Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
in der Endphase der Tests befand, fand sich im Vorstand keine Mehrheit dafür, das Rad zurückzudrehen und mit meinem Analogon wieder von vorn anzufangen. Es wurde daher eine Fortführung der Arbeiten an Curedon beschlossen. Kurz gesagt, man ließ mich im Regen stehen.«
    »Was Sie verbittert hat?«, fragte Oliver.
    »Nein«, behauptete Berger. »Ich war enttäuscht. Aber nicht verbittert. Ich habe weiter an Curedon gearbeitet, dachte, die Sache sei damit erledigt …«
    Alle sahen ihn abwartend an.
    »Tja und dann …!«, seufzte Berger.
    »An unserer Vereinbarung ist nicht zu rütteln, Sir«, erinnerte Saugust ihn. »Reden Sie es sich von der Seele.«
    »Ungefähr eine Woche später …« Berger stöhnte. »Eine Woche nach dieser Vorstandsentscheidung hat Shockley mir einen Vorschlag gemacht. Ob ich an einem einträglichen Abenteuer mit meinem neuen theoretischen Konzept interessiert sei. Ich fragte ihn, wie er das meine.«
    Berger rang die Hände, bis die Fingerknöchel weiß wurden.
    »Er fing an, Zahlen zu nennen …«
    »Wer nannte Zahlen?«
    »Shockley. Er erzählte von den enormen Geldsummen, die Fisher/Tyne für Curedon ausgeben wolle. Er sagte, wenn wir ein Curedon vergleichbares Präparat entwickeln und mit der Hälfte des Geldes auskommen würden, könnten wir Curedon unterbieten und trotzdem noch den großen Reibach machen.«
    »Unterbieten? Bei wem?«
    »Bei Fisher/Tyne. Wäre nicht das erste Mal, dass eine Firma ein Projekt aufgibt, wenn sie etwas Besseres in der Hinterhand hat. Um ehrlich zu sein, hätten wir es an jede Pharmafirma verkauft, die Bares geboten hätte.«
    »Und Sie waren einverstanden, mit Shockley zu arbeiten«, stellte Oliver fest.
    »Wir leben in einem Land, das stolz auf seine freie Marktwirtschaft ist. Solange ich gegen kein Patentrecht verstieß, konnte ich ganz legal ein neues Medikament entwickeln.«
    »Legal mag sein. Aber wäre es nicht einfach unanständig gewesen?«, gab Oliver zu bedenken.
    »Unanständiger, als das was Azor getan hat? Er hat Ruhm und Geld für etwas eingeheimst, das ich geschaffen hatte!«
    Oliver warf einen Blick auf seine Notizen und sah dann Berger an. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber Dr. Fulton hat uns gesagt, dass alle Forschungsergebnisse, die in Sparks’ Labor erarbeitet worden sind, praktisch sein geistiges Eigentum waren. Und sie hat den Eindruck erweckt, dass das in der Welt der Forschung absolut Usus sei.«
    Berger schien vergrätzt zu sein. »Wollen Sie jetzt meine Geschichte hören, oder was?«
    »Im Übrigen hat Sparks niemals Ihre Arbeit sabotiert, indem er Ihre Computerdateien manipuliert hat«, erinnerte Oliver ihn.
    »Dazu komm ich noch!«, entgegnete Berger bissig.
    »Aber leider sehr langsam«, seufzte Saugust leise zwischen den Zähnen.
    Berger warf Saugust einen scharfen Blick zu, fuhr jedoch fort. »Da ich mich nicht des Diebstahls geistigen Eigentums schuldig machen wollte, habe ich meinen Posten als Koordinator aufgegeben und die Aufgabe Reggie überlassen. Privat, in meiner Freizeit, begann ich mit Shockley an der Entwicklung eines Konkurrenzmedikaments zu Curedon zu arbeiten.«
    »Und woher hatten Sie das Geld dazu? Und woher das Labor?«
    »Für das Geld hat Shockley gesorgt. Er sagte, er würde das Geld zurückzahlen, sobald wir mein Präparat verkauft hätten.« Berger rieb sich das Kinn. »Da ich keine andere Geldquelle hatte, habe ich mich nicht weiter gekümmert. Und was das Labor betrifft … ich habe meine Freizeit und die Wochenenden bei Fisher/Tyne verbracht.«
    »Wo Sie sich tatsächlich wohl auch in der Mordnacht aufgehalten haben«, schloss Oliver messerscharf. »Tustin liegt praktisch um die Ecke von Fisher/Tyne. Sie sind nie in diesem Revuetheater gewesen …«
    Berger schwieg.
     
    »Volltreffer, Scott«, murmelte Decker.
    Marge schüttelte den Kopf. »Da hätte ich draufkommen müssen. Ich meine, dass Tustin so nah am Firmensitz von Fisher/Tyne liegt.«
    »Ich auch. Aber diesmal hatte Scott die Nase vorn.«
     
    »Ihre Frau war nicht zu Hause, als wir bei Ihnen geklingelt haben«, bemerkte Oliver. »Wo ist sie gewesen?«
    Berger seufzte. »Bei ihrer Schwester. Als ich die Schreckensnachricht beim Verlassen des Labors im Radio gehört habe, war mir klar, dass ich der Polizei eine Erklärung für das Wochenende würde liefern müssen. Irgendwo hatte ich von der Revue gelesen. Ich bin vorbeigefahren und habe ein paar Eintrittskartenabschnitte vom

Weitere Kostenlose Bücher