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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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belauscht hat.«
    »Bestimmt belauscht Harriman eine Menge Leute. Und das hat ihn überhaupt erst in Schwierigkeiten gebracht. Du kannst die Verbrecheralben durchsehen, mehr nicht. Bitte nimm Rücksicht auf die Gefühle deines erschöpften Ehemanns und verstricke dich nicht tiefer in die Sache, okay?«
    »Hör auf, dir Sorgen zu machen, Peter, ich versuche ja nur zu helfen.«
    Der Weg zur Hölle und so weiter und so weiter. »Ich weiß, Schatz. Wir sehen uns um drei.«
    »Wir haben eine Verabredung. Ich bringe einen Kuchen fürs Revier mit. Wenn du brav bist, bekommst du ein Stück.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann bekommst du kein Stück Kuchen und betrachtest das Ganze als den Beginn deiner siebzigmillionsten Diät. So oder so, du kannst nur gewinnen.«
     
    Marcus Merry beförderte sie in einem 1978er Ford Bronco Ranger mit 164.000 Kilometern auf dem Buckel. Zu dritt hatten sie sich in eine Kabine gequetscht, die eigentlich für zwei Personen entworfen worden war. Er verkündete, zuerst noch einen Zwischenstopp einzulegen, und fuhr mit ihnen übers offene Land, bis er mitten im Nichts vor einer Scheune anhielt.
    »Muss nur gerade ein bisschen was ausladen.«
    »Brauchen Sie Hilfe?«, fragte Marge.
    »Hinten drauf sind sechs Kisten Obst und Gemüse. Falls Sie eine davon reintragen wollen, habe ich nichts dagegen.«
    »Was musstest du auch fragen«, flüsterte Oliver ihr zu.
    »So kommen wir schneller zum Sheriff.« Sie stieg aus dem Auto und zog eine Kiste Zwiebeln über die Ladeklappe. »Wo sind wir hier, Marcus?«
    »Lokale Lebensmittel-Kooperative. Obwohl hier ja alles wächst, baut nicht jeder Farmer alles an. Auf die Art und Weise tauschen wir einfach untereinander, was wir brauchen.« Marcus war für sein Alter ziemlich fit. Innerhalb von fünf Minuten waren die sechs Kisten mit Zwiebeln und Knoblauch ausgeladen, und Marcus bekam Punkte auf seinem Konto dafür angerechnet. »Mir sind die Punkte langsam ausgegangen. Jetzt kann Gladys wieder einkaufen.«
    Nachdem sich alle wieder in die Fahrerkabine gezwängt hatten, fuhr Marcus in die »Stadt«. Die Hauptstraße bestand aus zwei Spuren und Ladenfronten auf beiden Seiten: ein Bekleidungsgeschäft, ein Gemischtwarenladen, ein Supermarkt, ein Stoffladen, eine Bank, ein Gebrauchtwagenhändler und ein Autozubehörladen mit einem Riesenschild »Traktorenteile« vor der Tür. Es gab außerdem zwei Baumärkte, ein Filmtheater, ein paar Familienrestaurants und einige Bars für die Männer.
    Das örtliche Gericht und Gefängnis war das letzte Haus an der Hauptstraße. Es war im föderalistischen Stil gebaut und weiß verputzt und nicht besonders groß für ein Justizgebäude, ließ aber seine Mitbewerber an der Straße wie Zwerge aussehen.
    Das Büro des Sheriffs befand sich im zweiten Stock, mit einer Aussicht über eine grüne Reihe flacher Äcker. Am Empfang saß eine ältliche Dame mit bläulichen Haaren, die teilweise von einem Barett bedeckt wurden. Das Rot wiederholte sich im Kleid der Frau und auf ihren Fingernägeln. Sie streckte ihnen eine lange, mit Altersflecken übersäte Hand entgegen. »Edna Wellers. Und Sie müssen die Polizisten-Freunde von Willy sein.«
    Marge lächelte. So wie Edna »Polizisten-Freunde« gesagt hatte, klang es, als ob sie für einen Spielenachmittag mit Willy nach Ponceville gekommen wären. »Ja, das sind wir. Nett, Sie kennenzulernen.«
    Edna sah Oliver an. »Tja, Sie sind ein wirklich attraktiver Mann. Sind Sie verheiratet? Ich habe eine Tochter. Geschieden, aber ihre Kinder sind schon groß.«
    »Vielen Dank«, erwiderte Oliver, »ich bin zur Zeit vergeben.«
    Sie musterte ihn gründlich. »Ich schätze, Sie könnten mehr als eine zur gleichen Zeit beglücken. Oder etwa nicht, Marcus? Das siehst du doch auch so.«
    »Edna, das reicht. Sie sind hier, um zu arbeiten. Hol jetzt bitte Sheriff T, damit sie ihr Flugzeug nachher pünktlich erreichen.«
    »Wann müssen Sie wieder weg, mein Hübscher?«
    »Heute Abend«, antwortete Oliver.
    Edna machte ein langes Gesicht. »So’n Mist!«
    »Wo ist T, Edna?«
    »Er ist noch nicht wieder zurück.« Und an Oliver gewandt: »Können Sie einen Tag dranhängen?«
    »Diesmal leider nicht.«
    »Also kommen Sie wieder?«
    »Er kommt nicht wieder, Edna«, mischte Marcus sich ein. »Sie arbeiten an einem sehr wichtigen Mordfall unten im Süden.«
    »Diese reichen Leute, oder? Für die Rondo gearbeitet hat. Sie sollten mit mir reden. Ich lebe hier schon länger als irgendwer sonst. Das siehst du doch

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