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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gehen, dachte sie. Sie schaltete die Uhr ein, legte das erste Wort und schaltete aus.
    Er zog nach, sie war wieder dran. Uhr ein.
    Sie streifte den Schuh ab, legte ihr Wort, schaltete aus und strich mit dem nackten Fuß über seine Wade.
    Er blickte kurz auf, sagte nichts, legte sein Wort und drückte den Knopf.
    Sie war dran, dann er, dann sie, dann er.
    Wieder streichelte sie seine Wade. Zweimal auf und ab.
    »Du trittst mich«, sagte er mit rotem Gesicht.
    Ihre Stimme klang harmlos. »Entschuldigung.«
    Sie war dran, dann wieder er. Ihr Fuß wanderte an seinem Bein hoch. Blinzelnd vor Verlegenheit und hochrot legte er seine Buchstaben.
    Das Spiel dauerte achtzehn Minuten. Cindy grinste. »Du hast gewonnen. Aber bei weitem nicht mit der doppelten Punktzahl, mein Junge.«
    »Weil ich gespielt hab wie ein Anfänger.« Joachim stand wütend auf. »Bis nachher.«
    »Bist du etwa sauer?« fragte Cindy.
    »Das hast du mit Absicht gemacht!«
    »Na und?«
    »Was heißt na und?« Er blickte sie finster an. »Das hat mich abgelenkt.«
    »Sollte es auch.« Cindy grinste. »Sonst hätte ich ja überhaupt keine Chance gehabt.«
    Joachim starrte noch eine Weile, dann fing er an zu lachen. »Ich glaub’s einfach nicht …« Er wurde wieder rot. »Nächste Runde. Es geht weiter.«
    In den restlichen Spielen traf Cindy nicht mehr auf Joachim. Er gewann in allen Kategorien und verzichtete großmütig auf die Preise, die daher an die Zweitplazierten gingen.
    Cindy lauerte auf einen Blick von ihm. Als er sie ansah, wandte sie sich weg. Er zögerte eine Weile, dann kam er zu ihr. »Du langweilst dich wohl?«
    »Allerdings.«
    »Wie wär’s mit ’ner Tasse Kaffee oder so?«
    »Willst du mir damit etwa die Langeweile vertreiben?«
    Wieder wurde er rot, scharrte verlegen mit den Füßen und machte einen Rückzieher. Cindy nahm ihn beim Arm. »He, das war doch nur Spaß! Der richtige Aufhänger wäre gewesen, wenn du gesagt hättest: So also ist es an der Uni.«
    Sein Lachen war genauso weich wie seine Stimme.
    Sie hielt noch immer seinen Arm fest. »Gegen einen Kaffee hätte ich nichts einzuwenden. Nur hat mir leider so ein Typ meine letzten Dollars abgeknöpft.«
    »Ich lade dich ein.«
    »Dann gern.«
    »Ich muß erst noch ein paar Sachen wegräumen«, sagte Joachim.
    »Schon gut. Treffen wir uns unten im Lesecafé. Sagen wir in … zehn Minuten?«
    »Das könnte klappen.«
    »Gut«, sagte Cindy. »Würde mich freuen, wenn das klappen könnte.« Sie ließ seinen Arm los. »Bis dann.«
    Als sie unten war, außer Sicht, schwenkte sie triumphierend die Faust. Im nächsten Moment tauchte Sammy auf. »Was hat er gesagt?«
    »Er hat alle Morde gestanden.«
    »Cindy …!«
    »Gar nichts hat er gesagt! Ich gehe gleich mit ihm Kaffee trinken, und du gehst nach Hause. Ich rufe dich an.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Sam. »Das war nicht ausgemacht.«
    »Was war nicht ausgemacht?«
    »Daß du mit ihm allein bist.«
    »Sam, wie soll ich was rauskriegen, wenn ich nicht mit ihm rede?«
    »Heute Abend wollten wir ihn nur beobachten.«
    »Es ist aber ein bißchen mehr draus geworden.«
    »Das war nicht abgesprochen.«
    »Ich improvisiere eben. Aber jetzt geh, bevor er uns zusammen sieht.«
    »Ich laß dich nicht allein.«
    »Sam, hast du dir den Knaben mal genau angeguckt? Kann man überhaupt harmloser aussehen?« Sie tätschelte die Jarmulke ihres Stiefbruders. »Hör zu, Brüderchen: Dieser Junge ist kein Auftragskiller. Nie und nimmer. Aber vielleicht können wir seine Unschuld beweisen und rausfinden, wo er am Abend des Anschlags war. Dann muß Dad wenigstens keine falsche Fährte verfolgen, wenn Strapp ihn überhaupt noch mal an den Fall ranläßt.«
    Da hatte sie recht. Trotzdem war Sam nicht überzeugt. »Mir gefällt das nicht.«
    Cindy versuchte es mit einem neuen Trick. »Hast du deiner Mutter nicht gesagt, du wärst um elf zu Hause?«
    »O verd …!« Er stampfte mit dem Fuß auf. »Cindy, aber du mußt mich anrufen! Damit ich weiß, ob alles in Ordnung ist.«
    »Hast du denn einen eigenen Anschluß? Was soll ich sagen, wenn deine Mutter abnimmt?«
    »Du mußt die Zwei drücken und dann das Sternchen. Dann klingelt es nur bei mir im Zimmer und nirgends sonst. Abgemacht?«
    »Na gut. Ich ruf dich an.«
    »Und wann?«
    »Gegen zwölf. Bist du dann noch auf? Morgen hast du Schule.«
    »Klar. Ich bin eine Nachteule.« Sam rieb sich die Hände. »So gegen zwölf.«
    »Okay. Aber krieg keine Panik, wenn’s ein bißchen später wird. Ich

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