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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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man sehn, dass es Cheryl is, sagen Sie?«
    »Jemand war der Meinung, es handele sich um Ihre Tochter, ja«, antwortete Decker.
    »Hamse die Bilder?«
    »Ja, habe ich.«
    »Hamse se dabei?«
    Zwecklos zu lügen. »In meiner Tasche«, sagte Decker.
    Janna sagte leise: »Zeigensese mir.«
    Decker zögerte. »Mrs. Gonzales, diese Bilder wurden am Tatort gemacht. Das ist ein schrecklicher Anblick, selbst für einen Altgedienten wie mich.«
    »So schlimm, ja?« Janna rieb sich die Augen. »Ich bin stärker, als ich aussehe. Zeigensese mir.«
    Decker zögerte noch einen Moment, dann griff er in seine Tasche und holte die Polaroids heraus. Janna starrte auf das erste. Sofort liefen ihr die Tränen über ihre bleichen Wangen. Sie ging die Schnappschüsse einen nach dem anderen durch, und bei jeder neuen Pose schossen ihr wieder die Tränen aus den Augen. Schließlich trocknete sie sich mit ihrem T-Shirt das Gesicht ab und gab Decker die Fotos zurück.
    »Das is sie … Cheryl.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte. Ihre Unterlippe zitterte.
    »Soll ich Ihnen ein Glas Wasser holen, Mrs. Gonzalez?«
    »Nichts.« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. Sie legte die Hand an den Mund, zog sie wieder weg. »Is das alles?«
    »Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
    Sie tat zwar gleichgültig, aber über ihr Gesicht hatte sich eine Maske der Trauer gelegt. »Na los.«
    »Wissen Sie, wo Ihre Tochter gestern Abend war?«
    Janna schüttelte den Kopf. »Ich hab seit … ungefähr ner Woche nich mehr mit Cheryl geredet.«
    Decker nahm seinen Notizblock heraus. »Was wissen Sie über die Freunde Ihrer Tochter?«
    »Nich mehr viel inzwischen. Cheryl und ich haben uns nicht gerade so übermäßig gut verstanden.« Sie zwinkerte heftig. »Nich, dass ich’s nich versucht hätt, aber … man tut, was man kann, wissen Se? Manchmal ist das nich genug.«
    »Hat Cheryl bei Ihnen gewohnt, Mrs. Gonzalez?«
    »Mal ja, mal nein.« Wieder schossen die Tränen hervor. »Dann aß sie mein Essen, klaute meinen Schnaps … und schon war sie wieder weg. Manchmal, wenn ich fortging oder bei meinem Freund war, brachte sie Freunde mit nach Hause. Cheryl hatte eine Menge Freunde.«
    »Erzählen Sie mir von diesen Freunden.«
    »Genauso wie sie.« Sie senkte das Kinn auf die Brust. »So wie ich selber. Der Apfel is wie der Stamm oder so ähnlich.«
    »Kennen Sie ihre Freunde mit Namen?«
    »Ein paar. Lisa und Jo und Trish. Billige Flittchen. Lisa is glaub ich schon mal beim Ladendiebstahl erwischt worden. Jo is mal beim Anschaffen festgenommen worden.«
    »Ist Cheryl auch anschaffen gegangen?«
    »Zutrauen würd ich’s ihr. Alles für Geld. Aber wenn ja, is sie nie geschnappt worden. Jedenfalls hat sie mich nie Kaution stellen lassen.«
    »Erzählen Sie mir von Jungs. Hat Cheryl je über ihre Freunde gesprochen?«
    »Oh, sie hatte massenhaft Freunde, Detective.«
    Decker war nicht sicher, ob es Eifersucht oder Missbilligung war, was er da in Jannas Stimme hörte. »Je irgendeinen von ihren Freunden getroffen?«
    »Ein paar. An einen erinnere ich mich. So ein Bulle von Kerl mit dicken Titten. Nich wirklich groß, aber total mit Muskeln bepackt.«
    »Chris Whitman?«
    »Nee, den Namen hab ich noch nie gehört.«
    Decker nahm seine Liste vor: »Blake Adonetti, Steve Anderson …«
    »Das isser. Stevie sagte sie zu ihm. Is ne Zeit lang mit ihm gegangen, aber er war nich der Einzige.«
    Auf ihrem Gesicht machte sich Ärger breit.
    »Sie mochte Jungen, Officer. Wenn sie was in Hosen sah, das ihr gefiel, nahm sie’s sich. Selbst wenn es ihrer Mutter gehörte. Beim ersten Mal verzieh ich ihr. Als ich sie dann mit noch einem von meinen Freunden überrascht hab, hab ich sie rausgeschmissen.«
    Es wurde still im Zimmer.
    »Türlich halt ich das immer nich lange aus, das Bösesein. In Wirklichkeit hab ich sie vermisst. Also hab ich gesagt, sie soll zurückkommen. Und das tat sie auch – wenn sie was brauchte, wo sie pennen konnte.«
    Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten.
    »Sie war ein sehr hübsches kleines Baby. Und so schlau. Mit drei konnte sie das ABC vorwärts und rückwärts aufsagen. Das is doch was, oder?«
    »Ja, das ist es.«
    »So verdammt schlau. Schlauer, als ihr gut tat.«
    Janna legte ihren Kopf an Deckers Brust und schluchzte hemmungslos. Decker legte die Arme um ihren bebenden Körper und klopfte ihr sanft auf den Rücken. Aber das war nicht Trost genug. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und presste ihre Brust an seine.
    »Halt

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