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Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Gnade.«
    Garrison stand auf und ging wieder an seine Hausbar. Mit zitternden Händen goß er sich ein. Jetzt erst merkte Webster, wie sehr Garrison litt. Sein Trinken, seine Schlampigkeit, das war seine Art zu trauern. Webster fragte sanft: »In letzter Zeit mal rausgekommen, David?«
    »Was?«
    »Ich meine: Sind Sie überhaupt arbeiten gegangen?«
    Garrison fuhr herum. »Ich sage doch, daß ich gerade ein Bühnenbild fertig hab!«
    »War das vor oder nach dem Estelle?«
    Garrison blickte zu Boden.. »Nächste Woche fang ich einen neuen Auftrag an. Keine Sorge, Detective.« Er kippte einen kräftigen Schluck hinunter. »Ich krieg mich schon wieder ein.«
    »Ihre Eltern waren Gründungsmitglieder des Greenvale Country Club, stimmt’s?«
    David starrte ihn an. »Ich hoffe, die Frage hat einen Sinn.«
    »Habe ich recht? Waren sie Gründungsmitglieder?«
    »Sie haben recht, Söhr.«
    »Haben Sie in Ihrer Jugend dort viel Zeit verbracht?«
    »Ich habe diesen Club gehaßt. Und jeden, der sich da rumtrieb.«
    Webster wartete. »Dann waren Sie nicht so oft dort?«
    »Ich glaube ich sagte bereits, daß ich ihn gehaßt habe, Detective.«
    »Als Erwachsener sind Sie also nie dort gewesen … zum Beispiel zum Essen mit Ihren Eltern oder so?«
    »Nie.« Garrison zögerte. »Sie fragen doch aus einem bestimmten Grund. Hängt das irgendwie mit dem Estelle zusammen?«
    »Der Täter, Harlan Manz … «
    »Was ist mit dem?«
    »Der hat beim Greenvale gearbeitet, bevor er im Estelle anfing.«
    Schweigen. Garrisons Miene war undurchdringlich. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Wir wissen nicht, ob es von Bedeutung ist. Wir wollen uns nur ein Bild vom Täter machen, vielleicht eine Erklärung finden, warum er durchgedreht ist. Ich dachte, Sie hätten möglicherweise im Greenvale Kontakt zu ihm gehabt … und könnten uns einen Tip geben.«
    »Wann hat er denn im Club gearbeitet?«
    »Vor etwa zwei Jahren.«
    »Nein … « Garrison schüttelte den Kopf. »Da war ich nicht dort. Da hab ich meine Drogenstrafe abgesessen, Söhr. Ich nehme an, daß Sie das wissen.«
    Webster nickte. Er hoffte, daß Garrison ihm die Verlegenheit nicht ansah. Zu dumm, daß er sich die Daten nicht gemerkt hatte.
    Garrison setzte sich. »Dieser Mörder … Harlan Manz … er hat auch im Estelle gearbeitet?«
    »Ja.«
    »Erst im Greenvale, dann im Estelle. Meine Eltern waren Mitglied im Greenvale und sind oft ins Estelle gegangen.« Er wurde bleich. »War dieses Schwein hinter ihnen her?«
    »Ich habe keine Hinweise … «
    »Warum stellen Sie dann einen Zusammenhang her?«
    »Das liegt nicht in meiner Absicht. Wie gesagt, wir versuchen nur zu verstehen, warum Manz geschossen hat. Sie scheinen einen wachen Blick zu haben. Ich hatte gehofft, daß Sie ihn aus dem Greenvale kennen … und mir vielleicht etwas über ihn sagen könnten.«
    »Ich bin dem Kerl noch nie im Leben begegnet. Glauben Sie mir nicht? Dann schließen Sie mich doch an den Lügendetektor an!«
    Webster lachte auf. »Das wird nicht nötig sein. Sie stehen nicht unter Verdacht.«
    Noch nicht. Denn eine siebenstellige Erbschaft war wirklich kein schlechtes Motiv.
    »Was hat denn dieser Manz im Club gemacht?« fragte Garrison.
    »Barkeeper.«
    »Ah, jetzt verstehe ich, warum Sie dachten … « Garrison hob das Glas und lachte. »Nein, früher war Koks meine Droge. Ich versichere Ihnen, daß meine Freundschaft mit Mr. Scotch noch ganz frisch ist.« Er wirkte nachdenklich. »Mein Vater hat getrunken. Er war kein Trinker, aber er hat getrunken. Schon möglich, daß er im Club mit diesem Manz in Berührung gekommen ist. Sie könnten meine Schwester fragen.«
    »Ist sie in den letzten Jahren öfter im Greenvale gewesen?«
    »Sie spielt dort praktisch jeden Nachmittag Tennis. Geradezu fanatisch. Obwohl sie nicht sehr gut ist. Stellt sich ungeschickt an. Wenn man sie sieht, würde man’s nicht glauben. Denn sie sieht echt umwerfend aus.«
    »Harlan Manz hat im Greenvale auch Tennisstunden gegeben.«
    Garrison riß die Augen auf und lachte ein bißchen zu laut. »Fragt zufällig auch jemand meine Schwester aus?«
    »Ja, sie wird ebenfalls befragt.« Webster blickte von seinem Notizbuch auf. »Könnte sie Harlan Manz getroffen haben?«
    »Wenn Manz Tennislehrer im Greenvale war, Detective, dann hat Jeanine ihn nicht nur gekannt, dann hat sie mit ihm geschlafen.«
    »Sind Sie sich da ganz sicher?«
    Garrison hob das Glas und grinste. »Allerdings, Söhr!

13
    Mit einer Handbewegung winkte sie ihn in ihr Büro.

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