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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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natürlich erst noch absetzen. Ich bin also vielleicht so gegen halb fünf aus dem Grenada weg.« Er zuckte die Achseln und lächelte schwach. »Das ist alles. Ich schwör’s.«
    »Du hast Cheryl nicht gesehen, als du gegangen bist?«
    »Nein, Sir.«
    »Hast du an Cheryls Zimmertür geklopft?«
    »Nein, Sir.«
    »Hast du Christopher Whitman gesehen, als du gegangen bist?«
    »Nein, Sir.«
    »Hast du Jo Benderhoff oder Lisa Chapman oder Blake Adonetti oder Tom Baylor gesehen, als du dein Zimmer verlassen hast, um nach Hause zu fahren?«
    »Nein, Sir, niemanden. Fragen Sie Trish.«
    Decker sagte: »Was hat Cheryl gestern Abend angehabt, Steven?«
    Der Junge kniff die Augen zusammen. »Irgend so ’ne Art Tanzkleid. Ich erinnere mich nicht genau.«
    »Was hatte Trish an?«
    »Ein rotes Minikleid mit Pailletten.«
    »Was hast du angehabt?«
    »Einen Smoking.«
    »Fliege und Kummerbund?«
    »Klar.«
    »Was hatte Chris an?«
    »Auch einen Smoking.«
    »Und trug er auch Fliege und Kummerbund?«
    »Nehme ich an.«
    »Hat Chris seine Fliege und den Kummerbund noch getragen, als du ihn in Cheryls Zimmer gesehen hast?«
    »Ich weiß nicht in …« Er schloss die Augen. »Wissen Sie, er hatte die Fliege noch an, aber sie war aufgelöst, nur so um den Hals gehängt.«
    »Hast du deinen Smoking von gestern hier?«
    »Ja.«
    »Kann ich ihn sehen?«
    »Klar.«
    Der Junge sprintete los und war binnen Sekunden wieder zurück. Und tatsächlich, der Frack war komplett, inklusive Fliege und Kummerbund.
    Decker sah seine Notizen durch – ein guter Anfang. Wenn man dem Jungen Glauben schenken konnte, war Cheryl nach drei, aber vor acht Uhr morgens gestorben. »Hat jemand gesehen, wie du nach Hause gekommen bist, Steven?«
    »Meine Mom«, sagte Steven. »Sie bleibt immer auf, bis ich zurück bin.«
    »Blöde übertriebene Fürsorge«, murmelte Anderson.
    »Ich habe sie nicht drum gebeten«, sagte Steven.
    Decker erhob sich. »Bleib erst mal, wo du bist, Steven. Noch bist du nicht aus dem Schneider.«
    Anderson stand auf. »Mein Sohn hat voll und ganz kooperiert. Was wollen Sie denn noch von ihm?«
    Steven sagte: »Ich würde alles tun, wenn ich damit helfen kann. Ob Sie’s glauben oder nicht, Sergeant, ich habe Cheryl gemocht. Ich … mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken an das, was passiert ist. Sie hat es oft ein bisschen zu weit getrieben, aber das hat sie nicht verdient.«
    Bestimmt nicht, dachte Decker. Er klappte seinen Notizblock zu. »Steven, sprich mit niemandem über diese Unterhaltung. Wenn du anfängst zu reden, wirst du dich in echte Schwierigkeiten bringen, hast du mich verstanden?«
    »Klar und deutlich.«
    Decker steckte den Notizblock ein und sagte: »Geh jetzt nach oben. Ich möchte noch einen Augenblick mit deinem Dad reden.«
    Der Junge zog sich zurück. Decker steckte die Hände in die Taschen. »Ich habe selber Kinder, Mr. Anderson. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht genauso reagiert hätte wie Sie.«
    Anderson starrte Decker an. Dann nickte er.
    »Sie wissen, dass Ihr Sohn Anabolika nimmt«, sagte Decker. »Tut er das mit Ihrer Erlaubnis?«
    Anderson antwortete nicht.
    »Sagen Sie’s mir nicht. Er ist Ihr einziger Sohn, und Sie wollten nicht, dass er ein Schlappschwanz wird. Um seinetwillen, natürlich, nicht Ihretwegen. Nun, er ist kein Schlappschwanz geworden, Mr. Anderson. Was Sie da haben, ist eine ungesicherte Waffe. Ich möchte nicht in sechs Monaten in offizieller Funktion wieder hier aufkreuzen müssen, weil mit jemandem die Wut durchgegangen ist. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    »Ja.«
    »Suchen Sie sich Hilfe, alle miteinander.«
    Anderson sagte, das werde er tun. Decker glaubte ihm nicht.

14
    Decker hörte seine Nummer aus dem Funkgerät in seinem Volare tönen und nahm das Mikro auf. Einen Augenblick später wurde Scott Oliver zu ihm durchgestellt.
    »Wie geht’s mit dem Fall voran?«
    »Es geht. Warum?«
    »Wenn dir die Zeit knapp wird, nehme ich dir die Verhöre im Freundeskreis des Opfers gern ab – wenigstens mit den Freundinnen. Ich hab ein Händchen für Mädchen, Rabbi. Sie weinen sich an meiner Schulter aus, erzählen mir ihre ganze Lebensgeschichte. Das kommt, weil ich so ein sensibler Typ bin … total politically correct von morgens bis abends.«
    »Also, was ist denn wirklich los, Scotty? Oder willst du nur die Zeit totschlagen, bevor die Bordsteinschwalben rauskommen?«
    Oliver lachte. »Nein. Christopher Whitman hat sich gemeldet und eine Nachricht

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