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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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viel Fisher/Tyne Dr. Sparks für die Produktions- und Vertriebsrechte bezahlt hat?«
    Dr. Bergers Augen blitzten wütend. »Es war jedenfalls eine siebenstellige Summe.«
    »Wissen Sie, ob ihm noch weitere Einnahmen aus Curedon vertraglich zugesichert worden sind?«, bohrte Oliver weiter.
    »Soviel mir bekannt ist, hatte Dr. Sparks vertragsgemäß Anspruch auf weitere Einnahmen aus Curedon, sollte der Absatz von Curedon eine festgesetzte Menge überschreiten.«
     
    »Warum reden manche Leute nur so schrecklich geschwollen?«, seufzte Marge. »Hatte Dr. Sparks vertragsgemäß Anspruch auf weitere Einnahmen et cetera, et cetera.«
    »Das ist die Sprache der Akademiker.«
    »Glaubst du, Typen wie er und Sparks haben je die Maske fallen gelassen?«
    »Azor ist Motorrad gefahren.«
    Marge nickte. Das war ein wichtiger Punkt.
     
    »Ist diese Vertrags-Klausel – Sparks erhält Geld, sobald eine bestimmte Absatzmenge erreicht ist – auch noch nach Dr. Sparks’ Tod gültig?«, fragte Oliver.
    »Keine Ahnung.«
    »Detective«, begann Saugust. »Warum lassen Sie Dr. Berger nicht einfach ausreden? Und Sie, Dr. Berger, möchte ich bitten, sich weniger an der Vergangenheit festzubeißen.«
    »Ich versuche nur, Ihnen den Hintergrund zu vermitteln«, raunzte Berger.
    »Natürlich«, sagte Saugust.
    »Also, um es kurz zu machen, trotz der vielen positiven Eigenschaften von Curedon, gab es Probleme. Allerdings war das nichts, was unser Team nicht hätte lösen können.
    Da mir eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung von Curedon zugefallen war, hat Azor mich zum Koordinator zwischen unserem Labor und den Labors von Fisher/Tyne bestimmt. Davon abgesehen hat Sparks mir aus dem Verkauf der Rechte an Curedon eine Sondervergütung zukommen lassen. Das war natürlich nichts im Vergleich zu der Summe, die er erhalten hatte. Aber es war immerhin eine nette Geste.«
    »Hat er Ihren Kollegen auch eine solche Sondervergütung gewährt?«, fragte Oliver.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Großzügiger Mann.«
    »Er schöpfte ja auch aus dem Vollen.«
    Im Zimmer blieb es einen Moment still.
    »Ich habe meine Aufgabe sehr ernst genommen«, fuhr Berger fort, »habe sehr hart an den Versuchsreihen bei Fisher/Tyne gearbeitet, alle Widrigkeiten aus dem Weg geräumt, verbessert, wo das Medikament verbesserungsfähig war.«
    »Zum Beispiel?«
    »Vor allem bei der Potenzierung seiner Wirksamkeit und der Verminderung unerwünschter Nebeneffekte. Während ich an diesen Problemen gearbeitet habe, mich intensiv mit den interzellulären Reaktionen befasst habe, insbesondere mit der Fähigkeit von Curedon, Cyclophillin im menschlichen Körper zu binden, bin ich auf etwas Interessantes gestoßen. Diese Entdeckung brachte mich, vorerst rein theoretisch natürlich, zu der Überzeugung, dass man bei einer Modifizierung der Butenylringstruktur des Medikaments, seine Bindungsfähigkeit von Cyclophillin um das Vierfache steigern kann …«
    »Alles andere hätte mich auch sehr gewundert«, bemerkte Oliver sarkastisch.
    »Doktor, geht’s für uns auch einfacher?«, warf Dormán ein.
    »Rein theoretisch glaubte ich, ein Mittel gefunden zu haben, das besser war als Curedon.«
    »Aha!« Oliver hob den Finger. »Das verstehe selbst ich.«
    »Aber bitte, verstehen Sie mich richtig. Etwas Konkretes hatte ich noch nicht vorzuweisen. Es war nur eine Idee. Und eine abstrakte dazu. Trotzdem war es eine große Befriedigung für mich. Ich konnte allerdings kaum daran denken, das Konzept zu verwirklichen. Dazu fehlten mir sowohl die Zeit als auch die Mittel. Ganz beiläufig habe ich meine Idee mal gegenüber einem Herrn von Fisher/Tyne erwähnt. Er war sofort Feuer und Flamme.«
    »Shockley«, tippte Oliver prompt.
    »Nein. Sein Chef, Joseph Grammer. Dr. Grammer war fasziniert. Wir haben uns ein paar Mal getroffen, uns über meine Vorstellungen unterhalten. Ein Medikament zu entwickeln, ist eine kostspielige Angelegenheit. Und wie gesagt, ein Spatz in der Hand …«
    Niemand sagte ein Wort.
    »Grammer hat das Konzept dem Vorstand von Fisher/Tyne vorgetragen. Nach der Sitzung kam er persönlich zu mir. Er hatte schlechte Nachrichten. Um ein Haar hätte man der Finanzierung des Projekts zugestimmt. Aber die Realität sprach dagegen. Die Firma verfügte über kein Budget mehr, mit dem sie meine Forschungsarbeit hätte unterstützen und gleichzeitig Curedon finanzieren konnte. Und da Fisher/Tyne bereits eine enorme Summe für Curedon aufgewendet und das Mittel sich bereits

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