Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List

Titel: Decker & Lazarus 10 - Der Schlange List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
dazwischen.
    »Bin schon dabei, okay?« Farrell räusperte sich ein weiteres Mal. »Nun, wie gesagt: Die schlechte Nachricht ist, daß keiner so richtig verdächtig wirkt. Weil die meisten Termine bei Frauen sind.«
    »Sagtest du nicht eben, daß jeder einen Revolver abdrücken kann?« rief Webster.
    »Das wär ja mal interessant«, sagte Marge. »Jeanine bearbeitet einen Mann und eine Frau gleichzeitig.«
    »Jetzt sind wir aber wirklich vorschnell«, meinte Martinez. »Nicht nur, daß wir ihr ein Verbrechen anhängen, ohne Beweise zu haben, jetzt vertiefen wir uns auch noch in ihre sexuellen Vorlieben.«
    »Nein«, sagte Gaynor. »Ihre Massagetermine sind nicht weiter interessant. Nicht so sehr jedenfalls wie ihre Tennistermine.«
    »Tennistermine?« rief Decker. »Nun spuck’s schon aus!«
    »Seit sechs Wochen spielt sie immer mit demselben Partner.«
    Alle Blicke hefteten sich an Gaynor, doch der schwieg.
    »Und?« Decker wedelte ungeduldig mit der Hand.
    »Mit einem Gentleman namens Sean Arnos.«
    Decker knirschte mit den Zähnen. »Und wer ist dieser …«
    »Ein sehr reicher Knabe.«
    »Knabe? Wie alt ist er denn?« fragte Marge.
    »Sechzehn … warte mal.« Farrell blätterte in seinen Notizen. »Gerade siebzehn geworden.«
    Oliver klatschte begeistert in die Hände. »Endlich haben wir sie! Unzucht mit Minderjährigen!«
    »Das zieht nicht«, sagte Marge. »Dafür ist er zu alt.«
    »Aber es ist kein Sex unter Gleichaltrigen«, knurrte Martinez. »Jeanine ist achtundzwanzig.«
    »Woher wissen wir denn, ob sie überhaupt was miteinander haben?« fragte Martinez.
    »Du hast doch Augen im Kopf, oder?« sagte Oliver.
    »Hm. Stimmt.«
    »Wie sieht der Junge denn aus?« wollte Oliver wissen.
    »Das Reservierungsbuch hat keine Bilder, Scott«, sagte Gaynor. »Aber ich hab mich diskret nach der Familie erkundigt. Ihr wißt ja: der Seniorenklatsch.«
    Decker öffnete sein Notizbuch. »Mach schon!«
    »Der Vater heißt Lamar Amos. Zweiundsechzig, Ölbaron aus Texas. Hat eine Raffinerie in Long Beach.«
    »Und wohnt im West Valley?« fragte Martinez ungläubig. »Das sind fast fünfzig Meilen Entfernung!«
    »Nein, er wohnt nicht im West Valley, sondern auf der Halbinsel Palos Verdes, zusammen mit seiner vierten Frau, die vierundzwanzig Jahre alt ist und Amber heißt.«
    »Wer ist die Mutter von Sean?« fragte Decker.
    »Lily Amos, vierzig Jahre alt, wohnt in West Valley Estates. Sie ist das Clubmitglied.«
    Decker dachte an Cindys Täterprofil – Clubmitglied, vielleicht sogar Teenager, sehr impulsiv. »Hat du rausgekriegt, wo er zur Schule geht?«
    »Ja, natürlich. Westbridge.«
    »Oh, ich hebe diese schicken blauen Jacken«, sagte Oliver. »Soll ich mich mit dem Knaben mal unterhalten?«
    »Mit welcher Begründung?« fragte Marge. »Weil er mit Jeanine Garrison Tennis spielt? Sie will Loo eine lächerliche Belästigung anhängen, und mit uns wird sie es ähnlich machen, wenn wir uns ihren minderjährigen Tennispartner vornehmen.«
    »Farrell, seit wann wohnt Mrs. Amos an der jetzigen Adresse?« fragte Decker.
    Gaynor blätterte in seinem Notizbuch. »Seit sechs Jahren. Seit fünf Jahren Clubmitglied.«
    »Gut. Dann hat sie sich ja eingelebt. Der Sohn wird uns übers Wochenende nicht davonlaufen. Montag sehen wir weiter.« Decker wandte sich an Webster. »Ich brauche einen, der den Akademikerjargon beherrscht. Kriegst du das hin?«
    »Sag mir, was du vorhast, Loo.«
    »Sean Amos spielt Tennis. Stimmt’s? Seine Mutter war schon Clubmitglied, als Harlan dort vor zwei Jahren Tennislehrer war. Nehmen wir also an, daß Sean Unterricht bekommen hat, sich vielleicht … nur vielleicht … an einen Hart Mansfield erinnert.«
    »Also fragen wir Sean nach Harlan und nicht nach Jeanine Garrison«, sagte Oliver.
    »Genau«, bestätigte Decker. »Ihr kennt doch die Teens. Wollen immer im Mittelpunkt stehen. Selbst wenn Sean nur einen kurzen Blick auf Harlan geworfen hat, wird er eine große Geschichte draus machen.«
    »Was willst du ihn fragen?« erkundigte sich Webster.
    »Ob er sich an Manz erinnert, an irgendwelche Merkwürdigkeiten in seinem Verhalten, ob er leicht wütend wurde … egal, was. Hauptsache, wir bringen ihn zum Reden.«
    »Und wenn er von sich aus auf Jeanine zu sprechen kommt?« fragte Webster.
    Decker überlegte. »Wenn er sie beiläufig erwähnt, wenn er etwa sagt ›Sie sollten meine Tennispartnerin fragen, die spielt schon länger als ich‹, dann ist an unserer Vermutung vielleicht nichts dran. Dann

Weitere Kostenlose Bücher