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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Problem.«
    »Und das wäre?«
    »Meine Frau kennt einen von Dr. Sparks’ Söhnen. Den Priester, Abram Sparks.«
    Strapp überdachte Deckers Worte. »Kennt sie ihn gut?«, fragte er schließlich gedehnt.
    »Gut genug, um an Azor Sparks’ Gedenkgottesdienst teilgenommen zu haben.«
    »Ist sie auf Einladung des Priesters dort gewesen?«
    »Ja. Obwohl sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hatten. Früher sind sie mal gute Freunde gewesen.«
    »War Liebe im Spiel?«
    Decker wollte schon lächeln, so absurd kam ihm der Gedanke vor. Eine jüdisch orthodoxe Frau wie Rina mit einem Priester, das war unvorstellbar. Stattdessen dachte er kurz nach und runzelte unwillkürlich die Stirn. Zwischen den beiden hatte es ein gewisses stummes Verstehen gegeben, dieser flüchtige Blick zum Beispiel. Decker wusste, dass da ein starkes Band bestanden haben musste, denn Bram war zu einem sehr kritischen Zeitpunkt in Rinas Leben getreten. Die Frage war nur, wie stark?
    Ein gut aussehender Mann, der selbstlos seinen kranken Freund im Endstadium seines Leidens pflegte und die schöne Frau dieses Mannes tröstete …
    Ein ehebrecherisches Verhältnis stand außer Frage. Rina hätte dies nie zugelassen, unter keinen Umständen. Aber was zwischen den beiden nach Yitzchaks Tods geschehen war … nun, Decker war sich seiner Sache nicht so sicher, wie er es hätte sein sollen. Denn ob Nichtjude oder Jude, Leidenschaften gingen oft über die Grenzen der Konvention hinaus. Und er erinnerte sich nur zu gut, dass Rina gerne die skeptischen Blicke ihrer Gemeinde in Kauf genommen hatte, als sie sich mit ihm getroffen und ihn schließlich geheiratet hatte.
    Vermutlich war das der Grund, weshalb Decker auf Rinas Anwesenheit bei den Sparks’ so heftig reagiert hatte. Die Verbindung seiner Frau zu Abram Sparks konnte seine Ermittlungen tatsächlich beeinträchtigen. Aber ebenso beunruhigend für Decker war die Tatsache, dass er nicht wusste, welche Art von Beziehung die beiden verband. Die Sache lag ihm schwer im Magen.
    »Ich glaube nicht«, antwortete er schließlich. »Aber sicher weiß ich es nicht.«
    »Haben Sie sie gefragt?«
    »Nein.«
    »Werden Sie sie fragen?«
    »Nein.« Decker warf einen Blick auf den lächelnden Azor Sparks auf dem Foto und wandte sich wieder Strapp zu. »So gern ich diesen Fall auch weiterbearbeiten möchte – ich habe meine persönlichen Prioritäten. Ich will keine Spannungen in meiner Ehe. Es gibt Gerüchte, der Priester sei schwul. Ob dem so ist, weiß ich ebenfalls nicht. Aber das ist im Augenblick unwichtig. Wichtig ist nur, dass eine persönliche Verbindung zwischen meiner Frau und Sparks’ Sohn bestanden hat. Wie möchten Sie, dass ich mich verhalte?«
    Strapp seufzte schwer. »Ist er verdächtig?«
    »Noch nicht.«
    »Irgendwelche Anhaltspunkte, dass er ein Tatverdächtiger werden könnte?«
    »Bis jetzt keine.«
    Strapp stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und bildete mit den Händen ein Spitzdach. »Sie sind ein Lieutenant ersten Grades, der im Augenblick als Lieutenant zweiten Grades aushilft. Somit ist ihre Rolle in diesem Mordfall, wie in allen ihren Fällen als Detective, eher die des übergeordneten Koordinators, stimmt’s?«
    »Richtig. Aber gelegentlich trete ich auch selbst in Aktion. Normalerweise vor allem am Anfang, wenn die Ermittlungen noch in den Anfangsschwierigkeiten stecken.«
    »Wie bei diesem Fall im Augenblick.«
    »Richtig.«
    »Aber sobald ein Fall eine Eigendynamik entwickelt, ziehen Sie sich zurück?«
    »Ich überlasse den Kleinkram meinen Detectives, ja. Es sei denn, es gäbe ein besonderes Problem.«
    Strapp überlegte schweigend. »Im Moment sehe ich keine Veranlassung, Sie von dem Fall abzuziehen«, sagte er schließlich. »Wir machen das so. Sie agieren so, als arbeiteten Sie nur in meinem Auftrag. Und ich gebe Ihnen Rückendeckung, sobald die Sache zum Problem werden sollte.«
    »Klingt fair.«
    »Wir können auch regelmäßige Treffen vereinbaren, damit alles seine Richtigkeit hat. Reden wir täglich miteinander … irgendwann nachmittags.«
    »Ausgezeichnet.«
    »Gut, dass Sie es mir gesagt haben.«
    »War doch selbstverständlich.«
    »Sonst noch was?«
    »Nein.«
    »Halten Sie mich auf dem Laufenden.« Strapp griff zum Telefonhörer. »Wir reden später.«
    Das war die Aufforderung an Decker, sich zu entfernen. Decker stand auf und ging.
     
    »Paul hat Schulden«, sagte Gaynor. »Und ich meine keine Hypothek aufs Haus oder Ratenzahlungen fürs Auto. Ich rede von

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