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Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer

Titel: Deebs, Tracy - Tempest - 01 - Tochter des Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scotty
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Quere kam. Jemand musste sie aufhalten und deine Mutter hat es getan. Sie ist eine Heldin.
    Eine Heldin, so so. Das Wort hatte einen schlechten Beigeschmack.
    Ich stieß mich kräftig mit den Beinen ab, weil ich es in Konas Nähe plötzlich nicht mehr aushielt. Sie mochte ihn benutzt haben, war vielleicht sogar bereit gewesen, tatenlos dazusitzen und zuzusehen, wie er starb. Das ging auf ihr Konto.
    Aber er hatte es zugelassen. Er hatte mit mir und meinen Freunden rumgehangen und dabei die ganze Zeit einen heimlichen Plan verfolgt. Er hatte mich geküsst und dabei hinter meinem Rücken mit der Mutter, die mich verlassen hatte, unter einer Decke gesteckt. Er hatte mir gesagt, wir würden zusammengehören, es aber nicht für nötig befunden, mir zu erzählen, was ich wissen musste, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
    Unvermittelt wandte ich mich zu ihm um: In welcher Richtung liegt San Diego?
    Er schaltete sofort. Nein. Tempest, bitte. Tu das nicht.
    Ich lasse mir von dir nicht sagen, was ich zu tun und zu lassen habe. Entweder zeigst du mir den Weg nach Hause oder ich schwöre, dass ich so lange durch diesen gottverdammten Ozean geistere, bis ich ihn gefunden habe.
    Das ist doch lächerlich. Wir haben es schon so weit geschafft. Ich bringe dich ins Territorium deiner Mutter und dann versuchen wir, alles zu klären.
    Was gibt es da zu klären? Sie hat mich benutzt. Und du auch.
    So war es nicht.
    Ach ja? Dann lass mal hören, wie es war. Ich bin ganz Ohr.
    Sie ist zu mir gekommen und hat erzählt, dass dein siebzehnter Geburtstag bevorsteht. Sie hat mich gebeten, nach dir zu schauen, mehr nicht. Damit dir nichts geschieht.
    Und du hast einfach zugestimmt?
    Ja.
    Warum?
    Weil Cecily mich darum gebeten hat. Du weißt nicht, was sie für unser Volk bedeutet. Weil sie deine Mutter ist, siehst du sie nicht als das, was sie wirklich ist. Ich konnte es ihr nicht abschlagen.
    Also darum ging es die ganze Zeit, sagte ich. Du hast versucht, mich deiner verehrten Cecily zuliebe zu beschützen?
    Nein! Er drehte sich um und fuhr sich mit der Hand frustriert durch die Haare. Am Anfang vielleicht, aber nicht, nachdem ich dir am Strand begegnet bin. Nicht, nachdem wir uns geküsst hatten.
    Ratlos starrte ich ihn an. Ich weiß nicht, was ich glauben soll.
    Bist du es dir dann nicht schuldig, es herauszufinden?
    Diese Worte beruhigten mich, wie nichts sonst es vermocht hätte. Vielleicht lag es daran, dass er nicht versuchte, mich davon zu überzeugen, dass er die Wahrheit sagte oder dass er und meine Mutter unschuldig seien. Zum ersten Mal, seit diese ganze verworrene Geschichte angefangen hatte, stellte sich bei mir das Gefühl ein, vielleicht selbst ein wenig Kontrolle darüber zu haben, wie sie endete.
    Na gut, sagte ich.
    Na gut?
    Du hast gewonnen. Ich bleibe noch und treffe meine Mutter. Ich will versuchen, dieser Geschichte auf den Grund zu gehen, bevor ich eine Entscheidung fälle.
    Sein strahlendes Grinsen war so breit, dass es der Sonne Konkurrenz machte. Er packte mich und drückte mich fest an sich, bevor ich auch nur daran denken konnte, zu protestieren.
    Dann ließ er mich los, schob mich hinter sich und ehe ich ihn fragen konnte, was los war, merkte ich, dass er mich gar nicht mehr beachtete. Stattdessen starrte er angestrengt in die Feme.
    Ich konnte nicht das Geringste erkennen. Anscheinend war die Sehkraft von Wassernixen, die sicher nicht schlecht war, längst nicht so ausgeprägt wie die der Selkies. Doch kurz darauf sah ich, was er anstarrte: Fünf Selkies schwammen durch das Wasser direkt auf uns zu. Jedenfalls hielt ich sie für Selkies. Sie waren in menschlicher Gestalt und atmeten unter Wasser, genau wie Kona.
    Wer sind die?, flüsterte ich und schwankte zwischen Angst und Neugierde.
    Kona gab keine Antwort, sondern starrte angestrengt in die Dunkelheit. Als sie näher kamen, sagte er lächelnd: Das sind meine beiden jüngsten Brüder, Ari und Oliwa, und ein paar ihrer Freunde.
    Deine Brüder? Überrascht sah ich ihn an. Was machen sie so weit hier draußen? Auch wenn wir heute einige Male hin und her geschwommen waren, schätzte ich, dass wir mehrere Hundert Kilometer von Konas Schloss entfernt sein mussten.
    Wir sind nicht wie Menschen, Tempest. Der Ozean ist zwar in Territorien aufgeteilt, aber die sind riesig und wir durchstreifen sie gem. Uns jeden Tag auf den gleichen zwanzig, dreißig Quadratkilometern tummeln zu müssen, würde uns wahnsinnig machen.
    Sind wir noch in eurem Territorium?, fragte

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