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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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haben, und plötzlich versuchten sie, mich um den Finger zu wickeln. Wendy … sie weinte und weinte. Ihr glaubte ich, dass sie wirklich etwas für ihn empfand. Dagegen die Eltern – ha! Der Junge konnte als Weißer durchgehen. Das war alles, was die interessierte.«
    Marge nickte.
    »Sie hatten keine rechtliche Grundlage, den Jungen zurückzubekommen. Doch es gab auch noch so etwas wie moralische Gründe. Ich hatte Mitleid mit dem Mädchen. Ich hatte meinen Sohn verloren, und sie hatte Gefühle für ihren kleinen Sohn. Das Sorgerecht wollte ich nicht aufgeben – nie und nimmer –, aber ich sagte dem Richter, dass wir vielleicht eine Einigung treffen könnten.«
    Er trank seinen Becher aus und zeigte beim Lächeln seine gelben Zähne. »Und das haben wir dann auch. Sie bekam ihn jedes zweite Wochenende und jeden Mittwoch über Nacht. Als er zur Schule musste und nicht mehr in der Stadt übernachten konnte, kam sie den ganzen Weg hergefahren, ging mit ihm abends essen und fuhr den ganzen Weg wieder zurück. Um ehrlich zu sein, mit zunehmendem Alter wurde er auch ziemlich schwierig, und ich hatte gegen die Entlastung nichts einzuwenden. Als der Junge acht Jahre alt war, hat sie geheiratet, wurde Anwältin und bekam Kinder. Trotzdem hielt sie immer den Kontakt zu Neptune. Jedes zweite Wochenende und jeden Mittwoch, man konnte die Uhr nach ihr stellen. Ich war der Vater des Jungen, aber sie war ihm eine gute Mutter.«
    »Wo lebt sie jetzt?«, fragte Oliver.
    »Als Neptune achtzehn wurde, zog sie mit ihrem Mann nach Osten. Sie schreibt mir jedes Jahr zu Weihnachten. Sie ruft mich an meinem Geburtstag an. Sie ist eine liebenswerte Frau.« Seine Augen wurden feucht. »Man kann nie wissen, wie jemand ist. Deshalb gibt es so etwas wie eine zweite Chance.«
    Marge schlug eine Seite auf ihrem Block um. »Was machte Neptune nach seinem Highschool-Abschluss?«
    »Ich fand, er hatte Chancen, aufs College zu gehen. Stattdessen wurde er Polizist beim Oakland Police Department.«
    »Direkt nach der Highschool?«
    »Ja, gleich danach.«
    »Wissen Sie, wie er den Job bei Mr. Kaffey bekommen hat?«, fragte Oliver.
    »Keine Ahnung. Er hat mir nie etwas gesagt, aber ich vermute, er wollte nach L. A. ziehen, um Schauspieler zu werden. Das richtige Aussehen dafür hat er ja.«
    Marge und Oliver nickten.
    »Neptune gefiel der Job«, sagte Porter Brady. »Er verdiente gutes Geld. Kaufte sich ein Haus und einen neuen Porsche – von seinem Halbbruder in St. Louis.« Ein Lächeln. »Er lässt es sich gut gehen.« Dann schüttelte der alte Mann den Kopf. »Ich habe Mitleid mit meinem Jungen. Er ist ein Nervenbündel, auch wenn er das vor mir verheimlichen will.«
    »Hat er mit Ihnen über die Morde gesprochen?«, fragte Oliver.
    »Nicht viel. Nur dass ihm ein Insider alles versaut hat.«
    Marge versuchte, ihre Aufregung zu verbergen. »Hat er einen Namen erwähnt?«
    »Martin Irgendwas …«
    »Rondo Martin?« Als er nickte, fuhr Marge fort: »Was hat er über ihn gesagt?«
    »Mal nachdenken.« Porter Brady starrte schweigend in seinen leeren Teebecher. »Nur dass Martin ihm alles versaut hat und dass er verschwunden ist. Wenn die Polizei ihn erst mal findet, meinte er noch, dann wissen sie, wer das getan hat.«
    »Wann hat Ihnen Neptune das gesagt?«
    »Ich weiß nicht … vielleicht gleich danach.« Porter Brady stand langsam von der Couch auf. Als deutlich wurde, dass es ihm Mühe bereitete, erhob sich Marge und reichte ihm eine Hand.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    »Na ja, wenn Sie mich schon so fragen, dann könnten Sie mir mehr Tee mit einem Schuss Milch holen.«
    »Kein Problem.« Sie kochte ihm einen frischen Becher und stellte ihn auf einen Beistelltisch. »Wissen Sie noch, wann Sie in der Mordnacht den Anruf mit den Neuigkeiten erhielten?«
    »Ich hab geschlafen, kleines Fräulein, und das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass Neptune mich wachrüttelt und sagt, es gebe einen Notfall und er müsse sofort weg.«
    »Dürften wir uns Ihre Telefonlisten ansehen?«, fragte Oliver.
    »Sie können eine Kopie haben, aber das wird Ihnen nichts nützen. Neptune benutzte immer sein Handy. Das Ding klebt ewig an seinem Ohr, selbst wenn wir gerade das Spiel anschauen.«
    »Sie haben wohl recht«, sagte Marge. »Er hat wahrscheinlich nicht Ihr Telefon benutzt. Aber mein Boss schätzt Gründlichkeit.«
    »Sie können eine Kopie haben, sobald sie da ist.«
    »Wir können auch einfach die Telefongesellschaft anrufen«, sagte

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