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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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krakenartiges Geschöpf, das im Verborgenen lebt. Hin und wieder kommt sie heraus, labt sich an unserem Blut und stellt so viel Unheil an, wie sie nur kann. Dann versteckt sie sich wieder, bis Tiamat sie das nächste Mal braucht.«
    Tiamat. Da war der Name wieder. »Sie braucht Vollstrecker?« So wie sie uns am Strand zugesetzt hatte, fiel es mir schwer zu glauben, dass sie überhaupt bei irgendetwas Hilfe brauchte.
    »Ich würde sagen, es geht ihr mehr ums Wollen als ums Brauchen. Sie erleichtern ihr die Arbeit.«
    Angewidert betrachtete ich das Geschöpf. Jetzt, wo ich wusste, dass es von menschlichem beziehungsweise halb menschlichem Blut lebte, empfand ich noch größere Abscheu als zuvor. »Mir ist immer noch nicht klar, wie ein gigantischer blutsaugender Krake jemandem das Leben erleichtern kann.«
    »Du weißt eben nicht genug über Tiamat.«
    »Das stimmt. Das tue ich nicht.« Ich warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Wird sich das jemals ändern?«
    »Auf jeden Fall. Aber...«Er wurde ernst. »Willst du das wirklich, Tempest? Ich habe dir bisher nichts erzählt, denn wenn du erst einmal Bescheid weißt...«
    Mir wurde ganz mulmig zumute bei seinen Worten, ich bemühte mich aber, sie mit einem Scherz abzutun. »Wie? Kommt jetzt die Nummer mit >Ich könnt’s dir sagen, aber dann müsste ich dich hinterher töten?<«
    Kona machte ein ratloses Gesicht und fing dann an zu lachen. »Bist du immer so theatralisch?«
    »Eigentlich nicht. Aber wenn ich von bösen Wasserhexen angegriffen werde und danach die ganze Nacht durchschwimme, bringt das meine theatralische Ader zum Vorschein. Außerdem kannst du Top Gun nicht einfach so abtun.«
    »Top Gun?« Er wirkte noch ratloser.
    »Na, du weißt schon. Tom Cruise, Kelly McGillis, schnelle Flugzeuge, San Diego?« Er schüttelte den Kopf und ich täuschte Entsetzen vor. »Wie kannst du diesen Film nicht kennen? Aus ihm stammt der Spruch mit dem hinterher töten.«
    »Ach so. Den habe ich wohl verpasst.«
    Natürlich hatte er das. Gab es hier überhaupt Filme? Alles andere wirkte so normal, so menschlich, da vergaß man leicht, dass sich nicht alles übertragen ließ.
    »Erzähl es mir einfach«, sagte ich schließlich. »Ich habe dir das Leben gerettet. Du bist mir was schuldig.«
    »Schön, wenn man andere Leute mit seiner Selbstlosigkeit erpressen kann. Vielleicht hättest du mich lieber fragen sollen, bevor du mich rettest. Mit meinem Leben als Karotte, die man dem Esel vors Maul hält.«
    »Das hätte ich auch, aber du warst bewusstlos.«
    »Ja, stimmt. Jetzt erinnere ich mich.«
    »Freut mich zu hören. Spuck’s aus.«
    Mit blitzenden Augen neigte er den Kopf und ich spürte, wie mir der Atem stockte. Würde er mich wieder küssen? Würde ich es zulassen?
    Doch am Ende hob er nur die Hand, berührte eine meiner Locken und zupfte sanft an ihr. »Also, was willst du wissen?«
    Es war nicht leicht, bei der Sache zu bleiben, wenn er mir so nah war, aber ich hatte zu lange darauf gewartet, um die Gelegenheit verstreichen zu lassen. »Fangen wir damit an, dass du gesagt hast, die Lusca würde Tiamat die Arbeit erleichtern. Welche Art von Arbeit hat sie, dass sie solche Geschöpfe braucht?«
    »Okay, Arbeit war vielleicht der falsche Ausdruck. Ich glaube, ich hätte besser ihre >Absichten< sagen sollen.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Über den Pazifischen Ozean zu herrschen und alles, was darin ist.«
    Seine Worte lösten ein merkwürdiges, summendes Vibrieren in mir aus, das sich anfühlte, als würde ich gleich auseinander brechen. Noch ein Argument gegen das Nixendasein: Ich hatte die Nase gestrichen voll davon, dass mein Körper ständig ohne jede Vorwarnung ausflippte. Ich meine, war es denn zu viel verlangt, eine simple Unterhaltung zu führen, ohne zu vibrieren wie eine riesige Stimmgabel?
    Kona schien mein Unbehagen nicht zu bemerken und ich hatte nicht vor, ihn darüber in Kenntnis zu setzen. Jetzt, wo er endlich den Mund aufmachte, wollte ich ihn durch nichts ablenken.
    Ich streckte die Hand aus und fuhr mit dem Finger über die enthauptete Nixe auf dem Wandteppich. Ihr Nixenschwanz war leuchtend grün wie der meiner Mutter. »Nur über den Pazifischen Ozean, wie?«
    »Im Moment. Ich bin sicher, dass ihr Plan langfristig die Eroberung aller sieben Weltmeere umfasst.«
    »Aber hier fängt sie an.«
    »Ja.«
    »Was ist sie?«
    »Ich weiß nicht genau, wie ich dir das erklären soll.«
    »Dann gib dir Mühe.«
    »Schon gut, schon gut. Sei nicht gleich so

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