«
    »Ja.«
    »Und du unterschreibst eine Verzichtserklärung?«
    Wieder nickte Whitman.
    »In Ordnung, Chris«, sagte Decker. »Vergiss bloß nicht, was du sagen wolltest, bis ich alles arrangiert habe.«
    »Werden Sie mich immer noch wegen des Schlags verhaften?«
    »Ja«, sagte Decker leise. »Ja, das muss ich tun. Aber wer weiß, was bei dem Handel für dich herausspringt? Vielleicht können wir den tätlichen Angriff unter den Tisch fallen lassen. Aber ich habe nichts versprochen, klar?«
    »Klar«, flüsterte Whitman.
    Decker sagte: »Ich bring dich jetzt runter zur Hafteinweisung, bis ich alles auf der Reihe habe, und dann hole ich dich wieder, sobald es so weit ist.«
    Er nickte.
    »Du willst mich doch wohl hoffentlich nicht verarschen, oder?«, sagte Decker. »Denn wenn du das tust, werde ich verdammt böse werden.«
    Whitman schüttelte mechanisch den Kopf. »Ich mache keine Spielchen. Ich will handeln. Ich will … ich gebe Ihnen, was Sie wollen. Vorausgesetzt ich bekomme, was ich will.«
    »Das ist der Sinn bei einem Handel«, sagte Decker. »Ich bring dich jetzt runter. Keine sportlichen Einlagen mehr, okay?«
    Er nickte. »Tut mir Leid, dass ich Sie geschlagen habe.«
    »Schon in Ordnung. Nichts passiert.«
    »Wenn es Sie irgendwie tröstet, meine Hand tut ziemlich weh.«
    Decker packte Whitmans Arm mit eisernem Griff und half dem Jungen auf die Füße. »Chris, das tröstet mich nicht im Geringsten.«
     
    Da der Fall Diggs nicht nur in die Nachrichten,

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