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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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»Jackson Pollock. Sein richtiger Vorname war Paul.«
    »Oha, der ist ziemlich berühmt«, sagte Oliver. »Sein Vater war Farmer?«
    »Ja, Detective, das war er.«
    »Das Gemälde ist sehr wertvoll, Mrs. Merry«, klärte Marge sie auf.
    »Oh ja, das ist es. Und bitte nennen Sie mich Gladys.«
    »Haben Sie keine Angst vor einem Diebstahl?«, wollte Marge wissen.
    Gladys schüttelte den Kopf. »Die Leute hier, die es sehen, denken, eins meiner Enkelkinder hätte es gemalt.« Sie starrte auf das Bild. »Ich mache mir nicht die Mühe, sie zu korrigieren.«

21
    Alejandro Brands letzte bekannte Adresse war in Pacoima, Deckers ehemaligen Jagdgründen in Foothill. Pacoima, eine Vorstadt mit ungefähr hunderttausend Einwohnern, gelangte zu Berühmtheit – mal abgesehen von einem Flugzeugabsturz im Jahre 1957, bei dem Kinder auf einem Schulhof ums Leben kamen – durch ihre Highschool und den Schüler Ritchie Valens, einen aufstrebenden Popstar der fünfziger Jahre. Die Karriere des armen Jungen endete abrupt, als er 1959 gemeinsam mit Buddy Holly und J. P. Richardson, genannt Big Bopper, beim Absturz einer viermotorigen Sportmaschine in Iowa starb. Pacoima Junior High wurde in Pacoima Middle School umbenannt, aber das blieb so ziemlich der einzige Fortschritt in dieser Stadt. Sie war immer noch eine Hochburg der hispanischen Arbeiterklasse und durchzogen von Kriminalität. In dieser Gegend waren Industriebetriebe und Lagerhallen weit verbreitet, aber es gab auch ein paar Einkaufsmöglichkeiten: Kleidungsdiscounter, Spirituosenläden, Mini-Märkte, Fast-Food-Ketten, Waschsalons, Gebrauchtwagenhändler und das typische Ethno-Restaurant. Hier war man knapp bei Kasse, außer am Freitagabend. Dann machten die Bars das große Geschäft. Als Decker durch die breiten Straßen fuhr, verlangsamte er das Tempo, um die harten Jungs zu Studieren, die die Bürgersteige oder die verwilderten Grundstücke bevölkerten. Sie posierten aggressiv und musterten ihn.
    Brands Adresse gehörte zu einem Wohnhaus, das in den fünfziger Jahren mit glitzerndem Gipsputz und einem blauen Schild »The Carribean« versehen worden war: zwei Stockwerke voll Niedergeschlagenheit mit Wäsche auf den Balkonen. Decker fand problemlos einen Parkplatz und ging dann zu einem Tor ohne Außenklinke. Es war niedrig genug, dass er seinen Arm darüberheben und den innen angebrachten Türknauf drehen konnte. Im Hof befand sich ein sauberer Pool, der gerade von einer Menge Kinder im Grundschulalter benutzt wurde. Auf Plastiksonnenliegen zurückgelehnt, quasselten einige Frauen in Badebekleidung miteinander, während sie an ihrer Sommerbräune arbeiteten. Die Damen schauten Decker misstrauisch entgegen.
    Er wählt eine Frau nach dem Zufallsprinzip aus – eine Latina um die dreißig, mit kurzen schwarzen Haaren, dunklen Augen und einem üppigen Körper, der aus ihrem Bikini quoll. Er sagte ihr auf Spanisch, er sei Polizist – er zückte kurz die Dienstmarke – und suche Alejandro Brand.
    Die Frau antwortete, indem sie die Lippen schürzte: »Er bedeutet Ärger.«
    Ihre Freundin, die das Gespräch mitangehört hatte, mischte sich ein. Sie war älter und schwerer und trug ein schulterfreies Top und abgeschnittene Shorts. »Sehr großen Ärger«, pflichtete sie ihr bei. »Raul, hör auf, so grob mit deiner Schwester umzuspringen, lass sie in Ruhe!« An Decker gewandt sagte sie: »Er verkaufte Drogen, in der Wohnung seiner Mutter.«
    »Und als Mrs. Cruz gestorben war, da trieb er’s noch schlimmer. Wir haben die Polizei gerufen, aber sie haben uns jedes Mal gesagt, dass sie nicht viel machen können, außer es zeigt ihn jemand an.«
    »Schließlich hat’s in der Wohnung gebrannt. Fast wäre das ganze Haus abgefackelt.«
    »Immerhin war die Feuerwehr schnell da, gracias a Dios. « Sie bekreuzigte sich.
    Decker dachte an ein Meth-Labor und all seine entzündlichen Komponenten. »Sind Ihnen merkwürdige Gerüche aus der Wohnung aufgefallen?«
    »Wer geht da schon so nah ran?«
    »Was ist mit dem Müll? Haben Sie Frostschutzmittelbehälter gefunden, Rohrreiniger, Lauge oder vielleicht Jod?«
    »Ich schnüffle nicht in anderer Leute Müll rum«, sagte Lady Nummer 2. »Keine Ahnung, was er da gemacht hat, und jetzt interessiert’s mich nicht mehr. Ich weiß nur, dass wir jetzt unsere Ruhe haben.«
    »Obwohl es in der Wohnung K schon komisch zugeht«, sagte ihm Lady Nummer 1.
    »Immer noch besser als bei Alejandro. Üble Kerle gingen da ein und aus. Ich musste höllisch auf

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