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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Deckers altes Jagdrevier, war das West Valley eine vorwiegend weiße Mittelklassegegend. Wohnstraßen mit Apartmenthäusern wie die, wo Whitman lebte, waren nichts Ungewöhnliches; ebenso wenig wie ganze Häuserblocks mit vernünftigen Einzelhäusern. Aber der Grundstücksboom in den Achtzigern hatte das Gesicht der Gegend verändert – zu bewachten Wohnkomplexen mit millionenschweren Anwesen geführt, die eine wünschenswertere, sprich begütertere Klientel anlocken sollten.
    Anderson wohnte, umgeben von weiten, grünen Rasenflächen, in einem zweistöckigen Haus im Kolonialstil auf einem sanft geschwungenen Hügel. In der langen, leicht abfallenden Auffahrt standen ein Mercedes, ein Jaguar und ein Ford Explorer. Decker parkte am Straßenrand und ging den im Fischgrätmuster gepflasterten Fußweg zwischen weißen Fleißigen Lieschen und rosa Begonien hinauf. Die Türglocke war rechts neben der zweiflügeligen Eingangstür. Decker drückte auf den Knopf, und es ertönte ein dumpfes Läuten im Innern des Hauses. Eine weibliche Stimme fragte, wer da sei. Decker stellte sich vor.
    Es trat eine Pause ein. Die Frau sagte: »Einen Moment bitte.«
    Ein Klappern von drinnen – das Aufschlagen von Schuhabsätzen auf einer harten Oberfläche. Einen Augenblick später öffnete sich die Tür und gab den Blick auf einen Mann mit braun gebranntem Gesicht, dunklem, lockigem Haar und unsicheren Augen frei. Hinter seinen breiten Schultern war eine zierliche Gestalt mit durchgestylter, platinblonder Frisur zu sehen. Die Dame des Hauses hielt sich im Hintergrund.
    »Sie sind von der Polizei?«, fragte der Mann.
    Decker nahm Marke und Dienstausweis heraus. »Detective Sergeant Peter Decker. Mordkommission Devonshire. Sind Sie Mr. Anderson?«
    »Ja, der bin ich. Sagten Sie Mordkommission?«
    »Ja, Sir, das sagte ich. Darf ich reinkommen?«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    Decker starrte ihn an. »Nein, Mr. Anderson, ich habe keinen Durchsuchungsbefehl. Brauche ich einen?«
    Anderson rieb die Hände gegeneinander, sein massiver Körper blockierte den Eingang. Er trug einen grauen Designer-Trainingsanzug und Laufschuhe ohne Socken.
    »Ich würde gern mit Ihrem Sohn Steven sprechen«, sagte Decker.
    Die Frau zog die Luft ein. Anderson verschränkte die Arme vor der Brust und wippte auf den Hacken. »Worüber?«
    »Möchten Sie dies Gespräch im Eingang fortsetzen, Mr. Anderson? Die Nachbarn könnten das ziemlich merkwürdig finden.«
    Widerstrebend gab Anderson den Durchgang frei, sodass Decker in die große Marmorhalle treten konnte, und führte ihn dann ins Wohnzimmer. Es war so hell und kalt wie Vanilleeis. Nicht ein Fleckchen auf dem Teppich. Decker kontrollierte seine Schuhsohlen. Die Dame des Hauses erwischte ihn dabei. Sie war hübsch. Und schwer einzuordnen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Sergeant. Der Berber ist imprägniert.«
    »Susan, warum bringst du uns nicht einen Kaffee?«, schlug ihr Mann vor.
    »Nein, vielen Dank, keinen Kaffee.« Decker setzte sich auf ein cremeweißes Sofaelement. »1st Steven zu Hause?«
    Anderson blieb störrisch. »Was wollen Sie von Steven?«
    »Bringen Sie ihn her«, sagte Decker. »Dann werden Sie’s erfahren.«
    Anderson knetete seine Hände. »Wird er einen Anwalt brauchen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, bevor ich nicht mit Steven gesprochen habe.«
    Der Mann drehte sich zu seiner Frau um. »Hol ihn runter.«
    Sie gehorchte wortlos. Eine Minute später betrat ein massiger Junge das Zimmer. Er trug ein weites T-Shirt und Shorts. Die Muskeln und Adern an Armen und Beinen ließen die Haut schwellen wie bei frisch gepressten Würstchen. Er sah gar nicht schlecht aus – dunkel gelocktes Haar wie sein Dad, eckiges Gesicht und ein kräftiges Kinn. Aber er hatte einen schlechten Teint. Die Wangen waren von Akne-Narben zerfurcht.
    »Setz dich«, befahl Anderson seinem Sohn.
    Der Junge rieb sich die Nase und setzte sich.
    »Ich bin Detective Sergeant Peter Decker …«
    »Er ist von der Mordkommission, Steven. Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    »Mordkom …« Der Junge machte große Augen. »Dad, ich … ich … ich …«
    »Mr. Anderson«, sagte Decker. »Bitte setzen Sie sich und überlassen Sie mir das Fragenstellen.«
    Widerstrebend ließ Anderson sich auf einen Sitz fallen. Decker dachte einen Moment lang nach, wie er am besten vorgehen sollte. In diesem Fall wohl am besten geradeheraus. Ohne Steven aus den Augen zu lassen, nahm er die Polaroids heraus und verteilte sie auf

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