Decker & Lazarus - 18 - Missgunst
von der Arbeit weg und versucht, zu ihr ins Haus zu kommen und mit ihr Sex zu haben. Ignacias Pepe, wer zum Teufel das auch sein mag. Es gibt da einfach zu viele von denen, um am Ball zu bleiben. Immer, wenn ich gerade weiß, wer hier wohnt, zieht einer aus und ein anderer nimmt seinen Platz ein. Sie sagt, Ignacias pflückt Erdbeeren auf dem Feld der McClellan-Farm. Ich geh da mal rüber und rede mit dem Abschaum. Der soll seinen Pimmel in der Hose behalten, wenn er ihn nicht eingelegt in einem Weckglas wiederfinden will.«
Die drei bestiegen wieder den Suburban.
»Auf dem Weg zu Ardes McClellans Farm komme ich bei Marcus vorbei. Sie haben ja noch andere Sachen zu erledigen, wie wär’s also, wenn ich Sie dort absetze?«
»Das wäre gut«, sagte Oliver. »Edna, Ihre Sekretärin, erzählte, dass sich Rondo in der nördlichen ciudad herumgetrieben hat. Sieht es da anders aus als hier?«
»Austauschbar. Wünschte, ich könnte Ihnen mehr über den Mann erzählen, aber Sie wissen ja, wie das ist. Wenn jemand keinen Ärger macht, suchst du ihn auch nicht.«
»Vielen Dank, dass Sie uns mitgenommen haben. Wir haben zwar nicht viel über Rondo Martin in Erfahrung gebracht, aber dafür haben wir jetzt ein aufschlussreiches Bild von der Stadt.«
»Dieser Ort ist nicht mehr als ein Fliegenschiss, aber mir gefällt es hier. Endlose Felder und ein weiter blauer Himmel. Ich kann hier meine Arbeit machen, ohne dass die Ärsche von oben mir sagen, was ich zu tun habe.«
»Jetzt haben Sie uns ertappt.«
»Nicht dass ich niemandem mehr Rede und Antwort stehe«, sagte T. »Da sind noch der Bürgermeister und der Stadtrat, aber meistens kümmern die sich um ihren Kram und überlassen mir Recht und Ordnung.«
»Gut für sie wie für Sie«, sagte Marge.
»Genau, man muss immer jemandem Rede und Antwort stehen, außer man ist Gott. Vermutlich muss der sich vor keinem mehr rechtfertigen, aber ich habe ihn noch nie getroffen, also wäre ich mir da nicht sicher.«
Diese Frau war hartnäckig und hätte eine gute Polizistin abgegeben. Sie sah zu Decker auf und sagte: »Diesmal geht es nicht so leicht wie bei Brand. Es springt mich kein Gesicht an.«
»Dann ist er vielleicht nicht drin.«
»Er hatte ein BXII-Tattoo auf dem Arm.«
»Er gehört also zur Bodega-12th-Street-Gang, aber das heißt nicht, dass er auch hier in den Alben steht. Erzwing es nicht, Rina. Es ist schon nach fünf. Vielleicht sollten wir aufhören.«
Sie schloss das Album. »Es tut mir leid.«
»Wieso denn? Du hast ganz sicher deinen Beitrag geleistet.« Decker blickte wieder auf die Uhr. »Ich muss noch ein paar Dinge erledigen und komme in circa einer Stunde nach Hause.«
»Okay.« Sie stand auf und gab ihm einen Kuss. »Bis später.«
»Ich bringe dich noch zur Tür.«
»Das musst du nicht. Ich kenne den Weg. An die Arbeit!«
»Danke für den Kuchen, Rina. Er hat den Jungs gut geschmeckt.«
»War mir ein Vergnügen. Nach all den Jahren Kuchenbacken ist es schwer, mich vom Herd zu entwöhnen. Meine Backaktionen fürs Revier verhindern, dass ich auf Entzug komme.«
»Wann immer du einen Jieper hast, freuen sich alle hier.«
Rina lächelte. Gerade als sie aus der Tür trat und zur U-Bahnstation wollte, sah sie Harriman auf sich zukommen. Sie zwang sich weiterzugehen, und er schritt wortlos an ihr vorbei. Sie spürte ein Ziehen im Bauch – war sie unhöflich gewesen?
Misch dich nicht ein, dachte sie. Sie hörte nicht immer auf ihren Bauch, aber die Bilder von all dem verspritzten Blut ließen sie einen Moment innehalten.
Der Umweg zu den ciudads brachte Oliver und Marge in Zeitbedrängnis. Da die Fahrt von Ponceville nach Oakland auch ein paar Stunden dauern würde, war an ein richtiges Abendessen nicht zu denken. Sie aßen im Auto ein paar Thunfisch-Sandwiches und erreichten die Bay Area so, dass ihnen noch eine knappe Stunde blieb, um Porter Brady anzurufen und ein Treffen mit ihm zu vereinbaren. Die Detectives gingen davon aus, dass ein frisch am Herzen operierter Mann sich am ehesten zu Hause aufhielt, und waren deshalb nicht überrascht, als er beim dritten Klingeln den Hörer abnahm.
»Warum wollen Sie mit mir reden?« Porter klang genervt. »Ich habe der Polizei schon gesagt, dass Neptune bei mir war. Wir haben Telefonlisten, die das beweisen.«
»Ein persönliches Gespräch mit Ihnen würde uns weiterhelfen«, sagte Marge.
»Wieso denn? Der Junge hat mir nie die geringsten Schwierigkeiten bereitet.« Eine Pause. »Weiß mein Sohn,
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