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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sie mich angehört. Ich weiß übrigens, warum Sie sich aus dem Fall zurückgezogen haben.«
    Decker schwieg.
    »Vor zehn Jahren haben meine Eltern für uns, die Drillinge, eine Party zum fünfundzwanzigsten Geburtstag gegeben. Massenweise Leute. Ich hab jede Minute gehasst. Und ich glaub Bram und Paul ging’s genauso. Wir haben unserer Eltern wegen gute Miene zum bösen Spiel gemacht, hauptsächlich wegen unserer Mutter heißt das. Sie liebt es, die Gastgeberin zu spielen, mit ihrer Kochkunst zu prahlen. Jedenfalls waren, wie gesagt, massenweise Leute da.«
    Er hielt inne und musterte Decker mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Massenweise Leute. Aber Ihre Frau hat ein Gesicht, das man nur schwer vergisst.«
    Decker sagte kein Wort.
    »Ich habe ihr Bild auf Ihrem Schreibtisch gesehen. Sie sofort wieder erkannt. Ihr Mann war Brams Freund gewesen. Schätze, das wissen Sie.«
    Decker schwieg weiter.
    »Der Tod ihres Ehemanns war Ihr Gewinn …«
    »Macht es Ihnen Spaß, mir ans Bein zu pinkeln?«
    »Wir sind in einem freien Land.« Luke grinste. »Benehmen Sie sich lieber gut, Lieutenant. Sind Videokameras auf Sie gerichtet.«
    Decker ging ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.

25
    »Siehst du?«, brüllte Decker Marge an, während er auf und ab stampfte. »Das ist genau der Grund, weshalb ich nicht mit ihm hätte reden dürfen! Private Interessenkonflikte sind Interessenkonflikte, egal wie nebensächlich …«
    »Ich finde, wir sollten ins Untersuchungsgefängnis fahren und Brams persönliche Sachen durchsehen«, versuchte Marge ihn abzulenken.
    »Unterbrich mich nicht!«, raunzte Decker wütend. »Ich bin noch nicht fertig!«
    »’tschuldigung.«
    Decker ging weiter auf und ab. Dann blieb er stehen, holte tief Luft. »Gut. Überprüfen wir die Sachen, die sie Bram abgenommen haben.«
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nein, gar nichts in Ordnung mit mir. Dieser kleine Scheißer! Hat so getan, als hätte ich dem Mann einen Gehirntumor an den Hals gewünscht, um an Rina ranzukommen!«
    »Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.«
    »Ist mir egal, was du denkst.«
    Marge schwieg. Sie trug einen karamellfarbenen Hosenanzug mit weißem Top. Ein ausgesprochen elegantes Outfit, von den Nikes an den Füßen mal abgesehen. Da hatte Bequemlichkeit über Eitelkeit gesiegt.
    »Die Sache schlägt mir auf den Magen«, sagte Decker.
    »Ist schwer, am Spielfeldrand zu stehen.«
    »Unsinn! Ich vermisse es nicht, mir nicht die Finger schmutzig machen zu können. Ist der persönliche Aspekt. Ich dachte schon, sie hätten was miteinander gehabt.«
    »Wer ›sie‹?«, fragte Marge verständnislos.
    »Rina und er, Bram.«
    Marge warf ihm einen verblüfften Blick zu. »Ach so meinst du das! Mein Gott, ich denke wir reden von Mord, nicht von Romanzen.« Sie lachte laut auf.
    Decker drohte mit dem Finger. »Siehst du? Du denkst an den Fall, und ich denke an meine Frau. Gar nicht gut.« Er stöhnte. »Ich war auch noch erleichtert, als rauskam, dass er schwul ist. Nicht dass es mir was ausgemacht hätte, wenn er und Rina …«
    »Oh, nein! Überhaupt nicht!«, sagte Marge leise.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.«
    Im Zimmer war es plötzlich sehr still.
    »Na gut, hätte mir vermutlich ein bisschen was ausgemacht.« Decker runzelte die Stirn. »Vermutlich, weil ich es trotz allem nicht schlucke.«
    »Was schluckst du nicht?«
    »Dass Bram schwul ist. Glaub mir, ich hab gesehen, wie er meine Frau angesehen hat.«
    »Wann?«
    »Bei der Totenfeier.«
    »Willst du damit sagen, dass Bram, ein Priester, bei der Totenfeier für seinen Vater, vor allen Leute, und in deiner Gegenwart, deine Frau lüstern betrachtet hat?«, fragte Marge. Decker seufzte. »Also gut, vielleicht hab ich es mir nur eingebildet.«
    »Das würde ich doch meinen.«
    »Ändert nichts an der Tatsache, dass die ganze Geschichte zum Himmel stinkt.«
    »Inwiefern? Wie meinst du das?«
    »Dass Bram die blutigen Kleidungsstücke mit den Pornoheften in seinem Apartment versteckt hat. Selbst wenn er niemand decken wollte, warum hat er derartig belastendes Material überhaupt behalten?«
    »Luke könnte Recht haben. Vielleicht hatte er keine Zeit, das Zeug schnell und sicher loszuwerden.« Marge dachte kurz nach. »Oder … angenommen, er hat die Hefte für jemanden aufbewahrt … vielleicht dachte er, derjenige wolle sie zurückhaben.«
    »Aber Luke hat behauptet, auf den Banderolen habe Brams Name gestanden. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Bram diesen Dreck für

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