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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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um Pinchas und seinen Zelotismus. Das war ein zweischneidiges Schwert. Einerseits war es bewundernswert und gleichzeitig etwas, das im Zaum gehalten werden musste.« Sie sah ihren Mann an. »Aber ist das mit Fanatikern nicht immer so?«
    Decker grinste schelmisch. »Sprichst du etwa von mir?«
    »Gott bewahre.«
    »Keine versteckten Anspielungen hinter deinen weisen Worten?«
    »Nicht die geringste.« Sie wuschelte ihm durchs Haar.
    »Lass uns ins Bett gehen.«
    »Ein sehr guter Vorschlag.«
    »Die sprudeln heute Nacht nur so aus mir heraus.«

36
    Erst kam die übliche Musik mit Rauschen, dann Radiogerede in Rekordtempo. Einmal auf den Knopf gedrückt, und Decker hatte den unwillkommenen Störenfried zum Schweigen gebracht. Er sehnte sich danach, die Decke wieder über den Kopf zu ziehen und zu einer menschenwürdigen Zeit aufzuwachen. Aber dann hatte er doch zu viele Bedenken, um wieder einzuschlafen, und wälzte sich aus dem Bett, warf einen Morgenmantel über und schlich auf Zehenspitzen in die Küche. Ginger lag zusammengerollt auf ihrer Decke. Als Decker hereinkam, hob sie den Kopf und vergrub ihn sofort wieder zwischen den Vorderbeinen, als sie merkte, dass es draußen noch dunkel war.
    Er machte das Licht an und griff nach dem Telefon. Die Zentrale in Wilshire stellte ihn zu den Detectives durch. Das Telefon klingelte und klingelte, bis schließlich doch jemand abnahm.
    »Detectives. Bellingham.«
    Decker sagte, wer er war, und fragte dann: »Sie sind nicht zufällig beim Morddezernat?«
    »Raub.«
    »Irgendjemand vom Morddezernat da?«
    »Noch nicht.«
    »Vielleicht können Sie mir trotzdem helfen. Ich suche den leitenden Detective in einem Fall, der zwei Jahre zurückliegt. Das Opfer war eine weibliche Afroamerikanerin, siebzehn Jahre alt, wurde vergewaltigt, gefesselt und erdrosselt in ihrem Schlafzimmer aufgefunden.«
    »Der Fall Green«, sagte Bellingham. »Ich erinnere mich daran. Furchtbare Sache. Sie lebte noch, als der Notruf einging. Als die Streife und der Krankenwagen eintrafen, atmete sie noch, kam aber nicht mehr lebend im Krankenhaus an. Die Ermittlungen hat Harold Creighton geleitet. Wurde letztes Jahr pensioniert. Danach ist er nach Arizona umgezogen.«
    »Wer hat seine Akten geerbt?«
    »Sie wurden aufgeteilt. Ich glaube, Green ist zu Marty Crumb gekommen.«
    »Haben Sie seine Telefonnummer?«
    »Marty ist im Urlaub.«
    Decker fluchte vor sich hin. »Irgendeine Möglichkeit, an die Akte ranzukommen?«
    »Ich könnte Ihnen wahrscheinlich … aushelfen.«
    Das hieß, er konnte Martys Schreibtischschloss knacken. Decker sagte: »Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar.«
    »Wollen Sie das Ganze oder nur etwas Bestimmtes.«
    »Die Laborberichte wären schön.«
    »Werd mal sehen, was sich machen lässt«, sagte Bellingham.
    Während Bellingham sich als Kleinkrimineller versuchte, machte Decker Kaffee. Er war bei der zweiten Tasse, als der Detective vom Raubdezernat wieder in der Leitung war. »Ich habe die Akte.« Er zögerte. »Da sind einige Laborergebnisse. Ich weiß nicht, ob das alles ist, aber es sieht ziemlich vollständig aus.«
    »Was wurde gemacht?«
    »Ah, Sperma, Blut, Speichel … sieht so aus, als hätten sie die Finger- und Fußnägel ausgekratzt. Fremde Haare, fremde Fasern.«
    »Es hat nicht zufällig jemand eine DNA-Analyse gemacht?«
    »Hier sehe ich keine.«
    Decker sagte: »Es wäre mir eine große Hilfe, wenn Sie mir das faxen könnten, was Sie da haben.«
    »Klar doch. Bleiben Sie dran. Ich geh nur eben zum Fax.«
    »Ich muss auflegen und meinen Apparat hier auf Faxbetrieb umstellen. Wählen Sie einfach die Nummer hier, und dann sage ich Ihnen, ob alles angekommen ist.«
    »Wird gemacht.«
    Decker legte auf und stellte sein Kombigerät auf Fax. Er wartete, tippte mit der Fußspitze und stürzte den Kaffee hinunter, sodass ihm die heiße Flüssigkeit die Kehle verbrannte. Er merkte es nicht einmal. Fünf Minuten später gab sein Telefon ein einziges Klingelzeichen von sich, dann sprang auch schon das Fax an. Gepriesen sei die moderne Technik. Er schwor sich, nie wieder seinen Computer zu verfluchen. Das Gerät schien gar nicht wieder aufhören zu wollen. So lange konnte Decker nicht warten. Er riss ab, was schon da war, und machte sich ans Vergleichen.
    Seine Augen schmerzten im hellen Licht, als er die Papiere vor sich ausbreitete, die von oben bis unten mit wissenschaftlichen Daten vollgeschrieben waren, die er keineswegs alle verstand. Aber er wusste, wie man Kolumnen und

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