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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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eingerichtet.«
    »Danke.«
    Decker ging herum und hielt nach etwas Ausschau, bei dem es Klick machen würde. Aber Whitman war einfach viel zu pingelig, als dass das Zimmer irgendwelche Geschichten erzählt hätte. Der Vorraum war eine freie Fläche, sodass das Wohnzimmer größer aussah, als es in Wirklichkeit war. Nicht der kleinste Schmutzfleck auf dem weißen Teppich, kein Stäubchen auf den Tischen, keine noch so kleine Spinnwebe in irgendeiner Ecke. Decker wandte sich den Ölgemälden an der Wand zu.
    »Abstrakter Expressionismus«, sagte er. »Hab dem selber nie viel abgewinnen können.«
    »Wo’s eben hinpasst.«
    »Nicht deine Signatur auf den Bildern«, sagte Decker.
    »Nein, sie sind nicht von mir.«
    Decker sah Whitman ins Gesicht. »Du malst also.«
    Der Junge schloss die Augen und öffnete sie wieder.
    Decker sagte: »Hast du irgendwelche Arbeiten da? Ich wette, du bist gut. Du siehst aus, als hättest du ein scharfes Auge.«
    Whitman antwortete nicht.
    »Bescheiden, was? Sprichst nicht gern über dich.«
    »Ich spreche nur nicht mit vollem Mund. Man nennt das gute Manieren.« Er machte sich an das zweite Hühnerteil.
    »Was zeichnest du gern?«, fragte Decker.
    »Das ist, als wenn man fragt, was isst du gern.«
    »Was mir in den Sinn kommt.« Decker lächelte. »Was die Seele anspricht. Reden so nicht die Kritiker?«
    Whitman schenkte sich ein Glas Saft ein. »Woher soll ich das wissen?«
    »Wie ich höre, bist du auch ein begnadeter Cellist.«
    Der Junge trank, zuckte die Achseln und machte sich an das dritte Hühnchenteil.
    »Ist da Geld drin?«, fragte Decker. »Ich meine als klassischer Musiker.«
    Whitman hörte auf zu kauen. »Warum? Ist das ein Wunschtraum von Ihnen?«
    Decker ließ ein leises Lachen hören. »Ich mache nur ein bisschen harmlose Konversation, Chris.«
    Wieder machte Whitman die Augen zu und gleich wieder auf. Das war nun schon das dritte Mal. Decker wurde bewusst, dass diese Angewohnheit Whitmans Alarmsignal war. Chris machte das, wenn er merkte, dass er zu viel redete oder Gefühle zeigte.
    Whitman wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. »Lässt sich mit der klassischen Musik Geld machen?« Er wusch seinen Teller ab, rieb ihn trocken und stellte ihn weg. »Wenn man hart genug arbeitet, kann man seine Rechnungen bezahlen, egal was es ist.« Er sah Decker an. »Dieser Trip ist unnötig. Ich werde nicht weglaufen.«
    »Du bist vorsichtig, und ich bin es auch«, sagte Decker. »Übrigens, wer ist eigentlich dein Anwalt?«
    Whitman zögerte. »Ich denke, Sie werden es ohnehin bald herausfinden. McCaffrey, Moody and Sousa. Wer von ihnen mich morgen betreuen wird, weiß ich nicht.«
    Decker spürte, wie sein Herz kräftiger zu schlagen begann, aber er ließ sich nichts anmerken. Die Firma kannte er gut. Sie waren gewiefte Strafverteidiger für Leute, die importierte Sportwagen fuhren und Kokainziegel in Kühltransportern herumkutschierten. Zu astronomischen Honoraren arbeiteten sie für eine Klientel, die über eine Menge Bares und ebenso viel schwarze Einkünfte verfügte.
    »Mächtig hochkarätige Firma«, sagte Decker.
    »Ja, so ist es.«
    »Wie bist du auf sie gekommen?«
    Whitman rieb sich den Nacken. »Ich nehme an, das werden Sie auch bald rausfinden. Sie sind die Anwälte meines Onkels.«
    »Wer ist dein Onkel?«
    Whitman sah Decker direkt in die Augen. »Joseph Donatti.«
    Nun war es an Decker, nachzudenken, bevor er etwas antwortete. Er sagte ohne besondere Regung: »Du bist der Neffe von Joseph Donatti?«
    »Ja, bin ich.«
    Decker wartete einen Augenblick. »Donatti ist klein und dunkel und untersetzt.«
    »Und ich bin groß und blond. Die Wunder der Genetik.«
    »Irgendwas stimmt nicht mit dir, Chris«, sagte Decker. »Was machst du hier? Irgendeinen Coup vorbereiten für Donatti?«
    »Sehen Sie, Sergeant, das ist der Grund, warum ich gerne meinen Anwalt dabeihaben möchte. Sie würden damit anfangen, mich nach der armen Cheryl zu fragen, und bevor ich mich’s versehe, würden Sie mich über meinen Onkel aushorchen. Sie sind ein Bulle; mir ist klar, dass das da ganz natürlich ist. Aber es ist ärgerlich.«
    Chris wird … ärgerlich.
    Es war offensichtlich, dass Whitman seinen Onkel angerufen hatte, nachdem er die Polizei-Visitenkarte an seiner Tür entdeckt hatte. Aus welchem Grund? Um seinen Onkel zu schützen oder um sich selbst zu schützen? Und was machte er hier? Er war alt für die Highschool. Und sowohl der Direktor als auch die Mädchenbeauftragte an der

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