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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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stellte den Becher auf dem Tisch ab.
    »Es blieb nicht bei den zwanzigtausend. Erst waren es zwanzig-, dann vierzig-, dann sechzigtausend. Als sie starb, stand ich mit hundertfünfzigtausend in der Kreide. Das ist viel Geld, wenn man bedenkt, dass meine gesamten Ersparnisse, meine Altersvorsorge und die meiner Frau völlig aufgebraucht waren. Mir gehörte nichts mehr außer dem Haus.«
    Connors rieb sieh die Augen.
    »Ich ging zu Mace und bot ihm an, für die Kreditrückzahlung das Haus zu verkaufen, aber er meinte, ich solle damit warten und nichts übereilen. Ich hab nicht darauf bestanden.« Eine lange Pause. »Er wies mich auch an, mir für eine Weile weiterhin Geld von der Firma zu leihen. Er sagte, es gebe da noch andere Leute in einer misslichen Lage. Ich müsse das Ganze noch ein bisschen länger laufen lassen. Und für meine Bemühungen werde er mir etwas von dem geliehenen Geld erlassen.«
    »Und Sie machten mit«, sagte Decker.
    »Ich hatte Schulden, und er war mein Boss. Wenn er sagte, weitermachen, dann machte ich weiter. Ich hab allerdings noch genug Mut aufgebracht, um ihn zu fragen, ob Guy damit einverstanden sei.«
    »Was hat er Ihnen geantwortet?«, fragte Brubeck.
    »Er sagte, Guy würde ständig absahnen. Insgesamt habe ich gefälschte Schecks im Wert von gut zweihunderttausend Dollar ausgestellt.«
    »Und das war okay für Sie?«, fragte Decker.
    Connors sah die beiden Detectives an. »Ich hatte zwei Jahre in der Hölle verbracht, und ich war hoch verschuldet. Also tat ich, was immer Mace sagte, und stellte keine Fragen. Jedenfalls spitzte sich die ganze Misere zu, als die Firma eine Bilanzprüfung hatte. Die Bücher mussten offengelegt werden. Die Unterschlagungen wurden entdeckt, das Finanzamt begann, Gelder von Kaffey Industries nachzufordern, und daraus ergab sich ein riesiger Rechtsstreit zwischen den Brüdern. Ich dachte, ich würde mit dem Schiff untergehen, aber Mace, Gott segne ihn, hat mich gedeckt.«
    »Wie?«, fragte Brubeck.
    »Er erklärte Guy, die Diskrepanzen hätten etwas mit den gestiegenen Materialkosten zu tun, irgendwas Blödes in der Art. Guy fiel nicht darauf rein – daher der Prozess. Aber egal, wie schlecht es für Mace aussah, er hat mich nicht an die Behörden verkauft. Ich war ihm wirklich dankbar dafür.«
    »Mr. Connors«, wandte Decker ein, »Mace wurde beschuldigt, fünf Millionen Dollar veruntreut zu haben. Ihr Anteil deckt diesen Betrag nicht gerade.«
    Connors zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hatte er dieselbe Vereinbarung noch mit ein paar anderen Buchhaltern geschlossen. Ich war nur einer von vielen.«
    »Sie waren in einer leitenden Position«, widersprach Brubeck.
    »Wie schon erwähnt, die Firma hatte ungefähr zwanzig Buchhalter in leitender Position. Jeder ist irgendwie verantwortlich für dieses oder jenes Projekt.«
    »Warum schmiss Guy seinen Bruder nicht aus der Firma, wenn Mace die Firma bestohlen hat?«
    »Genaues kann ich dazu nicht sagen, aber ich glaube, Mace hat nicht gelogen mit seiner Behauptung, Guy würde auch ständig absahnen. Da Guy der Vorstandsvorsitzende war, war er viel anfälliger für eine Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung als Mace. Es war wahrscheinlich billiger für Guy, ihn zu behalten, als ihn zu feuern.«
    »Also einigten sich die Brüder, und Mace wurde nach Osten versetzt.«
    »Ja, Sir«, sagte Connors, »und damit war das Ganze erledigt.«
    »Außer einer Sache«, entgegnete Decker. »Man hat Sie auch nach Maces Abgang noch dabei erwischt, Geld zu unterschlagen.«
    Connors hob beide Hände verteidigend in die Höhe.
    »Würden Sie uns das erklären?«
    »Man hat mich nie angeklagt.«
    »Sie haben Mace um einen weiteren Gefallen gebeten.«
    »Ich sagte ihm nur, dass ich mir eher eine Kugel in den Kopf jage, als ins Gefängnis zu gehen.«
    »Und er hat Sie gedeckt.«
    Er zuckte mit den Achseln.
    »Würden Sie uns bitte erklären, was passiert ist?«
    »Ganz einfach: Ich wurde erwischt.« Connors zuckte noch einmal mit den Achseln. »Manche Gewohnheiten lassen sich schwer ablegen.«

14
    Decker hatte einen Cappuccino und ein Croissant dabei und baute beides vor Rina auf, die er in seinem Büro installiert hatte. »Das Croissant ist von Coffee Bean, der Cappu aus dem Laden um die Ecke, halbes Koffein, mit Vollmilch.«
    »Perfekt.« Rina probierte einen Schluck. »Jetzt fehlt nur noch die Sonntagszeitung.«
    »Normalerweise liest du die Sonntagszeitung im Morgenmantel im Bett.«
    Rina trug eine weiche Flanellbluse

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