Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
meine Knie den größten Teil meiner Nacktheit.
    Er fing eine neue Zeichnung an. »Du bist sehr, sehr schön.«
    »Danke.«
    »Du darfst dich nie dessen schämen, was Gott dir mitgegeben hat, hörst du?«
    Ich nickte.
    Er machte eine Zeichnung, dann noch eine und noch eine. Während er sich durch den Block arbeitete, um ihn dann schnell durch einen neuen zu ersetzen, redeten wir kein Wort. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Mir ist heiß«, sagte er. »Ich ziehe mein Hemd aus.«
    Ich zuckte die Achseln. Er arbeitete mit nacktem Oberkörper weiter. Sein Körper war hart und durchtrainiert, aber nicht übermäßig. Kein Anabolika-Schlucker: zu viele Haare auf der Brust und eher sehnig als mit Muskeln bepackt. Ich musste an Bull Anderson denken, wie er einmal nach dem Unterricht in der Badehose durch die Schule stolziert war, mit geölter, haarloser Hünenbrust, von Akneinseln gerötet.
    Chris trat einen Schritt zurück und fummelte an seinem Kruzifix herum. Er sah mich an. »Du hast wieder Farbe im Gesicht. Also geht’s dir bestimmt besser.«
    Ich nickte.
    »Gut.«
    Ich sagte: »Du hast in der Vergangenheitsform von der Geliebten deines Onkels gesprochen. Was ist mit ihr passiert?«
    »Sie ist gestorben.«
    »Hat er sie umgebracht?«
    Chris’ Kopf schnellte hoch. »In gewisser Weise stimmt das wohl.«
    Ich wartete auf mehr, aber er fügte keine Erklärung an. Er zeichnete mit wilden Bewegungen. »Du kannst jetzt deinen Slip ausziehen.«
    Ich erstarrte.
    Chris sagte: »Wenn dir das zu viel ist, Teresa, vergessen wir das Ganze. Diese Sache soll uns einander näher bringen, nicht Mauern zwischen uns aufbauen.«
    Er sprach sanft und beruhigend, so als ginge es ihm nur um meine Gefühle. In diesem Moment hätte ich wahrscheinlich auch Gift für ihn getrunken. Stattdessen zog ich meinen Slip aus, die Knie immer schön angewinkelt und die Beine zusammengepresst.
    Chris kam zu mir herüber. Er muss gespürt haben, wie klein und unbedeutend ich mich fühlte, während er so über mich gebeugt dastand, also kniete er sich hin und sagte sehr leise: »Tu’s mir zuliebe, mein Engel. Du kannst mir vertrauen, ich schwör’s.«
    Ich konnte mich immer noch nicht rühren.
    Er legte die Hände auf meine Knie und schob meine Beine auseinander, bis die Füße ungefähr sechzig Zentimeter Abstand hatten. Sein Gesicht war so nah, dass ich die warme Luft auf der Innenseite meiner Oberschenkel spürte. Seine Haut war gerötet, die Augen geweitet. Ich konnte seinen Atem hören. Er verharrte so lange in dieser Position, dass es mir wie eine Ewigkeit vorkam.
    Schließlich ließ er ein gepresstes Lachen hören. »Ich schwöre bei Gott, dass ich nicht aufstehen kann. Ich kann mich nicht bewegen. Ich bin … zu geschwächt.«
    Ich lächelte.
    Er schloss die Augen, bekreuzigte sich und stand schließlich auf. Dann warf er den Kopf zurück und brach in unbändiges Gelächter aus. »Na, das war ja mal was Neues.« Er ging langsam zu seinem Zeichenblock zurück. »Bleib so.«
    Er lachte wieder. Es wirkte ansteckend, und ich begann mich zu entspannen. Nach einer Weile wanderten meine Augen zu der unübersehbaren Wölbung in seinem Schritt. Ich spürte ein Kitzeln in den unteren Regionen und fragte mich, ob er es wohl bemerkte. Einen Augenblick später bedachte er mich mit einem wissenden Lächeln.
    »Du böses Mädchen! Halt den Blick nach oben und nicht auf meine Lenden.«
    »Du darfst doch auch gucken, warum ich nicht?«
    »Es stört mich nicht, wenn du mich ansiehst«, erklärte er. »Aber ich muss deine wunderschönen Augen sehen.«
    »Du siehst mir nicht in die Augen. Christopher.«
    Wieder lächelte Chris. »Du bist eine ganz Schlimme, Teresa. Natürlich sehe ich dir in die Augen.« Er blätterte zu einer neuen Seite um. »Wenn du gar so neugierig bist, kann ich meine Hose ausziehen.«
    »Ich passe. Mehr als einen Schock pro Tag verträgt mein Herz nicht, und ich habe noch genug mit den Todesdrohungen von deinem Onkel zu tun.«
    »Terry, dir wird nichts passieren.« Er musterte erst mich, dann seine Zeichnung. »Ich … ich würde mich eher selber umbringen, bevor ich zuließe, dass dir etwas zustößt. Du bist ja vielleicht nicht groß, aber du hast einen einsneunzig großen und hundertachtzig Pfund schweren Killer-Roboter zu deiner Verfügung. Immer zu Diensten. Verlässlicher als ein Bullterrier, und ich stinke nicht mal aus dem Mund. Halt still.«
    »Chris?«
    »Ja?«
    »Wie ist die Geliebte deines Onkels gestorben?«
    Er

Weitere Kostenlose Bücher