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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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zum Kommen entschlossen. Decker bahnte sich einen Weg zu ihnen.
    Tess stand auf und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich hatte so gehofft, daß Sie kommen würden!« Sie drehte sich um. »Carol, das ist Lieutenant Decker. Er war es, der mein Bein gerettet hat.«
    Carol war Carol Anger – die Serviererin mit der Armverletzung. Der Arm lag zwar nicht mehr in der Schlinge, aber sie hielt ihn fest an den Leib gedrückt. Sie stand auf, reichte ihm die gesunde Hand, doch ihre Miene war abweisend. »Wie nett, daß sich die Polizei hier blicken läßt.«
    »Captain Strapp müßte eigentlich auch hier sein«, sagte Decker.
    »Ist er aber nicht!«
    »Carol, bitte!« Ein breitschultriger Mann unterbrach sie und stellte sich vor. »Olaf Anderson.«
    Decker schüttelte ihm die Hand. »Sie waren Koch im Estelle?«
    »Ja, Sir. Das bin ich immer noch.«
    »Das Restaurant hat wieder geöffnet, wie ich hörte.«
    »Ja. Sehr gut besucht. Mehr als je zuvor. Die Leute sind … neugierig.«
    »Du meinst nekrophil«, zischte Carol.
    »Carol, sei doch nicht so schroff«, seufzte Tess und blickte in die Runde. »Was für ein Theater!«
    »Eine Riesenparty«, meinte Carol. »Als ob sich diese Hohlköpfe – und damit meine ich auch Jeanine – einen Dreck um die Opfer scheren würden!«
    »Carol, sei nicht ungerecht«, sagte Tess. »Sie tut ein gutes Werk und verdient keinen Cent daran.«
    »Das hat die ja auch nicht nötig«, schimpfte Carol weiter. »Wenigstens vorbeikommen und guten Tag sagen könnte sie. Schließlich hat sie ihre Eltern verloren …«
    »Jeder trauert auf seine Art.« Tess wandte sich Decker zu. »Sie müssen uns wirklich furchtbar finden. Mit all unserer Wut und überhaupt …«
    »Du bist nicht wütend, aber ich«, sagte Carol.
    »Das Schreckliche, das Sie durchmachen mußten, kann jeden zum Zyniker machen«, beschwichtigte Decker.
    »Sicher hatte Ihr Captain Wichtigeres zu tun«, bohrte Carol weiter. »Vielleicht eine Haushaltssitzung?«
    »Wie geht’s Ihrem Arm, Ms. Anger?« fragte Decker.
    »Gut«, sagte sie und ließ ihn ein wenig sinken.
    »Sieht aber aus, als hätten Sie Schmerzen.«
    »Mir geht’s gut!«
    »Selbst wenn es weh tut, müssen Sie ihn mehr bewegen. Wenn Sie ihn so steifhalten, verkrampfen sich die Muskeln. Einmal stündlich Armkreisen. Und denken Sie an die Schmerztabletten. Wenn die nicht helfen, lassen Sie sich was Stärkeres geben. Sie gehören sicher nicht zu den Suchtgefährdeten, also nur nicht schüchtern!«
    »Ich bin nie schüchtern!« entgegnete Carol.
    »Wie wahr«, sagte Olaf Anderson.
    Die Serviererin blickte Decker an. »Haben Sie schon mal einen Schuß abbekommen?«
    Decker nickte.
    »Im Dienst?«
    Wieder nickte er. »Aber die Umstände waren kaum zu vergleichen.«
    »Die Schmerzen sind dieselben.«
    Decker lächelte. »Da haben Sie recht.«
    »Was ist da los?« fragte eine Frau dazwischen.
    »Das ist Lieutenant Decker«, erklärte Carol. »Er war … am Tatort.«
    Die energische Frau streckte die Hand aus. Rundlich, dunkles Kurzhaar, scharfer Blick. »Brenda Miller. Erfreut, Sie kennenzulernen.«
    Brenda war sehr hübsch. Kein Wunder, daß Scott Oliver auf sie abfuhr. Decker drückte ihr die Hand. »Sie sind von Ashman/Reynard … die Chefin von Wendy Culligan, stimmt’s?«
    Brenda Miller warf den Kopf zurück. »Hat man Sie instruiert?«
    Decker lächelte. »Mein Namengedächtnis ist gut. Ist Wendy auch da?«
    Brenda zeigte mit dem Daumen ein paar Reihen höher.
    »Sie ist aber dünn geworden«, bemerkte Decker.
    »Das kommt davon, wenn man nichts ißt«, sagte Brenda Miller.
    »Und neben ihr? Ist das Adelaide Skinner?«
    »Ja.«
    »Vielleicht geh ich mal hinauf und stelle mich vor.«
    »Lassen Sie Wendy besser in Ruhe. Sie ist immer noch …« Brenda Miller machte eine besorgte Geste.
    »Das tut mir leid«, sagte Decker.
    »Sie sollte sich ein Beispiel an dieser Jeanine Garrison nehmen.« Brenda Miller zog die Brauen hoch. »Die Frau kann wirklich Wind machen.«
    »Noch ein Foto! Bitte lächeln!« äffte Carol nach.
    Tess seufzte, schüttelte den Kopf. »Was für eine Bande!« Sie schenkte Decker ein tränenfeuchtes Lächeln. »Und wissen Sie, was das Traurigste ist, Lieutenant? Kenny wäre begeistert gewesen … er hätte es so genossen. Alles, was ihm ein Gefühl gab, was Besonderes zu sein.«
    »Setzen Sie sich doch, Lieutenant«, sagte Brenda. »Wie geht’s Detective Oliver?«
    »Ihm geht’s gut.«
    »Sagte ich nicht, Sie sollen sich setzen? Dazu müssen Sie die Knie

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