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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ihr dieser Feiertag bedeutet. Peter, wir waren zweimal zu Thanksgiving in Gainesville. Es ist sehr nett dort, aber nicht so, wie sie es sich wünscht. Es verletzt sie unendlich, daß wir ihre wunderbaren Mahlzeiten und ihr Festtagsporzellan nicht würdigen können.«
    »Wieso? Hat sie das gesagt?«
    »Natürlich nicht! Aber ich sehe doch, wie sie zusammenzuckt, wenn wir an ihrer Tafel sitzen und Obst und rohes Gemüse von Papptellern essen.«
    Decker blieb stumm.
    »Ich kann es nicht ändern, daß wir orthodox sind und koscher leben, und sie sind Baptisten. So ist es nun mal. Ich kann in ihrer Küche nichts machen. Aber sie kann meine übernehmen. Ich will sie zu uns einladen, damit sie ihr Thanksgiving-Essen in meinen Töpfen und Pfannen zubereiten kann. Alles in meinem Haus und in meiner koscheren Küche kocht … «
    »Rina … «
    »Ich kaufe das Fleisch und alle Zutaten, und sie bekommt freie Hand. Ich fahre sogar mit ihr los und kaufe ein Service ihrer Wahl. Ich habe soviel Geschirr, daß es darauf nicht mehr ankommt. Sie kann nach Herzenslust schalten und walten und alle ihre Lieblingsgerichte kochen, auch ihren Kürbisauflauf. Das einzige Zugeständnis an die koschere Küche ist, daß sie Margarine und Kaffeeweißer statt Butter und Milch benutzen muß. Und natürlich keinen Schinken.«
    »Das wird sie nicht machen.«
    »Sie mag doch gar keinen Schinken … «
    »Ich meine nicht den Schinken, Rina, ich meine das Ganze. Sie wird sich deplaziert fühlen.«
    »Laß es mich wenigstens versuchen. Ich glaube, sie wird kommen. Ich glaube, sie wird mit Begeisterung kochen und sich freuen, daß wir uns ihre Mahlzeit endlich einmal schmecken lassen. Und vergiß nicht die Enkelkinder. Cindy und unsere Hannaleh … «
    »Das bedeutet, daß Randy zu Hause bleibt.«
    »Dann lade ich auch Randy ein, die Kinder und Frau Nummer … «
    »Es ist immer noch die dritte.«
    »Deinen Nichten und Neffen wird es hier gefallen. Wir können nach Disneyland … «
    »Sie haben Disney World, Epcot Center und die Universal Studios. Erlebnisparks reißen sie nicht vom Hocker.«
    »Na gut, aber wir haben Las Vegas … «
    »Das wird meine Schwägerin aber freuen!«
    Rina seufzte. »Denk doch einfach mal drüber nach.«
    »Du willst dir die Familie meines Bruders antun?«
    »Aber klar. Ich finde Randy … interessant.«
    »Ich liebe meinen Bruder.«
    »Das weiß ich doch.« Rina lächelte. Obwohl Randy zwei Jobs hatte – als Polizist beim Drogendezernat und außerdem bei einem Wachdienst –, war er immer pleite. Peter schickte ihm seit Jahren Geld.
    Sie schwiegen. Dann sagte Decker: »Morgen rufe ich Mom an.«
    »Nein, ich rufe sie an«, widersprach Rina. »Bei dir wird sie nein sagen, bei mir wird sie ja sagen.«
    Decker wußte, daß sie recht hatte. Er legte ihr den Arm um die Schulter, zog sie an sich und gab ihr einen ausführlichen Kuß. »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.« Sie küßte ihn zurück. »Wollen wir mehr draus machen?« fragte sie.
    »Schön wär’s.« Er lachte. »Ich fürchte nur, ich werde verhaftet wegen Hantierens mit einer tauben Waffe.«
    Rina lachte und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. Sie küßte ihn zärtlich, ihre Hände glitten wie Schlangen über seinen Körper, zarte Fingerspitzen streichelten seinen langen, muskulösen Rücken.
    Er knurrte behaglich. »Oh, das ist gut.«
    »Ich glaube, ich spüre Lebenszeichen.«
    »Das ist kein Leben, das ist reiner Reflex.«
    »Egal, was es ist, für mich reicht es aus.«

8
    Decker erwachte im Morgengrauen, duschte und rasierte sich und sprach sein Morgengebet im Freien, im Glanz der aufgehenden Sonne. Dann ließ er den Hund raus, brachte den vier Pferden im Stall frisches Heu und wechselte das Wasser. In der Küche ging er die Post vom Vortag durch und ließ den Kaffee durchlaufen, während Rina die Kinder für die Schule fertigmachte.
    Obwohl es ihn zur Arbeit drängte, knapste sich Decker ein bißchen Zeit fürs Frühstück und die Familie ab. Heute ging es um den Führerschein seines Stiefsohns Sam, ein neueres Auto für Rina und die Übergabe des alten Volvos an den frischgebackenen Fahrer. Decker versprach, am Sonntag mit der Familie die Gebrauchtwagenmärkte abzuklappern. Und wenn Rina wollte, würden sie sich auch gleich nach neuen Wohnzimmermöbeln umsehen. Rina war überrascht, beglückt und plötzlich voller Ideen. Decker fühlte sich prächtig. Wann hatte er Rina das letzte Mal so fröhlich gesehen?
    Als die Jungs mit dem Bus zur Schule gefahren

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