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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Eure Majestät?«
    »Hör mal, wenn dir das zu viel Arbeit ist …«
    »Nein.« Joachim wurde wieder ernst. »Nein, ich zaubre schon irgendwas hin.«
    »Das wäre toll.«
    »Was zu trinken?«
    »Eine Cola.«
    »Warum keinen Wein? Du bist doch volljährig.«
    »Eine Cola reicht mir, Mister Harmlos.«
    »Ich will dich nicht betrunken machen! Das war ein ehrliches Angebot. Meine Mutter trinkt ständig Wein.«
    »Nein, ich bleibe dabei. Aber wenn du da irgend ’ne Dröhnung rein tust, dann bring ich dich um.«
    »Doch nicht ich!« Er nahm eine Colabüchse aus dem Kühlschrank, öffnete sie und trank einen Schluck, dann gab er sie an Cindy weiter. »Ich bin eingeschriebenes Mitglied beim Verein Drogenfreies Amerika.«
    Cindy nahm die Büchse. »Hast du einen Fernseher in deinem Zimmer?«
    Er wurde sofort wieder rot. »Schon. Willst du etwa dort fernsehen?«
    »Wir können es uns doch bequem machen.«
    »Ja, warum nicht?« flüsterte Joachim. Aber seine Stimme klang gepreßt. »Geh schon vor. Ich komme gleich nach.«
    Cindy zögerte. »Ist was mit dir?«
    »Äh, nein.« Er salutierte mit einer Mohrrübe. »Alles in Ordnung.«
    Sie hängte sich die Tasche über die Schulter, verließ die Küche. Kaum hatte sie die Tür zu seinem Zimmer geschlossen, warf sie die Tasche aufs Bett und machte sich ans Werk.
    Hier sah es so ähnlich aus wie bei ihren Stiefbrüdern. Ein großer Schreibtisch mit Computer, Fax, Telefon, Anrufbeantworter und einem Ding, das aussah wie ein digitales Mischpult. Dazu andere Apparaturen, die sie überhaupt nicht einordnen konnte. An der Wand Filmplakate. Schräges Zeug, verzerrte Gesichter und aufgerissene Münder.
    Als erstes durchwühlte sie die Schreibtischschubladen, suchte nach einer Pistole, nach Telefonrechnungen, Einkaufsquittungen oder einem kleinen Vorrat von dem Heroin, mit dem er David Garrison ins Jenseits befördert hatte. Oder auch nur irgendwas, was ihn mit Sean oder Jeanine in Verbindung brachte. Sie arbeitete schnell und leise, aber sie fand nichts – wie zu erwarten.
    Sie öffnete die Tür und lauschte. Er rumorte noch in der Küche.
    Sie schlich sich an den Kleiderschrank und durchsuchte seine Jackentaschen. Ein paar Bücherquittungen, ein Kassenzettel vom Computerladen. Sie tastete sich durch die obere Ablage. Nichts.
    Als nächstes war das Bett dran. Sie hob die Matratze, die Kissen, fuhr unter die Decken und Laken. Sie legte sich auf den Bauch und blickte unter das Bett. Auch nichts.
    »Was machst du da?« hörte sie ihn fragen.
    Noch auf den Knien, richtete sie sich auf. Er starrte sie an, in den Händen hatte er einen Teller mit Gemüse und einen anderen mit Nachos. Sie lächelte verlegen. »Ich hab meinen Ohrring verloren.«
    »Du trägst doch gar keine Ohrringe.«
    »Hab ich Ohrring gesagt? Ich meinte meinen Ring.«
    Seine Miene verfinsterte sich. Er stellte die Teller aufs Bett, befeuchtete sich die Lippen.
    Sie stand auf. »Du siehst sauer aus. Was ist los?«
    »Nichts. Hier ist dein Essen.«
    »Danke.«
    Wieder spürte sie ihr Herz pochen. Sie griff nach ihrer Handtasche, aber er war schneller. Er angelte sich die Tasche, schob die Hand hinein.
    Er zog ihre Pistole heraus.
    Cindy erstarrte.
    Er hielt sie mit beiden Händen, den Finger am Abzug, und zielte abwärts in die Ecke. Mit Waffen konnte er also umgehen. Dann ließ er sie sinken und prüfte den Sicherungshebel. »Warum schleppst du eine Zweiundzwanziger mit dir rum?«
    »Das ist meine Sache.«
    »Bei allem Respekt, da muß ich widersprechen.« Seine Stimme klang eisig. »Wenn du hier mit ’ner Pistole aufkreuzt, ist das auch meine Sache.«
    Schnell, eine Idee! »Ich bin in New York zur Schule gegangen. Da hab ich mir angewöhnt, immer eine bei mir zu tragen.«
    »Dafür kannst du in den Knast kommen, weißt du das? Unerlaubter Waffenbesitz.«
    »Rufst du jetzt die Bullen?«
    Er zuckte die Schulter und wog die Pistole in der Hand. »Nicht besonders schwer.«
    »… kann aber einiges anrichten.«
    »Allerdings«, sagte er mehr zu sich selbst. Er betrachtete die Pistole, während er weitersprach. »Die Kugeln schlagen ein, kommen aber oft nicht wieder raus. Besonders bei Kopfschüssen. Das Geschoß prallt gegen die harten Schädelknochen und springt im Schädel hin und her wie ein Gummiball. Das Gehirn wird dabei zermatscht wie Kartoffelbrei.«
    »Du machst mich nervös«, murmelte Cindy.
    Joachim sah sie an, als hätte er sie jetzt erst bemerkt. Er steckte die Pistole in die Handtasche zurück und warf die Tasche

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