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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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sagte: »Sie sind nur hierher gekommen, um uns eine einzige Zeichnung zu zeigen?«
    »Wir arbeiten mit dem, was wir haben«, sagte Bontemps. »Manchmal ist es nicht sehr viel.«
    »Das will ich meinen!«
    Green seufzte angeekelt. »Versuchen Sie’s mit dem Bild mal an ihrer Schule. Vielleicht haben Sie Glück. Das ist nämlich das Einzige, was diesen Fall je lösen wird. Glück.«
    »Ich werde es in der Schule versuchen.« Decker stand auf und Bontemps ebenfalls. Als er Green gerade die Hand hinstrecken wollte, ging die Haustür auf.
    Der junge Mann war ungefähr Anfang zwanzig, groß und geschmeidig, aber mit sehr prägnanten Gesichtszügen. Er hatte haselnussbraune Augen, hohe Wangenknochen und einen schmalen Schnurrbart unter einer breiten Nase und trug ein schwarzes Ringerhemd, schwarze Laufshorts und hohe Sportschuhe. Körper und Gesicht waren schweißüberströmt, und er keuchte, als er hereinkam. Sein Blick wanderte sofort zu Decker.
    Green erhob sich von seinem Sessel. »Komm her, Stephain. Ich möchte, dass du dir dieses Bild ansiehst.« Beinahe entschuldigend fügte er hinzu: »Das ist mein Sohn, Stephain.«
    »Was ist los?«, fragte Stephain.
    »Polizei«, sagte Tony. »Angeblich eine neue Spur im Mord an Deanna.«
    Der junge Mann blieb in der Tür stehen, und seine Augen schossen zwischen den Eltern und den Fremden hin und her. »Was für eine neue Spur?«
    »Komm her und sieh dir das hier an«, sagte Green.
    »Lass mich erst mal mein Gesicht waschen«, sagte Stephain.
    »Herrgott noch mal, Stephain, das dauert doch nur eine Minute.«
    Stephain funkelte seinen Vater an. »Waschen auch.«
    Er stürmte in die Küche. Tony ging ihm nach. Green wollte sie aufhalten, ließ es dann aber doch bleiben.
    Einen Augenblick lang sagte niemand etwas. Dann murmelte Green: »Der Junge sollte sich einen Job suchen … irgendwas … ganz egal was! Die Mutter ist auch nicht gerade eine Hilfe. Klammert sich wie verrückt, seit Deanna …« Er hob hilflos die Arme und ließ sie wieder sinken. »Als ich in seinem Alter war, hatte ich zwei Jobs gleichzeitig und ging zur Abendschule. Ich weiß ja, dass es nicht einfach ist, aber ich hab versucht, ihm zu sagen, dass nichts unmög … ach, zum Teufel damit!«
    Green marschierte in die Küche. Sekunden später hörte man eine gedämpfte Unterhaltung. Allerdings keine einzelnen Worte, nur wütende, abgehackte Laute.
    Bontemps flüsterte: »Das Gesicht auf Whitmans Zeichnung ist er nicht.«
    Decker nickte zustimmend.
    Nach einer Minute kam Stephain ins Wohnzimmer zurückgerauscht, den Mund wütend zusammengekniffen. Seine Eltern folgten mit peinlich berührten Gesichtern.
    Stephain sagte zu Decker: »Zeigen Sie mir das Bild.«
    Tony wurde rot. »Stephain, diese Leute versuchen zu helfen …«
    »Hör doch auf mit dem Mist, Ma. Denen sind wir doch piepegal. Und was willst du mit dem Scheiß hier beweisen?« Er versetzte der Servierplatte mit den Canapés einen leichten Fußtritt. Bontemps konnte gerade noch verhindern, dass sie zu Boden fiel. »Glaubst du, dass die Weißen das so machen, Ma? Der Polizei Crackerhäppchen und Eistee servieren? Glaubst du, dann schlagen sie uns nicht mehr zusammen?«
    »Stephain!«, wollte sein Vater ihn zur Ordnung rufen. »Vergiss nicht, mit wem du sprichst …«
    »Heh!«, fuhr Decker dazwischen. »Das reicht jetzt, okay?«
    Die beiden Männer sahen ihn an. Stephain brüllte zurück: »Nein, es ist nicht okay! Wer zum Teufel glauben Sie, dass Sie sind?«
    »Jungchen, meine Schwester wurde nicht ermordet, aber Ihre. Glauben Sie, Sie können mal eben eine Minute innehalten zu ihrem Gedenken, damit wir vielleicht der Gerechtigkeit einen Schritt weiter helfen können?« Decker hielt dem Bruder die Zeichnung vor die Nase. »Kennen Sie diesen Mann? Ja oder nein?«
    Wütend grapschte Stephain Decker das Blatt aus der Hand. Sein Ausdruck veränderte sich sofort. Er schlug von nackter Feindseligkeit in blankes Entsetzen um.
    Decker verzog keine Miene. »Wer ist es?«
    Stephain gab ihm das Bild zurück. »Kenne ich nicht.«
    Bontemps platzte heraus: »Also, wer soll jetzt wohl mit dem Mist aufhören! Sie wissen doch, wer das ist. Sagen Sie es uns!«
    »Verzisch dich, Tante Thomasina!«
    »Stephain!«, kreischte Tony. »Ich werde nicht zulas …«
    »Ja klar, fang nur an, die Bullen zu verteidigen, Ma. Wenn du dir genug Mühe gibst, wirst du vielleicht noch weiß!«
    Wieder hielt Decker Stephain die Zeichnung dicht vors Gesicht. Dann flüsterte er: »Sei so

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