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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Tasche, für einen lausigen Film legen Sie hundert Dollar hin …«
    Sie schwiegen eine Weile. Dann fragte Strapp: »Hatten Sie etwa vor, Malcolm Carey zu verhören? Eigentlich ist Ihnen ja der Fall entzogen.«
    »Hören Sie, Sir: Wenn Sie mir die Ermittlungen zum Estelle entziehen, okay. Hier geht es aber nicht um das Estelle, hier geht es um David Garrison.«
    Decker sortierte seine Gedanken. »Ich glaube, wir müssen dieses Dominospiel fortsetzen, wenn wir weiterkommen wollen. Wir müssen die Drogenparty hochgehen lassen, um Carey in die Zange zu nehmen. Wir brauchen Carey, um an Sean Amos ranzukommen. Und Sean Amos brauchen wir, um Jeanine zu kriegen. Und dann, wenn wir großes Glück haben, können wir vielleicht, aber nur vielleicht, Anklage gegen sie erheben.«
    »Nur wegen Mordes an ihrem Bruder«, sagte Strapp. »Das Estelle hat damit nichts zu tun.«
    »Stimmt. Dafür haben wir keine Beweise. Noch nicht.«
    »Vielleicht war sie’s gar nicht«, sagte Strapp.
    »Okay. Gehen wir davon aus, daß die Schießerei im Estelle die einsame Tat von Harlan Manz war. Könnte sein, daß sie erst nach dem Tod der Eltern von der Gier gepackt wurde. Auch gut. Ein Mord reicht, um sie hinter Gitter zu bringen …«
    »Für den haben wir bisher auch keine Beweise, nur Gerüchte.«
    »Selbst wenn die Gerüchte nicht stimmen, haben wir einen Dealer geschnappt. Und wenn sie stimmen, wenn sie ihren Bruder erledigt hat, wenn sie Carey dazu gebracht hat, ihm den Schuß zu setzen, dann soll sie schmoren.«
    Strapp schüttelte den Kopf. »Habgier. Immer dasselbe Motiv.«
    Für eine wilde Party wirkte alles sehr gedämpft. Etwa ein Dutzend Autos stand draußen, durch die Fenster drang kaum hörbare Heavy-Metal-Musik, ab und zu ein Aufschrei oder Gelächter. Niemand kotzte auf den Rasen, kein ausgelassenes Toben, kein Lärm. Den Drogenfahndern gefiel das nicht. Aber Decker bewahrte die Ruhe. Ein Gefühl sagte ihm, daß er auf der richtigen Fährte war.
    Am schwierigsten war es gewesen, die Zivilfahrzeuge in die eingezäunte Siedlung hineinzubekommen, ohne Verdacht zu erregen. Unauffällig, eins nach dem anderen, mußten sie an den vorgesehenen Stellen plaziert werden. So verstreut, daß niemand etwas merkte. Alles wartete auf das Signal zum Einsatz.
    Ruhige Straßen. Schwach beleuchtete Einfahrten, viele dunkle Zwischenräume zwischen grauen Hausfronten. Zielort war eine zweistöckige Villa im Kolonialstil auf einem Hügel. Magnolienbäume warfen verkrümmte Schatten, durch die Fenster sickerte gedämpftes Licht. Alles mußte blitzschnell gehen. Niels würde mit seinen Leuten das Haus stürmen, Deckers Trupp würde die Verhaftungen vornehmen, Beweise sichern, das Haus durchsuchen.
    Und Malcolm Carey gehörte ihm.
    Der Countdown, dann das Signal. Plötzlich Tumult in der verschlafenen Siedlung. Hastende Polizisten, Schläge gegen Türen. »Polizei! Aufmachen!«
    Gleich darauf Gebrüll, das dumpfe Krachen der Rammböcke, Splitterndes Holz. Sie waren im Haus.
    Decker schloß die Augen und betete. Eine archaische Reaktion, aber hilfreich. Er zählte bis hundert, dann stürmte er hinein.
    Rascher Blick durch den Raum. Ein Dutzend Halbwüchsige kreuz und quer auf dem Boden. Mehrere versuchten aus Fenstern und Hintertüren zu fliehen. Reingezerrt von Beamten und an die Wände gestellt.
    Geschrei, Geheul, Uringeruch.
    Auf einem Couchtisch Zellophantüten mit weißem Pulver, verstreute Pillen, Klumpen braun wie Kandiszucker. Eine Wasserpfeife, die vor sich hin qualmte. Auf dem Fußboden gebrauchte Spritzen und etliche Pistolen.
    Danke, Joachim.
    Danke, Gott.
    Decker rannte durchs Haus. »Wo ist Carey? Ich will Carey!« brüllte er.
    Zwei Schüsse knallten.
    Jemand packte ihn am Arm.
    »Oben im Badezimmer«, schrie Marge.
    »Mein Gott!«
    Sie hasteten hinter zwei anderen Polizisten die Treppe hoch, die Tür gab nach, sie sahen einen Jungen, der sich durchs Fenster nach draußen zwängte, ein anderer versuchte verzweifelt, etwas in die Toilette zu stopfen. Die Beamten schnappten sich ihn zuerst, warfen ihn zu Boden – Beine breit, Hände auf den Rücken –, sagten ihren Spruch auf, legten ihm Handschellen an. Er leistete keinen Widerstand. Schmolz dahin wie Schnee in der Sahara.
    Decker schaute ihm ins kalkweiße Gesicht. »Hallo, Sean«, sagte er.
    Sean Amos röchelte und würgte.
    »Dreht ihm den Kopf zur Seite«, befahl Decker. »Und achtet auf seine Hände. Ich brauch einen Paraffintest. Will sehen, ob er geschossen hat.«
    »Ich schwöre,

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