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Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt

Titel: Decker & Lazarus 08 - Doch jeder toetet, was er liebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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fing an zu telefonieren. Gegen acht Uhr dreißig hatte er drei Schwarze unter fünfunddreißig Namen identifiziert. Fünf Minuten später kam Lieutenant Davidson hereinmarschiert und setzte sich auf einen leeren Stuhl neben Decker. Er war groß und kräftig, der Kopf frisch zu seinem geliebten Stoppelschnitt geschoren. Er legte seine fleischigen Hände auf den Tisch und lehnte sich im Stuhl zurück, der beinahe unter seinem Gewicht zusammenbrach.
    »Da draußen ist schon wieder eine Meute vom Fernsehen, Pete. Scheuchen Sie sie weg.«
    Decker strich weiter in seinen Papieren herum. »Sind Sie sicher, dass Sie das nicht selbst erledigen wollen, Loo?« Er grinste. »Ich habe gehört, dass Sie gestern mit den Medien eine Meisterleistung vollbracht haben.«
    Davidson fauchte: »Los.«
    »Kann ich das hier erst zu Ende machen?«
    »Was ist das?«
    Jetzt wurde Decker ernst. »Jay Craine hat Diggs’ Schamhaar durchgekämmt. Es wurden Haare von zwei unterschiedlichen fremden Personen gefunden – eines war blond, passend zu einem männlichen Weißen angloamerikanischer Abstammung …«
    »Whitman«, unterbrach Davidson.
    »Zweifellos«, stimmte Decker zu. »Die anderen Haare gehören zu einem männlichen Schwarzen. Ich bin die Namen durchgegangen und habe die männlichen Schwarzen auf meiner Liste markiert. Sobald ich mit der Liste durch bin, rufe ich alle Schwarzen an und bitte um eine Haarprobe. Wollen doch mal sehen, ob wir nicht …«
    »Sie wollen alle schwarzen Männer auf Ihrer Liste um eine Schamhaarprobe bitten?«, unterbrach ihn Davidson.
    »Ja«, sagte Decker. »Bisher sind es nur drei. Es dürfte ganz leicht sein.«
    »Und was ist, wenn sie nicht wollen?«
    »Dann ist das doch sehr vielsagend, oder nicht?«
    »Vielleicht.«
    Decker schaute ihn fragend an. »Was meinen Sie damit?«
    »Es könnte uns sagen, dass sie keine Lust haben, mit den Weißärschen von der Polizei in Großkotzvalley zusammenzuarbeiten.« Davidson sah ihn an. »Sind diese Schwarzen auch Freunde von Cheryl Diggs?«
    Decker sah auf die Namen. »Nein. Einer ist Aushilfskellner, der andere ein Gast, der letzte war …«
    »Sie können gleich damit aufhören«, sagte Davidson. »Da es keine Freunde von Diggs sind, können Sie sie nicht einfach so rausziehen, es sei denn, Sie lassen sich eine Schamhaarprobe von jedem Mann auf Ihrer Liste geben. Andernfalls könnte man Ihren Ermittlungen vorwerfen, sie seien rassistisch.«
    Decker hielt inne. »Was?«
    »Sie fragen nur Schwarze, warum nicht auch Weiße?«
    Decker sagte: »Wenn ich keine Übereinstimmung mit den nahe liegenden Weißen finde – also Cheryls Freunden –, werde ich sämtliche Weißen auf meiner Liste durchgehen. Ich mache das Einfachste zuerst.«
    Davidson rieb sich die Nase und sprach mit gedämpfter Stimme. »Pete, hier treffen verschiedene Faktoren aufeinander. Wenn Sie anfangen, in einer Sache, die nach einem Mord unter Weißen aussieht, Schwarze zu beschuldigen, haben Sie nicht nur einen Mordfall, sondern eine gespannte Situation.«
    Er warf einen kurzen Blick über die Schulter.
    »Und nach Sie-wissen-schon-wem ist das Letzte, was diese Stadt braucht, noch eine gespannte Situation. Hören Sie, Diggs hat mit einem Haufen männlicher weißer Freunde eine Orgie in ihrem Hotelzimmer gefeiert – jeder Einzelne davon nicht mehr richtig bei sich. Was ich vorschlage, ist nur, dass Sie sich erst mal auf diese Verdächtigen konzentrieren, den Mafiajungen vorneweg.«
    Decker starrte Davidson an.
    Davidson rutschte ungemütlich hin und her. »Also, Whitman kommt heute um fünf mit seinem Anwalt als Stoßtrupp hierher, stimmt’s?«
    »Wenn er nicht abhaut, ja.«
    »Also sorgen Sie dafür, dass er das nicht tut. Lassen Sie ihn überwachen.« Davidson wedelte mit dem Zeigefinger in der Luft herum. »Ich glaube nämlich, Whitman ist unser Mann. Er ist der Freund, er will ohne seinen Anwalt nicht aussagen, und, seien wir doch mal ehrlich, einmal Abschaum, immer Abschaum.« Er schniefte. »Donattis Kleiner. Was, zum Teufel, macht der Kerl überhaupt hier bei uns?«
    Decker zuckte die Achseln.
    Davidson sagte: »Sie konzentrieren sich auf ihn und vergessen die Sache mit dem schwarzen Schamhaar. Das ist wahrscheinlich sowieso ein Laborfehler.«
    »Craine hat keinen Zweifel daran gelassen, dass …«
    »Ja ja, das hab ich alles schon mal gehört. Als wenn im Labor nie Fehler passieren würden.«
    »Lieutenant, ich glaube nicht, dass die schwarzen Haare ein Laborfehler sind.« Decker strich sich

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