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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Das ist viel belastender für mich als ein Haufen blöde Zeichnungen. Ich habe geliefert. Jetzt tun Sie, was richtig ist, Decker, und lassen Sie sie vom Haken.«
    »Das ist nicht meine Entscheidung, Chris.«
    »Das ist doch Scheiße!«, platzte Whitman los.
    Gerrard und Beiding reckten die Köpfe. Beiding sagte laut: »Alles in Ordnung, Sergeant?«
    »Alles bestens.« Zu Whitman flüsterte Decker: »Du bist auf dem besten Weg, dir eine einzufangen, Söhnchen. Halt dein Temperament im Zaum.«
    Whitman machte die Augen zu und wieder auf. »Wollen Sie mir weismachen, dass Sie keinen Einfluss darauf haben, wie die Staatsanwaltschaft die Sache angeht?«
    »Whitman, die Zeichnungen sind bereits als Beweismittel registriert …«
    »Dann de-registrieren Sie sie, verdammt!«
    »So läuft das nicht.«
    Whitman biss die Kiefer zusammen und formte seine langen Finger zu Fäusten. »Wozu braucht die Staatsanwaltschaft Zeichnungen, wenn sie belastende Aussagen hat?«
    »Aussagen von Huren …«
    »Beeidete Aussagen von Huren.« Verzweiflung hatte sich in die Stimme des Jungen geschlichen. »Sie wissen, dass sie die Wahrheit sagen. Sie haben vor mir mit ihnen gesprochen. Sie haben eine Menge Dreck gegen mich, auch ohne die Bilder. Wozu Terry fertig machen, wenn Sie sie doch gar nicht brauchen?«
    »Die Staatsanwaltschaft braucht die Zeichnungen, Chris.«
    »Ach, hören Sie auf damit!« Whitman drehte sich halb ab und wieder zurück. »Diese Oberscheiße können Sie doch nicht glauben?«
    »Nie gehört, dass ein Bild tausend Worte sagt?«
    Whitman funkelte Decker an. Seine Nasenflügel bebten, die Adern am Hals waren geschwollen. »Sie haben Sie gesehen. Ich kann nicht glauben, dass Sie sie einfach so erledigen wollen.«
    Decker blieb stumm. Sein Schweigen brachte Whitman nur noch mehr auf. »Sie waschen Ihre Hände in Unschuld – in ihrem Blut. Fühlen Sie sich gut dabei?«
    Decker durchbohrte den Teenager mit den Blicken. »Chris, du fauchst wie eine in die Ecke gedrängte Katze. Mach erst mal einen Spaziergang und lass Dampf ab.«
    Whitman warf den Kopf zurück und starrte zur Decke hoch. Dann sah er Decker mit einem gespenstischen Lächeln an. »Mann, ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe, Ihnen diese Namen zu geben.«
    »Komm in die Gänge, Junge. Lauf dich aus. Und zwar jetzt!«
    Und obwohl Decker damit gerechnet hatte und vorbereitet war, war Whitman immer noch zu schnell. Decker gelang gerade noch ein kräftiger Sprung rückwärts, sodass der Schlag ihn nicht mit voller Wucht traf. Aber er landete immer noch hart genug auf dem Solar plexus, und Decker beugte sich krampfartig vor. Er schnappte nach Luft und sagte sich, dass dieses glitzernde Sternenmobile und die zwitschernden Vögel vor seinen Augen verschwinden würden, wenn er wieder normal atmete.
    Als er schließlich wieder sehen konnte, lag Whitman überwältigt am Boden, die Hände auf dem Rücken, um ihn herum ein ganzer Schwarm Uniformierte und Beamte in Zivilkleidung, die ihm Handschellen und Fußfesseln anlegten. Drumrum standen Zivilisten und betrachteten das wilde Schauspiel, das das LAPD heute bot – eine Latina mit Tätowierung und einem sabbernden Baby auf dem Arm, zwei vollbusige, übergewichtige Motorradbräute in Jeans und Bustiers und schließlich zwei Teenager, die eine schwarz und schwanger mit abgeschnittenen Shorts und Rastazöpfen, die andere weiß und sehr schwanger mit abgeschnittenen Shorts und Rastazöpfen.
    Decker war nicht nur überrascht, dass er sprechen konnte, sondern geradezu schockiert, dass seine Stimme sogar trug. »Lasst ihn los!«, rief er.
    Die Uniformierten sahen ihn entgeistert an.
    Decker richtete sich auf. Mann, tat das weh. »Lasst ihn in Ruhe«, befahl er. »Mit dem Mistkerl werde ich schon selber fertig.«
    Langsam schälte sich eine Schicht in Blau nach der nächsten zur Seite, und Whitman kam in Sicht. Als der Durchgang frei war, ging Decker hin, griff den Jungen an der Jacke und riss ihn auf die Füße. An einem Knöchel rasselte eine Kette, der andere war noch frei von Metall.
    Decker sagte: »Wer hat den Schlüssel zur Fußfessel?« Er holte tief Luft und atmete ganz langsam wieder aus. Der scharfe, stechende Schmerz war jetzt stumpf und hämmernd geworden. »Nehmt ihm die Ketten ab, aber lasst die Handschellen dran.«
    Sobald Whitmans Füße befreit waren, drehte Decker Whitman den Kragen im Nacken hoch und zerrte ihn nach hinten, wo er den Jungen so heftig in einen der Vernehmungsräume stieß, dass er gegen

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