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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Bürgersteig aufgelesen. Wenn ich die Wahrheit gesagt hätte, nämlich dass ich bei Fisher/ Tyne an einem Konkurrenzmedikament gearbeitet hatte, hätte man nur die falschen Schlüsse gezogen.«
    »Oder den richtigen!«
    »Ich habe Azor nicht umgebracht!«
    »Detective! Bitte!«, mischte sich Dormán ein.
    »Fahren Sie fort, Dr. Berger«, sagte Oliver.
    »Ich bin nach Hause gefahren …« Dr. Berger seufzte. »Ich habe meine Kleider gewechselt und meine Frau angerufen, sie gebeten, sich etwas Elegantes von ihrer Schwester zu leihen. Dann habe ich mich von ihr zu Klinik fahren lassen. Es sollte so aussehen, als kehrten wir gemeinsam von einem Theaterbesuch zurück. Meine Frau war wütend … wütend dieses Theater für mich spielen zu müssen. Aber die Angst hat gesiegt. Sie wusste, wenn alles herauskam …«
    »Hat Sie je jemand bei Fisher/Tyne gesehen, Doktor?«, wollte Oliver wissen.
    »Keine Ahnung. Vielleicht. Da sind immer Wachmänner im Dienst. Aber mit denen hatte ich eigentlich nichts zu tun. Ich habe einen eigenen Schlüssel.« Berger ließ den Kopf hängen. »Meine Arbeit war streng geheim.«
    »Niemand kann also bestätigen …«
    »Ich habe niemanden umgebracht. Das schwöre ich!« Berger schien den Tränen nahe. »Ich habe den Lügendetektortest gemacht, und bin jederzeit zu einem zweiten Test bereit. Ich sage die Wahrheit.«
     
    »Da geht es dahin, sein Alibi«, behauptete Marge.
    »Und das weiß er auch«, sagte Decker.
    »Was meinst du?«
    »Ich meine, dass wir ihm gründlich auf den Zahn fühlen sollten.«
     
    »Kann ich weitermachen?«, fragte Berger ruhig.
    Oliver nickte. »Ja, erzählen Sie uns Ihre Geschichte, Doktor.«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Gut, es ist also die Wahrheit.«
    »Wo war ich stehen geblieben?«
    »Bei Ihrer Arbeit an einem Konkurrenz-Medikament zu Curedon.«
    »Ja, richtig. Und das lief sehr gut. Ich machte unglaublich schnelle Fortschritte mit dem Präparat, das ich Marasporin getauft habe. Das ist ein Kompositum aus mehreren bekannten Cyclosporinen und Curedon. Ich war überrascht, wie einfach alles war. Ich hatte nur ein Problem.«
    »Und das war?«, fragte Oliver.
    »Reggie Decameron«, antwortete Berger. »Er arbeitete bei Fisher/Tyne an Curedon, versuchte, stabilere Testergebnisse zu erreichen. Und dabei kam er schneller vorwärts als ich mit der Entwicklung meines neuen Präparats. Shockley machte Reggies reichlich unkonventionelle, aber äußerst erfolgreiche Arbeit immer nervöser. Der Mann war trotz seiner Macken ein brillanter Wissenschaftler.«
     
    »Da hat er uns gerade ein Motiv geliefert, Decameron aus dem Weg zu schaffen«, bemerkte Marge.
    »So ist es.«
    »Ist das Dummheit? Oder ist er wirklich unschuldig?«
    »Den Lügendetektortest hat er bestanden«, erinnerte Decker sie.
    »Er ist nach eigener Aussage ein geübter Lügner.«
    Decker nickte, griff nach seinem Notizblock, schrieb Bergers Worte auf und unterstrich sie.
     
    »Shockley geriet in Panik«, sagte Berger. »Immerhin hatte er sein eigenes Geld in mich investiert, Unsummen, behauptete er wenigstens. Ich dagegen hatte den Verdacht, dass er das Geld anderer Leute in mein Projekt gesteckt hatte. Aber ich hatte keine Ahnung, wem er verpflichtet war. Er schlug vor, die erfolgreiche Weiterentwicklung von Curedon zu verlangsamen.«
    »Die Daten zu verfälschen«, wurde Oliver deutlicher. »Sie haben falsche Zahlen eingeschmuggelt, um Curedon schlecht aussehen zu lassen.«
    »Nicht schlecht … Himmel nein! Nur einfach nicht so gut.«
    »Die erhöhte Sterblichkeitsrate, über die Decameron sich Sorgen machte«, warf Oliver ein. »Und er hatte Recht. Ein technischer Fehler steckte dahinter. Auch einer, den man absichtlich eingebaut hatte.«
    Berger wandte den Blick ab. »Das war eine schreckliche Dummheit von mir.«
    »Keine Dummheit, Doktor. Ein Verbrechen!«
    Dormán hob warnend die Hand. »Dr. Berger ist sich der Schwere seines Irrtums bewusst. Sie brauchen nicht noch Salz in die Wunde zu reiben.«
    »Mein … Verbrechen, denke ich, ist ein Abfallprodukt des Computerzeitalters. Man hantiert an anonymen Apparaten mit Zahlen, verändert sie nach Gutdünken, und wird mit den unmittelbaren Folgen des eigenen Tuns nie konfrontiert. Ich habe keine Gesichter gesehen. Nur Zahlen.«
     
    »Diese ganze neumodische Elektronik«, murrte Marge. »Sie verführen dich zur Sünde.«
    Decker rollte mit den Augen. »Satan goes high tech.«
     
    »Bei Fisher/Tyne werden Computerzeiten sehr sorgfältig aufgezeichnet«,

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