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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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als ungefährlich einzuschätzen, und ging weiter.
    Harrimans Wohnung wirkte wie ein Loft: Wohn- und Esszimmer sowie die Küche gingen direkt ineinander über. Die gute Nachricht war, dass alles noch an seinem Platz stand. Es gab keine umgeworfenen Möbel oder Spuren eines Kampfes, aber irgendetwas stimmte hier trotzdem nicht.
    Zu still? Der Geruch?
    Im Hintergrund heulten weiterhin die Sirenen.
    »Rangler, geben Sie den Kollegen über Funk unsere Position durch und sagen Sie allen Einheiten, die herkommen, sie sollen am Tatort größte Vorsicht walten lassen.«
    Ihre Augen jagten im Dämmerlicht hin und her. Von dem offenen Bereich aus führte ein Flur wahrscheinlich zu den Schlafzimmern.
    »Decken Sie mich«, wies Marge die Beamten an.
    Wieder verschmolz sie fast mit der Wand und schlich den Flur entlang, bis sie die erste geschlossene Tür erreichte. Sie klopfte laut an, gab sich als Polizistin zu erkennen und forderte jeden, der sich möglicherweise im Zimmer befand, auf, mit erhobenen Händen herauszukommen. Als die Tür geschlossen blieb, trat sie sie mit der Waffe im Anschlag auf.
    Nichts passierte.
    Vorsichtig leuchtete Rangler durch den Raum, aber er wirkte leer.
    »Polizei!«, rief Marge wieder. »Sie sind umstellt. Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!«
    Sie warteten … eine Sekunde … zwei Sekunden … drei Sekunden.
    Dann betraten sie den Raum. Das kleine Zimmer war als Fitnessraum ausgestattet mit einem Heimtrainer, einem Laufband und einer Maschine zum Gewichtheben. Der Deckenspot funktionierte und tauchte den Raum in weiches Licht. Marge zeigte auf eine geschlossene Tür – wahrscheinlich ein Wandschrank. Sie quetschte sich an die danebenliegende Wand, drehte den Türknauf und schlug die Tür auf.
    Nichts passierte, und genau das war ihr am liebsten.
    Während Breslau an der Tür Wache schob und Rangler für Licht sorgte, durchwühlte Marge den Schrank. Sie schob Klamotten und Gewichte zur Seite, um sicherzugehen, dass sich niemand darin versteckt hatte.
    Sie machte einen Satz, als es an der Vordertür klopfte. Rangler führte die Kollegen ins Wohnzimmer, und sie schalteten so viele Lampen ein, wie sie finden konnten. Es wurde eine stimmungsvolle Beleuchtung, aber niemand hier hatte romantische Gefühle. Als alle in der Wohnung waren, zählte Marge durch – mit ihr zusammen acht.
    »Einer bleibt an der Vordertür, einer an der Hintertür, einer bewacht das erste Schlafzimmer, und zwei von Ihnen überprüfen, was hinter dieser geschlossenen Tür ist, vermutlich das Badezimmer.« Sie wandte sich an Breslau und Rangler. »Wir übernehmen die letzte geschlossene Tür, die wahrscheinlich in Harrimans Schlafzimmer führt.«
    Ihr Puls raste, als Marge gegen die Tür klopfte und schrie: »Polizei! Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus!«
    Die Antwort kam von einer männlichen Stimme, die laut um Hilfe rief.
    »Harriman?«
    »Ja! Helfen Sie mir! Ich liege unter dem Bett.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind. Sind Sie allein?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Sind Sie verletzt?«
    »Nein.«
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, wiederholte Marge. »Wir holen Sie da raus!« Laut sagte sie für alle hörbar: »Wir haben den Bewohner des Apartments gefunden. Wir gehen jetzt rein. Ich brauche ein paar Leute hier.«
    Die beiden Beamten, die das Badezimmer überprüft hatten, kamen als Unterstützung dazu. »Das könnte eine Falle sein. Jeder bringt sich in eine sichere Position, und ich öffne die Tür, wenn alle bereit sind.«
    Nachdem alle genickt hatten, presste sich Marge wieder gegen die Wand, drehte den Türknauf und schlug die Tür auf.
    Der dunkle Raum wurde von den Kegeln der Taschenlampen erhellt, die im Zimmer wie riesige Leuchtkäfer in einer mondlosen Nacht umherschwirrten.
    »Wir sind jetzt im Zimmer, Harriman«, sagte Marge. »Bleiben Sie noch liegen. Wir werden zuerst den Raum sichern. Gibt es hier funktionierende Lampen?«
    »Probieren Sie die Nachttischlampe aus. Ich glaube, die benutzt meine Freundin immer.«
    Marge arbeitete sich vorsichtig zum Nachttisch vor und schaltete die Lampe an. Das Zimmer war schön groß, möbliert mit einem Doppelbett und Nachttischen an jeder Bettseite. Gegenüber vom Bett stand eine Kommode. An der einen Wand befand sich ein Schrank mit Schiebetüren aus Glas, gegenüber davon eine geschlossene Tür, die, so vermutete Marge, in ein Badezimmer führte.
    Mit den gewohnten Sicherheitsvorkehrungen öffnete sie die Badezimmertür. Es war leer, aber die Duschvorhänge waren

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