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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Höchstwahrscheinlich erkenne ich niemanden, oder sie tauchen darin gar nicht auf.«
    Er blieb stumm.
    »Wer immer das getan hat«, sagte Rina, »sollte nicht frei und unbehelligt herumlaufen. Wenn es um jemand anderes als Cindy, Hannah oder mich ginge, würdest du sie jagen.«
    »Das stimmt vermutlich.«
    »Ich sehe mir doch nur Verbrecherfotos an.«
    »Gegen das Ansehen habe ich gar nichts einzuwenden. Aber das Erkennen macht mich nervös.«
    Rina schmiegte ihr Gesicht an seinen Arm. »Keine Sorge, ich habe einen großen, starken Mann, der mich beschützt. Er hat eine Waffe, und er weiß, wie man sie benutzt.«
     
    Das Klingeln des Telefons weckte ihn. Als beim Öffnen der Tür künstliches Licht ins Zimmer strömte, verkündete er, wach zu sein, und setzte sich auf. Rina sagte, Willy Brubeck habe eine offenbar dringende Nachricht.
    »Was gibt’s, Willy?«, fragte Decker.
    »Ich hatte gerade ein Telefonat mit Milfred Connors. Er ist bereit, mit uns zu reden.«
    »Gut.« Decker schaltete die Nachttischlampe an. »Wann?«
    »Heute Abend noch. Ich habe ihm gesagt, dass wir so schnell wie möglich kommen. Er lebt in Long Beach, deshalb sollten wir uns beeilen. Hole ich dich ab?«
    Deckers Verstand war noch benebelt. Er sah auf die Uhr auf seinem Nachttisch – Viertel vor acht. Er hatte sieben Stunden lang geschlafen. »Äh, gerne, klingt gut.«
    »Das klingt nicht nur gut, das ist gut, denn ich stehe unten vor deiner Tür.«
    »Was?« Decker reckte sich. »Ich brauche ungefähr zehn Minuten fürs Duschen und Anziehen. Warte drinnen auf mich.«
    »Das wiederum klingt gut für mich. Sag mal, Rabbi, backt deine Frau noch?«
    Decker lachte. »Es ist was vom Kuchen übrig, ich glaube, Schokoladensahnetorte. Nimm dir, so viel du willst.«
    »Ein Stück würde mir reichen.«
    »Also los. Ich bitte sie, Kaffee für dich aufzusetzen. Wir Arbeitstiere ernähren uns von Koffein und Zucker.«
     
    Anders als die sonstigen Küstenregionen wurden in Long Beach nie die spektakulären Grundstückspreise verlangt, die man aus anderen südkalifornischen Strandgemeinden gewohnt war. Wahrscheinlich lag das an dem eher industriellen und weniger beschaulichen Charakter der Stadt. Von der Interstate 405 aus hatte Decker eine Vogelperspektive auf die qualmenden Raffinerien, die umgeben waren von riesigen Parkplätzen. Das hieß nicht, dass es nicht auch hübsche Ecken gab: Bestimmt hatte man die alte Innenstadt mit ihren Hotels und dem berühmten Aquarium längst zur Touristenattraktion aufgemotzt. Dennoch bestanden die meisten Wohngebiete hier im Vergleich zu anderen Küstengebieten aus bescheidenen Häusern.
    Milfred Connors lebte in einem dieser für Kalifornien typischen Häuser – außen viel Stuck und ein Dach mit roten Ziegeln, das von einer Straßenlampe beleuchtet wurde. Es war einstöckig und stand auf einer unebenen Rasenfläche bar jeder Gartengestaltung. Der holprige Weg zum Haus führte auf eine zerfallene Veranda. Im Haus brannte Licht, also klingelte Decker. Der Mann, der die Tür öffnete, hatte hängende Schultern und war klapperdürr. Auf seinem Kopf wuchsen vereinzelte graue Haarbüschel, sein Gesicht wirkte lang und erschöpft. Sein Alter war wohl um die siebzig, plus minus fünf Jahre. Er trug ein weißes Hemd, bequeme Hosen und Hausschuhe. Er trat zur Seite, damit die Polizisten ins Haus kommen konnten.
    Das Wohnzimmer war spärlich möbliert und ordentlich aufgeräumt, mit einer geblümten Couch, einem verstellbaren Ledersessel und einem Flachbildfernseher auf einem Schreibtisch aus Sperrholz. Das Parkett sah mitgenommen aus, war aber aus radial geschnittener Eiche, wie Decker bemerkte, also der ursprüngliche Bodenbelag.
    »Nehmen Sie doch Platz.« Er bot ihnen die Couch an. »Möchte jemand Tee oder Kaffee?«
    »Nein, aber vielen Dank«, sagte Decker.
    »Für mich auch nichts, danke«, echote Brubeck.
    »Dann geben Sie mir noch fünf Minuten, um mir einen Tee zu machen.« Er verschwand und tauchte eine Minute später mit einem dampfenden Becher Tee wieder auf. Er setzte sich in seinen Sessel, ohne ihn bequem nach hinten zu verstellen. »Geht es bei dem Besuch um die Kaffey-Morde?«
    »Ja«, sagte Decker, »in gewisser Weise.«
    »Scheußliche Sache.«
    »Ja.« Decker wartete einen Augenblick. »Sie haben lange für die Firma gearbeitet.«
    »Dreißig Jahre.«
    »Haben Sie jemals mitbekommen, wie Guy mit seinem Bruder oder seinen Söhnen umgegangen ist?«
    »Andauernd.«
    »Wie würden Sie deren Verhältnis

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