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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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bedeckt war. »Setz dich einfach mal dort hin. Die Decke wird den perfekten Hintergrund abgeben. Ich möchte noch ein bisschen zusätzliche Beleuchtung holen.«
    »Willst du Fotos machen?«, fragte ich.
    »Nein. Nur ich und meine Kohlestifte.«
    »Was wirst du damit machen?«
    »Den Zeichnungen?« Chris grinste. »Ach, mein kleines Mädchen, du ahnst es nicht. Ich werde sie mir ansehen, wenn ich allein und einsam bin … was häufig vorkommt. Für den Rest des Jahres werden sie sicher verstaut und unter Verschluss sein. Ich schwöre dir, sie sind nur für meine Augen bestimmt. Bin gleich wieder da.«
    Eine Minute später kam er mit mehreren Lampen, einer Staffelei, einem Zeichenblock, Malutensilien und einer Flasche Chivas Regal bepackt zurück. Er lud alles auf dem Boden ab und goss sich erst mal den nächsten Drink ein. »Kriegt Jean einen Anfall, wenn du nicht zu einer bestimmten Zeit zu Hause bist?«
    »Nein«, sagte ich. »Meine Eltern sind heute Abend aus. Melissa schläft bei einer Freundin. Lass dir nur Zeit.«
    »Gut.« Er brauchte ungefähr eine halbe Stunde, um alles vorzubereiten. »Soll ich ein bisschen Musik auflegen, bevor wir anfangen?«
    »Das wäre schön.«
    Chris zog eine Schublade auf und nahm einen CD-Kasten heraus. »Mal sehen, was ich anzubieten habe – Pearl Jam, Spin Doctors, Metallica, Crash Test Dummies, Greenday, Eric Johnson, Joe Satriani, Nicholas Gage, Yo Yo Ma, Jacqueline DuPres, Vivaldis Vier Jahreszeiten …« Er sah auf. »Das ist leicht und angenehm. Wie wär’s damit?«
    Ich nickte. Er legte die Musik auf und forderte mich auf, in die Mitte des Bettes zu rücken.
    »Lass deine Sachen erst mal an. Bleib einfach so wie jetzt sitzen, Terry. Die Knie so vor die Brust gezogen und die Schultern nach vorne gebeugt. Aber lass den Kopf oben und sieh mich an … jetzt nach links … perfekt. So bleiben, okay?«
    Nichts leichter als das. Er musterte mich eingehend, dann begann er mit schwungvollen Bewegungen Striche aufs Blatt zu werfen.
    »Darf ich reden, während du mich zeichnest?«, fragte ich.
    »Auf jeden Fall.« Er sah mich an, dann wieder zurück auf seine Staffelei. »Sag, was immer du auf dem Herzen hast.«
    »Hast du Lorraine getroffen, während du im Osten warst?«
    Er war beschäftigt und antwortete nicht. Dann blätterte er das Blatt mit der Zeichnung um und fing von vorne an. »Ja, ich habe Lorraine gesehen.«
    »Habt ihr euch gut verstanden?«, fragte ich.
    »Gut verstanden?« Er schaute mit zusammengekniffenen Augen aufs Papier. »Willst du wissen, ob ich mit ihr geschlafen habe? Ja, ich habe mit ihr geschlafen.«
    Ich sagte nichts.
    »Sieh mich an, Terry.«
    Ich gehorchte.
    »Ah, welche Qual in diesen wunderschönen Augen.« Chris fing ein neues Blatt an. »Ich habe es getan, weil es von mir erwartet wurde. Hab die Augen zugemacht und mir dich vorgestellt. Sie bedeutet mir nichts. Ich heirate nicht Lorraine, ich heirate ihre Familie. Mein Onkel hat das Ganze arrangiert, als ich vierzehn war.« Sein Blick ging von mir zu seiner Zeichnung. »Glaub mir, wenn ich könnte, würde ich die Geschichte beenden. Aber man muss schon sehr gute Gründe haben, um sich mit meinem Onkel anzulegen.«
    »Aber du liebst sie nicht.«
    »Das zählt nicht als guter Grund.« Er trat zurück und musterte seine Arbeit. »Es ist kalt hier drin. Ich werde mal die Heizung aufdrehen. Solange kannst du dich bis auf BH und Slip ausziehen, ohne dass ich dir dabei zusehe. Und dann setz dich bitte wieder genauso hin wie jetzt. Wenn du kalte Füße hast, lass deine Strümpfe an.«
    Er verschwand. Langsam zog ich Pullover, Jeans und Schuhe aus. Ich fröstelte in meiner spärlichen Bekleidung und rieb mir die Arme. Als er wieder hereinkam, warf er mir einen Blick zu, sah, dass ich schlotterte. Ohne mich anzusehen, legte er mir eine Decke über die Schultern.
    Ich weiß, was sie dir beigebracht haben, also weiß ich auch, was du jetzt empfindest.
    Er wusste genau, was ich empfand. Tat alles, was er konnte, um es mir leichter zu machen, mir das Gefühl zu geben, ich sei schön. All die Schuldgefühle, die Scham … er hatte Recht. Das war Unsinn. Ich musste das alles überwinden. Ich würde nicht mit mir selber weiterleben können, wenn ich ihn enttäuschte.
    »Du kannst die Decke abnehmen, wann du möchtest.« Chris rieb sich die Hände und sah seine Zeichnungen durch.
    »Darf ich mal sehen?«
    »Wenn wir fertig sind.«
    Ich ließ langsam die Decke über meinem Oberkörper hinabrutschen, bis sie nur noch die

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