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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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aber sie wollen kein Risiko eingehen beim Erben von -
    Er brach abrupt ab. Dem Erben von was?, fragte ich, während ich durch den silbrigen Sand lief, der vermutlich seinen Privatstrand darstellte. Was ein ziemlicher Schock war, weil ich mich daran gewöhnt hatte, ihn mir als eine Art Surfnomaden vorzustellen, der nichts besaß als sein Brett.
    Blinzelnd betrachtete ich das Schloss. O Mann, da war ich aber gründlich auf dem Holzweg gewesen.
    Als ich mich umsah, begann ich mich zu fragen, wie weit ich wohl auf Abwege geraten war. Die Sonne hier schien hell und golden. Der Ozean war blau und kristallklar. Er erinnerte mich an die Inseln, die wir im letzten Sommer besucht hatten und plötzlich fiel mir Konas Weigerung ein, sich räumlich zuordnen zu lassen, als ich ihn wegen seines Namens ausgefragt hatte. Hatte mich meine kopflose Flucht gestern Nacht bis zu den Pazifischen Inseln geführt?
    Nicht wirklich.
    Grrr. Er war wieder in meinem Kopf. Ist denn keiner meiner Gedanken tabu?
    Keine Ahnung. Welcher soll es denn sein?
    Wie konnte ich nur vergessen, wie fies Kona war? Es machte ihm wieder einmal Riesenspaß, mich zu quälen.
    Also, wenn ich nicht in Tahiti bin, wo bin ich dann?, wollte ich wissen.
    Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Man findet uns auf keiner Landkarte - jedenfalls auf keiner menschlichen Landkarte.
    Was soll denn das schon wieder heißen ? Je mehr ich mich aufregte, desto schneller marschierte ich. Ich war schon fast beim Schloss.
    Mach dir keine Gedanken.
    Ich knirschte mit den Zähnen. Ich bin kein Idiot, weißt du. Also hör auf, mir den Kopf zu tätscheln und mir zu sagen, dass ich ein braves Mädchen sein soll. Du hast mir Antworten versprochen und du wirst sie mir geben.
    Er lachte. Du bist wirklich eine harte Nuss, weißt du das? So, wie er das sagte, klang es wie ein Kompliment.
    Das war auch notwendig.
    Das gehört mit zu dem, was ich an dir am liebsten mag. Du wirst es brauchen, wenn ...
    Wenn du weiter jeden Satz mittendrin abbrichst, mache ich Hackfleisch aus dir, sobald ich dich in die Finger kriege.
    Uuh, mir schlottern die Knie.
    Das sollten sie auch.
    Ach was, du hast dich für meine Rettung viel zu sehr ins Zeug gelegt, um mich jetzt umzubringen.
    Verlass dich lieber nicht darauf. Ich kam zur Tür und streckte die Hand aus. Ich habe für dich zwar einem Krakenschwarm die Stirn geboten, aber das heißt nicht, dass du mich um den Finger wickeln kannst. Im Gegenteil -
    Die Tür schwang auf, ehe ich den Knauf packen konnte. Ein Mann von etwa fünfzig Jahren stand auf der anderen Seite der Schwelle. Obwohl er Schlabbershorts und ein Surfershirt aus der Kollektion meines Vaters trug, hätte man ihn glatt für Alfred halten können, den supersteifen Butler von Batman. Mit diesem Film kannte ich mich aus: Rio und Moku sahen ihn sich etwa zehnmal pro Woche an.
    In seinem Blick lag so viel Missbilligung, dass ich wütend wurde. Ich hatte wirklich zu viel durchgemacht, um mich jetzt mit irgendwelchen Attitüden abzugeben. Doch dann erinnerte ich mich. Mein Körper war von blauen Flecken übersät und blutete stellenweise und ich stand vor der Tür mit nichts als meiner Unterwäsche am Leib.
    Diese Erkenntnis veranlasste mich, verdrossen an mir herabzuschauen, doch ein Blick genügte, um auch das sofort zu bereuen. Ich stand vor der Tür mit nichts als meiner komplett durchsichtigen Unterwäsche am Leib, musste es heißen. Schluck!
    Verlegen verschränkte ich die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass er mich hereinbat - oder zum Teufel jagte. Er tat nichts von beidem, sondern starrte mich einfach an, bis ich mich vor Verlegenheit wand. Als ich die angespannte Stille nicht länger ertrug, murmelte ich schließlich: »Ich bin Tempest. Ich muss zu Kona.«
    Seine Augen weiteten sich, als er meinen Namen hörte, und seine hochmütig geschürzten Lippen entspannten sich ein wenig. »Gewiss. Kommen Sie herein.« Er trat von der Tür zurück, winkte mich hinein und beäugte dann mit offensichtlichem Widerwillen meine sandigen Füße. »Ich hole Ihnen etwas zum Abtrocknen.« Und zum Säubern - das sagte er zwar nicht, aber es war zweifellos mitgemeint.
    »Das wäre toll.« Ich hätte ihm gern gesagt, wo er sich seine unverhohlene Abscheu hinstecken konnte, aber meine Lage erschien mir dafür nicht unbedingt passend. Schließlich konnte ich Kona nicht in Unterwäsche gegenübertreten.
    Warum nicht? Mir macht das nichts aus. Ich konnte ihn förmlich lächeln sehen.
    Das kann ich mir

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