Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
Sanchez.
    »Genau.«
    »Sie haben das Recht, ein Gesetz für sinnlos zu halten«, sagte Decker. »Solange Sie sich sonst dran halten.«
    »Wenn das Gesetz dir sagt, du sollst von den Klippen springen, springen Sie dann?«, wollte Polinski wissen.
    »Sie reden absurdes Zeug, Mr. Polinski«, entgegnete Decker.
    »Das ist der Punkt«, erwiderte Polinski. »Das Gesetz ist absurd.«
    »Reden wir Klartext, meine Herren«, begann Decker. »Ich will keine Probleme mit Ihnen, pfuschen Sie mir nicht ins Handwerk. Haben wir uns verstanden?«
    »He, Mann, Sie machen Ihren Job«, sagte Sanchez. »Mit uns kriegen Sie keine Probleme.«
    Polinski schlug Sanchez auf die Schulter. »Machen wir, dass wir rauskommen.«
    »Bevor Sie gehen … Ich brauche Ihre Namen und Adressen«, verlangte Decker.
    »Stanislaw Polinski, alias Sidewinder. Er ist Emanuel Sanchez, alias Grease Pit.«
    »Adressen?«
    »Im Moment haben wir einen Trailer in Canyon Country stehen«, antwortete Sanchez. »Aber das will nichts heißen. Wir sind ständig auf Achse.«
    »Wo in Canyon Country?«
    »Irgendwo«, erwiderte Sanchez.
    »Hat keinen Sinn, Ihnen den genauen Ort zu beschreiben. Wir sind dauernd auf Achse«, bekräftigte Polinski.
    »Was ist mit dem Laden?«, fragte Decker.
    »Ich arbeite bei einem Motorradhändler. Dienstag bis Donnerstag. Sie können mich jederzeit anrufen.« Sanchez trat dazwischen und grinste. »Könnte Ihnen einen guten Deal für ein Bike Ihrer Wahl anbieten. Besonders, wenn Sie was in Zahlung geben können.«
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte Decker. »Die Adresse des Ladens?«
    Sanchez nannte sie ihm. »War nett, Sie kennen zu lernen.«
    Sanchez packte Deckers Hand mit ledriger Pranke, schüttelte sie herzlich. »Sie finden dieses Arschloch, klar?«
    »Ich tue mein Bestes.«
    »Komm jetzt!« Polinski gab Sanchez einen leichten Schubs. »Ciao«, sagte er zu Decker.
    »Ciao.« Decker sah hinter ihnen her, wie sie sich breitbeinig ihren Weg durch die Menge bahnten, Sanchez wiederholt seine Hose hochzog, um die Pofalte zu bedecken. Grease Pit hatte viel davon geredet, Granddaddy zu rächen, aber das war vermutlich nur Theaterdonner. Trotzdem war Vorsicht geboten. Decker hielt es für angebracht, die beiden näher unter die Lupe zu nehmen.
    Decker machte sich ein paar letzte Notizen, Notizen, die ihn erinnern sollten, gewisse Dinge zu überprüfen. Dann steckte er den Notizblock ein. Er sah auf und ließ den Blick über die Menge schweifen. Paul war im Gespräch mit einigen weißhaarigen Damen der Kirchengemeinde vertieft. Und der Mann mit den Schwulstlippen und der roten Nase war verschwunden.

16
    Der Captain war in seinem Büro. Den Telefonhörer in der Hand deutete er auf einen Stuhl und telefonierte weiter. Decker setzte sich und wartete. Strapps Büro war kaum größer als seine winzige Abtrennung und auch nicht besser eingerichtet. Standard-Schreibtisch und Stühle, Aktenschränke, ein separater Computerarbeitsplatz. Er hatte ein Telefon, ein Faxgerät und einen Papierspender voller bunter Formulare.
    Auf dem Schreibtisch standen Fotos von seiner Frau und den Kindern, an den Wänden hingen die berufsorientierten Aufnahmen. Ein lächelnder Strapp mit blitzenden Zähnen neben dem Bürgermeister, Strapp mit dem Gouverneur, Strapp in Uniform zwischen Präsident und First Lady. Verschiedene Schnappschüsse, darunter ein Foto vom Captain neben einem kleinen Mädchen, das einen Teddybären im Arm hielt. Auf der anderen Seite des Mädchens stand ein Mann in einem weißen Labormantel.
    Dr. Sparks.
    Decker erinnerte sich an die vier Jahre alte Schlagzeile. Das Mädchen hatte wegen des tragisch frühen Todes eines anderen kleinen Mädchens ein neues Herz und ein neues Leben erhalten.
    Strapp legte den Hörer auf, faltete die Hände auf seinem Schreibtisch. Er wollte etwas sagen, als er merkte, worauf Deckers Aufmerksamkeit gerichtet war.
    »Patty Harrison. Niedliche Kleine, was?«
    »Entzückend. Wissen Sie, wie es ihr geht?«
    »Nein, weiß ich nicht.« Strapp wirkte plötzlich angespannt. »Hoffentlich kommen sie mit der Nachricht von Sparks Tod zurecht. Könnte verheerende Auswirkungen haben. Wie laufen die Ermittlungen?«
    »Wir sammeln noch immer Informationen. Dr. Craine sollte den ersten Autopsiebericht bald fertig haben, Farrell Gaynor hat in den vergangenen acht Stunden Bankunterlagen durchforstet, die anderen führen Gespräche und sortieren Beweismaterial. Die Ermittlungen kommen gut voran, Sir. Aber ich habe ein

Weitere Kostenlose Bücher