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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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überrascht über das Ergebnis, wenn man die Bevölkerungszusammensetzung in Ihrer Gegend bedenkt. Aber es sieht ganz so aus, als hätte Ihre Cheryl Sex mit einem Schwarzen gehabt. So weit, so gut, ich kann allerdings noch nicht sagen, ob das schwarze Schamhaar … einen Moment, bitte.«
    Craine nieste.
    »Ich kann noch nicht sagen, ob das schwarze Schamhaar zu dem Sperma aus dem Kondom oder aus der Scheide gehört. Dafür brauchen wir zusätzliche Untersuchungen. Und das wird dauern, Sergeant.«
    »Machen Sie’s.«
    »Vielleicht eine DNA-Analyse.« Pause und Schnüffeln. »Ja, das wär’s vielleicht.«
    »Hört sich großartig an, Jay.«
    »Und lassen Sie mich noch so viel sagen: Für das bloße Auge sieht der Vaginalverkehr vielleicht so aus, als wäre das Opfer einverstanden gewesen, weil keine Druckstellen oder winzigen Blutergüsse zu erkennen sind, wie sonst bei erzwungenem Verkehr üblich. Trotzdem könnte es ohne ihre Zustimmung dazu gekommen sein. Sie könnte zu betrunken gewesen sein, um sich zu wehren. Haben Sie den Alkoholgehalt im Blut bemerkt?«
    Decker blätterte. Der Blutalkohol lag bei 1,7. Er pfiff ins Telefon. »Ich frage mich, ob sie überhaupt noch bei Bewusstsein war.«
    »Das beantworte, wer will. Ich habe ihr Blut auf sonstige Bestandteile hin untersuchen lassen und die übliche Liste an Vergnügungsdrogen bekommen. Wenn sie bei dem Alkoholgehalt auch noch Drogen genommen hat, könnte sie schon dem Tode nahe, vielleicht sogar bewusstlos gewesen sein, bevor der Mörder ihr die Hände um den Hals gelegt hat. Trotzdem glaube ich, dass sie noch lebte, als sie erwürgt wurde. Die Lungenanalyse deutet auf Erstickungstod hin.«
    »Ist das Sperma aus dem Kondom mit dem aus der Scheide verglichen worden, um festzustellen, ob es von derselben Person stammt?«
    »Noch nicht. Das ist alles noch … Entschuldigung.«
    »Gesundheit«, sagte Decker.
    Ein Niesen. »Danke. Das ist alles noch zur Analyse im Labor.«
    Decker schwieg. »Sind Sie sicher, dass die schwarzen Haare von einem Afroamerikaner stammen?«
    »Sicher genug für eine Aussage vor Gericht.«
    Nun, das brachte die Ermittlungen erst mal wieder gründlich durcheinander. Cheryls Freunde waren allesamt Weiße.
    Laut sagte Decker: »Können Sie sagen, welcher Sex zuerst stattgefunden hat – der mit Kondom oder der ungeschützte?«
    »Kann ich das Alter des Spermas bestimmen? Nein. Ich kann Ihnen sagen, dass das Sperma im Kondom weniger noch bewegliche Samen enthielt. Was durchaus Sinn macht, weil die Vagina eine schützende Umgebung darstellt. Darin abgegebenes Sperma dürfte durchschnittlich sehr viel länger lebensfähig sein. Zumal die in diesem Fall verwendeten Kondome zusätzlich mit einem Spermizid versehen waren. Selbst wenn der Benutzer des Kondoms also nicht der Erste war, der Sex mit Cheryl hatte, würde sein Sperma trotzdem sehr viel älter und toter aussehen als das in ihrer Scheide.«
    »Es lässt sich also nicht feststellen.«
    »Nein, es sei denn, jemand hätte eine Videokamera in dem Zimmer installiert.«
    Decker blies die Luft aus und fragte sich, wie durchgeknallt die Clique wohl gewesen war. Vielleicht hatte jemand Fotos gemacht, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass irgendeiner von der Truppe abgebrüht genug gewesen war, tatenlos dabeizusitzen und zuzusehen, wie Cheryl gefesselt und erdrosselt worden war.
    »Ein Afroamerikaner«, sagte Decker in den Apparat.
    Craine sagte: »Ja, Sergeant, der Träger des schwarzen Schamhaars ist unzweifelhaft schwarzer Abstammung.«
    Decker fielen die Augen zu. Da nützte auch sein eiserner Wille nichts mehr. Es war Zeit zum Einpacken. »Danke, Doc.«
    »Wenn Sie noch Fragen haben, Sergeant, rufen Sie mich jederzeit an.« Er machte eine Pause. »Morgen früh. Sollen wir jetzt vielleicht schlafen?«
    »In der Tat«, sagte Decker.
    Schlafen hörte sich wunderbar an.

17
    Als er noch vor Sonnenaufgang zurückkam, hatte Decker freien Zugang zum Computer. Er gab alle sechsundsiebzig Namen ein, die im Laufe seiner Ermittlungen im Fall Diggs aufgetaucht waren. Die erste Liste war alphabetisch geordnet, die zweite nach Wichtigkeit. Christopher Whitman stand ganz oben. Mit den Ausdrucken in der Hand ging er zu seinem Schreibtisch und trug hinter jedem Namen die Rasse ein, sofern sie ihm bekannt war. Es war kaum überraschend, dass alle ihm Bekannten weiß waren. Aber es gab noch um die fünfzig Unbekannte – Portiers, Zimmerkellner, Restaurantangestellte und die anderen Gäste im Hotel.
    Er

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