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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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mich«, wisperte sie unter Schluchzen. »Bitte, halt mich.«
    Decker tätschelte weiter ihren Rücken. »Wen kann ich für Sie anrufen, Mrs. Gonzalez? Sie sprachen von einem Freund. Kann ich ihn vielleicht anrufen?«
    Die Frau hielt ihn fest umklammert. »Halt mich. Bitte … bitte, liebe mich.«
    Als Janna ihm ihren Mund entgegen reckte, fuhr Decker zurück und machte sich aus ihren Armen frei. Die Zurückweisung ließ sie nur noch heftiger weinen. Sie schluchzte in ihre vor das Gesicht geschlagenen Hände, ihre Schultern zuckten bei jedem Atemzug. Decker stand auf und versuchte eine entspannte Haltung einzunehmen, denn er fühlte sich wie das reinste Nervenbündel. »Darf ich mal telefonieren?«
    Sie antwortete nicht. Decker nahm das als Zustimmung. Er rief seine Dienststelle an und forderte einen Streifenwagen an, außerdem möge einer der beiden Uniformierten bitte eine Frau sein. Dann wartete er einfach. Fünf Minuten später ging Decker auf das laute, unverwechselbare Polizeiklopfen hin zu Jannas Tür – Linda Estrella und Tony Wilson. Das war gut, weil die beiden schon am Morgen im Hotel gewesen waren. Sie hatten die Leiche gesehen; sie würden hoffentlich Mitgefühl mit Jannas Unglück haben.
    Er flüsterte. »Das Mordopfer von heute Morgen war Cheryl Diggs. Das hier ist ihre Mutter, Mrs. Janna Gonzalez. Ich glaube, sie hat einen Freund, aber sie hat mir keine Nummer gegeben, um ihn anzurufen. Lasst sie sich ein wenig sammeln, und wenn sie dann so weit ist, fahrt mit ihr zum Leichenschauhaus, um jeden Zweifel auszuräumen.«
    »Wollen Sie nicht dabei sein?«, fragte Linda.
    »Nicht nötig.« Decker strich sich über den Schnurrbart. »Wir wissen, wer das Opfer ist. Holen wir uns den Täter.«
     
    Über das Funkgerät in seinem Zivilfahrzeug rief Decker bei seiner Dienststelle an. Bei der Mordkommission hielt immer noch Oliver die Stellung.
    »Ich glaub’s nicht, dass du am Sonntag so lange arbeitest«, sagte Decker. »Deine alte Dame wird verdammt sauer sein.«
    »Ist nicht einfach, wenn man mit so ’ner Streunerin zusammenlebt.«
    »Du könntest immerhin versuchen, ihr ab und zu mal ein warmes Plätzchen anzubieten.«
    »Du meinst wohl, damit sie nicht platzt.« Oliver freute sich hörbar über sein Wortspiel. »Nein, sie ist verreist. Mein Pech, dass meine Freundin gerade Herpes hat, und zwar heftig. Was soll ein armes Schoßhündchen wie ich dann schon machen?«
    »Die Welt ist grausam, Scotty. Bist du dazu gekommen, Christopher Whitman durchs System zu jagen?«
    »Hab ich gemacht, Pete. Kein Eintrag, weder regional noch national. Ich hab auch beim Drogendezernat in Devonshire und den anderen Dienststellen im Valley nachgefragt. Die leugnen, an der Central West Valley überhaupt einen Maulwurf zu haben.«
    »Das kaufe ich denen nicht ab.«
    »Könntest du Recht haben. Du weißt ja, wie die bei der Droge manchmal sind. Reden in Rätseln. Denen eine Information zu entlocken, ist, wie ein Fremdsprachenlexikon zu benutzen. Man gebraucht dieselben Worte, aber man spricht nicht dieselbe Sprache.«
    Decker schraubte seine Thermoskanne auf und trank lauwarmen Kaffee. »Whitman hat nicht zufällig angerufen?«
    »Negativ. Brauchst du sonst noch was, Rabbi?«
    »Hast du ein bisschen Zeit?«
    »Was brauchst du?«
    »Rein theoretisch wär’s ganz schön, wenn sich mal jemand Whitmans Steuerunterlagen ansehen könnte – hier in Kalifornien und in den Staaten insgesamt, sagen wir für die letzten zwei Jahre. Der Junge ist ein Rätsel. Der verbirgt was. Er hat eine Wohnung, er muss Miete zahlen. Ich will wissen, woher das Geld kommt.«
    Oliver zögerte. »Ich würde ja gern helfen. Aber wir wissen doch alle ganz genau, dass es eine Verletzung des Datenschutzes wäre, wenn ich mich online in Whitmans Datei einhacke.«
    »Aber natürlich«, sagte Decker.
    »Jedenfalls würde ich so in einer Stunde mal in der Post nachsehen, wenn ich du wäre. Man kann nie wissen, was da plötzlich ganz unerwartet auftauchen könnte.«
    Decker schmunzelte. »Heute ist Sonntag, Scott.«
    Wieder eine lange Pause. Dann sagte Oliver: »Vielleicht kommt ja was mit der Sonderzustellung.«

13
    Beim Durchgehen der Liste von Cheryls Freunden machte Decker einen Strich unter den Namen von Steve Anderson, dem Bullen von Kerl mit dicken Titten, mit dem Cheryl ihrer Mom zufolge gegangen war. Der Junge hörte sich ganz nach einem Anabolikabomber an, und es war bekannt, dass die Einnahme von Steroiden unberechenbar macht.
    Anders als Foothill,

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